15 Feb

Ein Wintertag zwischen Chur und Disentis

Für letzten Sonntag war in den Alpen Kaiserwetter angesagt. Spontan traf sich ein Clubkollege mit mir, um nach langer Zeit der Rhätischen Bahn mal wieder einen Besuch abzustatten. Am Sonntag, dem 13.2.22 fuhr auch der Dampfzug mit der G 4/5 107 von Landquart nach Sumvitg Cumpadials. Also noch ein Grund mehr, zeitig aufzustehen und in Richtung Graubünden aufzubrechen. Erste Station war der Bahnhof Castrisch in der Nähe von Ilanz. Castrisch lag gegen 10 Uhr noch im Schatten und es waren gefühlt bestimmt 8 Grad Minus. 

Nach kurzem Warten dampfte die Schlepptenderlok G 4/5 107 mit ihrem netten Nostalgiezug durch Castrisch. Die Dampffahne stand noch minutenlang über der Bahnstrecke. Auch wenn das Tal noch im Schatten lag, war es eine tolle Stimmung.
In Ilanz hatte der Dampfzug eine halbe Stunde Aufenthalt. Somit hatten wir Zeit, uns nach Ilanz eine neue Fotostelle zu suchen. Direkt am Ortsende überquert die Bahnlinie auf einer grossen Kastenbrücke den Rhein.

Wir fuhren nochmals zurück nach Castrisch. Mittlerweile kam die Sonne hinter den Bergen herum und leuchtete das ganze Tal aus. Gegen 11.30 Uhr folgte ein Regionalzug mit der Ge 4/4 II 621 nach Disentis.

Keine zehn Minuten später folgte der Glacierexpress von St. Moritz nach Zermatt mit der Ge 4/4 II 614.

Am Endpunkt der Rhätischen Bahn in Disentis wollten wir das Kloster mit der Bahn auf den Chip bringen. Die Ge 4/4 II 621 machte sich mit ihrem Regionalzug in Richtung Chur auf den Weg.

Der Dampfextrazug hatte in der Zwischenzeit Sumvitg Cumpadials erreicht. Auf der Scheibe wurde die Dampflok abgedreht und danach Wasser gefasst. Derweil sind manche Fahrtteilnehmer mit dem Regionalzug nach Disentis weitergefahren, um dem Ort einen kurzen Besuch abzustatten.

In Sumvitg Cumpadials wird die Dampflok für die Rückfahrt nach Landquart restauriert.
Mit dem Regionalzug nach Chur überholt die Ge 4/4 II 624 den Dampfextrazug.

Nach ein paar Minuten kommt der Regionalzug nach Disentis, um mit dem Dampfzug zu kreuzen. Nach Ausfahrt des Regionalzuges geht für den Dampfzug das Signal auf grün.

Aus allen Rohren zischt und dampft es, als sich die Dampflok in Bewegung setzt. In der kalten Jahreszeit ist die Dampfentwicklung natürlich besonders reizvoll.
Auf der Rückfahrt nach Ilanz kommt uns der nächste Regionalzug nach Disentis entgegen. Ohne Halt fährt er durch die für den Personenverkehr aufgelassene Station Schnaus Strada. Es führt die Ge 4/4 II 613.

Zwischen Ilanz und Castrisch hat es diese nette Fotostelle mit den hohen, schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Noch fahren die Regionalzüge stündlich lokbespannt. In ein bis zwei Jahren werden sie durch die neuen Capricorn Pendelzüge ersetzt.

Mit Volldampf stampft der Dampfzug es durch Castrisch. Ein herzlicher Dank an das Lokpersonal, die den Regler aufgemacht und so eine herrliche Dampffahne ermöglicht haben.

Zum Abschluss unseres Fototages machten wir noch für drei Züge in Haldenstein bei Chur Station. Am Hausbahnsteig fährt der Regionalzug nach Landquart mit der Ge 4/4 II 630 ein.
Im nächsten Bahnhof Trimmis kreuzten sich die Regionalzüge. Die Ge 4/4 II 612 ist bereits wieder auf dem Weg in Richtung Chur und Disentis.

Im allerletzten Sonnenlicht rollte der Dampfzug von Chur nach Landquart durch Haldenstein. Bald ist für die Fahrtteilnehmer Endstation. Keine zehn Minuten später verabschiedet sich die Sonne hinter den Bergen. Für uns geht ein herrlicher Fototag mit vielen tollen Motiven zu Ende. Ein herzlicher Dank an das freundliche Personal des Dampfzuges und an die Rhätische Bahn, die diese Fahrt ermöglicht hat.

16 Feb

Die Vorortspendelzüge der RhB – Teil 2

Im ersten Teil haben wir auf den grundlegenden Aufbau der Vorortspendelzüge der Rhätischen Bahn geschrieben. Dieser erweiterte Artikel widmet sich hauptsächlich den elektrischen Ausrüstungen dieser Fahrzeuge.

Be 4/4 511 am 26.03.1971 in Landquart (Foto: Gian Brüngger)

Elektrische Ausrüstung

Die Grundeinheit der Vorortszüge besteht aus Triebwagen, Zwischenwagen und Steuerwagen (Dreiwagenzug) mit einem Totalgewicht von 86 t (inklusive Nutzlast). Bis drei Dreiwagenzüge können in Vielfachsteuerung verkehren. Der Einsatz im Vorortsverkehr bedingt häufige Anfahrten und Verzögerungen. Die maximal zulässige Streckengeschwindigkeit soll raschmöglichst erreicht werden. Um den Verschleiss an Bremsscheiben und -klötzen auf ein erträgliches Mass zu beschränken, ist eine leistungsfähige elektrische Bremse unumgänglich. Von der elektrischen Ausrüstung wird bei dieser Betriebsart in kurzer Zeiten die maximale Leistung verlangt. Für die Sportzüge anderseits wird eine mittlere Leistung während längerer Zeit verlangt. Auch für diesen Betriebsfall ist eine wirkungsvolle elektrische Bremse notwendig.

Um die vorerwähnten Anforderungen erfüllen zu können, ist eine Stundenleistung von 1000 PS notwendig. Mit dieser Leistung ist genügend Reserve vorhanden, um im Vorortsverkehr gegebenenfalls einen weiteren Wagen mitzuführen. Die maximale Anfahrzugkraft wurde unter Berücksichtigung der Adhäsion so festgelegt, dass der Pendelzug (Dreiwageneinheit) auf den für den Vorortsverkehr vorgesehenen Strecken mit maximal 08. m/s2 beschleunigt werden kann. Auch im Gefälle von 45 ‰ ist es möglich, den vollbelasteten Zug mit der elektrischen Bremse in Beharrung zu halten oder zu verzögern.

Der Triebwagen ist als Thyristorfahrzeug konzipiert, das heisst, die Zugkraftreglung erfolgt stufenlos. Durch die Anwendung dieser modernen Technik ergeben sich verschiedene Vorteile wie zum Beispiel ruckloses Beschleunigen durch den Wegfall der Schaltstufen, volle Ausnutzung der Anfahrzugkraft, günstiges Verhalten im Bezug auf das Schleudern, kein Unterhalt der Schaltapparatur usw. Im weiteren ist zu bemerken, dass bei dieser Leistung und der gewählten Schaltung der Hauptstromkreise die Störung der Telephon- und Radioeinrichtungen durch Oberwellen sehr klein ist.

Einen weiteren wichtigen Teil eines modernen Traktionsfahrzeuges stellt die elektronische Steuerausrüstung dar. Die Vorteile eines Hochleistungs-Thyristortriebfahrzeuges, wie es die Vorortstriebwagen der Rhätischen Bahn darstellen, können überhaupt erst mit Hilfe der elektronischen Steuereinrichtung voll zur Geltung gerbacht werden.

Bei der bereits erwähnten häufigen Anfahrten und Beschleunigungen im Vorortsverkehr muss der Lokführer von der manuellen Bedienung des Fahrzeuges weitgehend entlastet werden, damit er sich voll und ganz der Streckenbeobachtung widmen kann. Durch die automatische Beschleunigungs- und Verzögerungskontrolle ist Gewähr geboten, dass die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten möglichst rasch erreicht werden und damit kürzeste Fahrzeiten überhaupt erst möglich sind.

Der Steuerwagen 1711 des modenern Pendelzuges am 26.03.1971 in Landquart (Foto: Gian Brüngger)

Die Pendelzüge erhielten eine Geschwindigkeitsregelung mit vorwählbarer Geschwindigkeit, Beschleunigungs-, Verzögerungs- und Stromregelung, Schleuder- und Gleitschutz und Wirkung auf die elektropneumatische Bremse des ganzen Zuges. Im normalen Fahrbetrieb stellt der Lokführer den Fahrhebel auf die gewünschte Geschwindigkeit. Die elektronische Steuereinrichtung beschleunigt das Fahrzeug unter Einhaltung der vorgegebenen Werte für Beschleunigung und Strom auf die vorgewählte Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit wird nun vom Regler konstant gehalten, bis der Führer eine andere Geschwindigkeit vorwählt. Die Automatik kann durch eine im Fahrhebel eingebaute Drucktaste ausgeschaltet werden, was gestattet, bei genügender Fahrzeit den Zug ausrollen zu lassen.

Beim Bremsen, das heisst bei Talfahrt im Gefälle oder beim Vorgeben einer kleineren Geschwindigkeit bzw. Anhalten (durch Stellen des Fahrschalters auf 0), wird zuerst durch die Automatik die elektrische Bremse eingeschaltet. Genügt ihre Bremswirkung zur Erzielung der verlangten Verzögerung nicht, oder nimmt ihre Bremskraft bei kleinen Geschwindigkeiten ab (bedingt durch die Charakteristik), so wird automatisch die pneumatische Bremse zusätzlich betätigt.

Triebwagen des Zuges mit dem zweiten Führerstand am 26.03.1971 in Landquart (Foto: Gian Brüngger)

Die elektronische Steuereinrichtung ist weitgehend aus integrierten Schaltkreisen aufgebaut. Die einzelnen Komponenten sind auf steckbaren Prints aufgebaut. Eine Verklinkung sichert die einzelnen Einheiten gegen das Herausfallen. Die einzelnen Prints werden in normalisierten 19 Zoll Einschüben zusammengefasst. Diese robuste und platzsparende Bauart hat sich auf vielen Traktionsfahrzeugen bereits bestens bewährt.

Wie bereits erwähnt, können drei Dreiwageneinheiten zusammen in Vielfachsteuerung verkehren und von einem Führerstand aus bedient werden.

Die Steuer- und Heizleitungen werden dabei durch die auf der automatischen +GF+-Kupplung montierte Sécheron-Vielfachkupplung selbstätig verbunden.

Führerstand des neuen Zuges am 26.03.1971 in Landquart (Foto: Gian Brüngger)

Die Pendelzüge weisen automatische Türen auf, wobei der Fahrgast die entsprechende Türe durch eine Drucktaste vorwählt. Die Öffnung oder Schliessung erfolgt erst durch den entsprechenden Befehl des Lokführers. Zusammen mit der Lautsprecheranlage mit Innen- und Aussenlautsprechern trägt die Türsteuerung zu einem raschen Fahrgastwechsel und somit kurzen Aufenthaltszeiten bei.

Wie dieser kurze Überblick zeigt, weisen die Fahrzeuge einige wichtige Neuerungen auf. Die Entwicklung eines derart neuen Triebfahrzeuges, das vielfältige Anforderungen genügen muss, setzt naturgemäss eine enge Zusammenarbeit zwischen den entsprechenden Dienststellen der Bahn sowie den betreffenden Erstellerfirmen voraus, welche im vorliegenden Fall zufriedenstellend funktionierte.

Die Inbetriebsetzung von drei der neuen Vorortszügen bei der RhB erfolgte offiziell auf den Beginn des Sommerfahrplans vom 23. Mai 1971. Der vierte Zug folgte etwas später.

(Quelle: Archiv RhB, Archiv EA, Franz Skvor und Gian Brüngger)

11 Feb

Die Vorortspendelzüge der RhB – Teil 1

Der neue Vorortspendelzug der Rhätischen Bahn (Foto: SAAS)

Die ersten Kompositionen der klassischen RhB-Vorortspendelzüge wurden verschrottet. Grund genug, auf die Entwicklung der Züge zurückzublicken. Im EA Nr. 2 1975 ging W. Wegmann auf diese Nahverkehrs-Pendelzüge ein und verfasste einen Artikel dazu. Nachfolgend den Artikel von damals, ergänzt mit Bildmaterial.

Die stetig steigenden Anforderungen an die Kapazität im Personentransport – insbesondere auf dem Stammnetz – veranlasste die RhB in den letzten Jahren zu Untersuchungen über dies zweckmässigste Ergänzung ihres Rollmaterials.

Mit dieser Werbung wurde auf den neuen Schnellverkehr bei der RhB aufmerksam gemacht (Foto: Archiv Franz Skvor)

Aufgrund vorausgehender, eingehender Studien entschloss sich daher die RhB Ende Oktober 1968, vier moderne, leichte, dreiteilige Pendelzüge erstellen zu lassen, die vornehmlich dem Churer Vorortsverkehr dienen sollen.

Den Auftrag für den wagenbaulichen Teil erhielten die Flug- und Fahrzeugwerke AG, Altenrhein (FFA), während die neuartige elektrische Ausrüstung der S. A. des Ateliers de Sécheron, Genf (SAAS), übertragen wurde. Weitere Mitarbeiter an wesentlichen Baugruppen sind: SIG (Drehgestelle), Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG in Zürich (Druckluftbremse), +GF+ (aut. Kupplungen) sowie Hasler AG, Bern, für die elektrischen Geschwindigkeits- und Wegmessanlagen.

Ansicht der zur damaligen Zeit höchst modernen automatischen Kupplung am 26.03.1971 in Landquart (Foto: Gian Brüngger)

Wagenbauart

Projekt-Typenzeichnung der Pendelzüge. Diese Variante wurde so nie umgesetzt. (Foto: Archiv Franz Skvor)

Mit Rücksicht auf die Einsatzbedingungen der Pendelzüge, die relativ hohe Leistungen, Beschleunigungen und Bremsverzögerungen erfordern, war ein wirtschaftlicher Leichtbau der Wagen zum vornherein gegeben. Demzufolge wurden auch die Mittel- und Steuerwagen als selbsttragende, vollverschweisste Leichtmetallkörper ausgeführt, in Bauart FFA, von welcher die RhB neuerdings bereits eine Reihe von Wagen im Einsatz hat.

Die Triebwagen hingegen sind als Stahl-Schweisskonstruktion gebaut, da hier die Adhäsionsbedingungen (Zugkraft) im Vordergrund stehen. Da der Triebwagen statisch als Neukonstruktion zu betrachten ist, wurden an dessen Rohbau-Wagenkasten eingehende Belastungsversuche und Messungen durchgeführt, um die notwendigen Festigkeitsnachweise zu erbringen.

Ausrüstung

Entsprechend den Betriebsbedingungen der neuen Vorortszüge wurde auch die Ausrüstung derselben modern und zweckentsprechend gestaltet.

Bezüglich Disposition, Innenausstattung, Heizung, Fluoreszenzbeleuchtung usw. ist die Verwandtschaft mit den neueren RhB-Stammnetzwagen undschwer festzustellen, ebenso jedoch eine ganze reihe von zweckbedingten Abweichungen und technischen Verbesserungen.

Unter anderem sind hier zu erwähnen – ausser der nachstehend gesondert beschriebenen elektrischen Ausrüstung – zum Beispiel:

  • Der Einbau von vollautomatischen Mittelpufferkupplungen System +GF+/SAAS zwischen den Wagen und an den Zugsenden (Mehrfachtraktion)
  • Neuartige Übergangseinrichtungen zwischen den Wagen für sicheres Passieren.
  • Türbetätigung pneumatisch – Öffnen und Schliessen – zentral vom jeweiligen Führerstand aus sowie Druckknopfvorwahl bei den Einstiegen auf Wageninnen- und -aussenseite. Ferner als Sicherheit Türschliessautomatik beim Anfahren.
  • Robustere Sitzkonstruktion und Haltestangen mit Rücksicht auf höhrer Anfahrbeschleunigungen und Bremsverzögerungen (mehr Stehplatzpassagiere)

Bremsen

Ausser der leistungsfähigen, modernen elektrischen Bremse (siehe Elektrische Ausrüstung) ist mit Rücksicht auf den Betriebscharakter der Vorortszüge eine elektropneumatische Oerlikon-Bremse EP1 vorgesehen, die bezüglich Ansprechzeit usw. hier die günstigsten Voraussetzungen schafft. Das Prinzip dieser Bremse beziehungsweise deren Funktionsweise muss an dieser Stelle als bekannt vorausgesetzt, beziehungsweise einer gesonderten technischen Beschreibung Oerlikons entnommen werden. Zusätzlich zu vorstehenden Bremsen ist in jedem Führerstand sowie im Mittelwagen noch je eine mechanische Handbremse als vorschriftsgemässe Reserve vorhanden, ferner die üblichen Notbremsanlagen in jedem Wagen.

Ansicht des Drehgestelles aus dem Hause SIG am 26.03.1971 in Landquart (Foto: Gian Brüngger)

Fahrwerke

Sowohl die Trieb- als auch die Laufdrehgestelle sind modern konzipiert, und zwar in technischer Hinsicht als auch komfortmässig (Federung, Laufruhe). Alle Drehgestelle sind beispielsweise mit Scheibenbremsen ausgerüstet und weisen Seitenanlenkung auf (drehzapfenlos), Bauart SIG.

Die Triebdrehgestelle haben ferner gegenläufige Motoren und entsprechende Getriebe – ein weiteres Komfortmerkmal – , womit auch von dieser Seite eine Anzahl Voraussetzungen für guten Wagenlauf der Vorortszug-Kompositionen gegeben sind.

Fortsetzung folgt.

(Quelle: Archiv RhB, Archiv EA, Franz Skvor und Gian Brüngger)

 

 

01 Mai

TREN D’ART / ZUG ART

Steht “Zug Art” drauf, ist Theater drin. Steht “Tren d’Art” drauf, kommt Kunst heraus. Und drin steckt viel Herzblut von namhaften Kulturschaffenden aus allen Disziplinen. Die Rhätische Bahn versteht sich bis heute als Vermittlerin kultureller und gesellschaftlicher Werte. Und so engagierte sie sich unter anderem vom 8. Juni bis 13. Juli 1985 mit einem Kunst- und Theaterzug für das heimische Schaffen. Die Güterwagen wurden zu Bühnen umfunktioniert und mit Restaurant und Bar bestückt. So begeisterte das rollende Projekt an 16 Bahnhöfen Zuschauer, von der Kapitale Chur bis ins ferne Scuol.

So präsentierte sich im Jahre 1985 der aus diversen alten Güterwagen hergerichtete Tren d’Art:

Tren d’Art mit Ge 4/4 I am 25.06.1985 bei Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Tren d’Art am 24.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk des Tren d’Art am 24.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk des Tren d’Art am 24.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk des Tren d’Art am 24.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk des Tren d’Art am 24.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk des Tren d’Art am 24.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Verwendetes Rollmaterial:

Gk 5288 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk 5331 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk 5399 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gak-v 5408 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk 5384 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk 5397 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Kkl 7045 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

Gk 5399 in weisser Farbe als Tren d’Art am 22.06.1985 in Samedan (Foto: Gian Brüngger)

(Quelle: 125 Jahre Rhätische Bahn, Archiv RhB)

17 Nov

Einführung und Entwicklung des Pendelzugbetriebes auf der Strecke Chur – Arosa

Pendelzug in Litzirüti (Foto: Rhätische Bahn AG)

Ende der sechziger Jahre setzte man sich bei der Rhätischen Bahn vermehrt mit der möglichen Bildung von Pendelzügen auseinander. Das aufwändige Wenden und Umfahren an den Endbahnhöfen sollte vereinfacht und beschleunigt werden. Es wurden sodann folgende Linien der Rhätischen Bahn als Pendelzugtauglich eingestuft:

  • Chur – Arosa
  • Samedan – Pontresina
  • Davos – Filisur
  • Churer Vorortsverkehr

Wir entnehmen aus den RhB-Nachrichten Nr. 2 Juli 1969  – “Pendelzüge auf der Strecke Chur – Arosa”:

“Wie in den RhB-Nachrichten Nr. 2/1967 dargelegt, sind Pendelzüge mit Zugführungs- oder Steuerwagen an einem Zugsende eine längst bekannte Angelegenheit; viele solche Züge verkehren auf dem Netz der SBB und bei den Privatbahnen seit vielen Jahren. Die Strecken- und Betriebsverhältnisse sowie auch die Bauart der Zug- und Stossvorrichtung sind bei der RhB prinzipiell für den Einsatz von Pendelzügen nicht besonders günstig. Es gibt jedoch, wie schon früher erwähnt, auch bei der RhB Strecken, auf welchen Pendelkompositionen mit Vorteil eingesetzt werden können.

Auf der Strecke Chur – Arosa sind es in erster Linie technische Vorteile, welche zum Pendelzug hinweisen.

Pendelzug in Arosa (Foto: Gian Brüngger)

Auf der einseitig geneigten Strecke Chur – Arosa kann mit den immer auf der Bergseite eingereihten Triebwagen der Zug sowohl bei der Bergfahrt, wie auch bei der Talfahrt gestreckt geführt werden. Beim talwärts fahrenden Zug bremst das am Zugschluss verkehrende Triebfahrzeug das ganze Zugsgewicht elektrisch ab. Die dann als Generatoren arbeitenden Triebmotoren geben elektrische Energie ins Fahrleitungsnetz zurück.

Betrieblich scheint die Strecke Chur – Arosa für den Einsatz starrer Kompositionen nicht ausgesprochen ideal zu sein. Die saisonmässigen Schwankungen können indessen durch besondere Zugsformation ausgeglichen werden. Ebenso können Tagesspitzen im Bedarfsfall durch Verstärkungswagen und Vorspann-Triebwagen aufgefangen werden. Die über längere Zeit durchgeführten Erhebungen haben gezeigt, dass das Pendelzugsystem wider Erwarten gerade auf dieser Linie nennenswerte Vorteile bringt.”

Mit der Ablieferung der Steuerwagen ABt 1701-1703 im Jahre 1969 konnten erstmals Pendelzüge auf der Linie Chur – Arosa gebildet werden. Interessant ist, dass die Länge der Steuer- und Gepäckwagen den örtlichen Verhältnissen in Chur angepasst wurden.

Die Steuerwagen 1701-1703 blieben bis zur Umelektrifizierung der Chur – Arosa Linie im Jahr 1997 praktisch im Ursprungszustand. Als markante Änderungen nach dem Umbau 1996 sind die neuen Füherstände und die verschlossenen, hinteren Einstiegsbereiche zu erwähnen. Sie wurden optisch und technisch den Einheitswagen I angepasst. Die Wagen waren so ab 1997 auch auf dem Stammnetz verwendbar. Ein Steuerwagen erhielt eine abweichende Innenausstattung und Lackierung in Zusammenarbeit mit Arosa Tourismus.

Bis zur Ausrangierung des Arosa-Express im Jahr 2007 blieb das Pendelzukonzept bestehen. Vereinzelt waren auch NEVA-Steuerwagen auf der Strecke zu beobachten. Auch der Steuerwagen 1731 und die Steuerwagen der Serie 1721-1723 waren kurzzeitig auf der Strecke Chur – Arosa anzutreffen.

Steuerwagen BDt 1731 in Chur (Foto: Gian Brüngger)

Sukzessive wurden die Steuerwagen 1701-1703 abgebrochen. Teile davon konnten für die Steuerwagen 1721-1723 weiterverwendet werden.

Erst mit der Anschaffung von neuen Steuerwagen wurde der Pendelzugbetrieb auf der Strecke Chur – Arosa wieder aufgenommen. Von 2009 bis ca. 2018 waren auf der Chur – Arosa Linie mehrheitlich  Triebzüge des Typs Allegra mit Ergänzungswagen anzutreffen.

 

07 Aug

FAHRBARE MUTATORANLAGE – RADDRIZZATORE AMBULANTE der RhB

Fahrbare Mutatoranlage am 09.04.1969 in Grono (Foto: Gian Brüngger)

Die 30-kV-Energielieferungsleitung der Strecke Bellinzona – Mesocco aus dem Kraftwerk Cebbia konnte auf Anfang 1953 bei San Vittore an das Calancasawerk, statt wie bis damals nach Morobbia, angeschlossen werden. 1958 konnten die Speiseleitung Leggia-Soazza sowie der neue 400-kW-Gleichrichter in Roveredo und die fahrbare 1000-kW-Gleichrichteranlage in Lostallo in Betrieb genommen werden. Die fahrbare Gleichrichteranlage Lostallo erlaubte bei Primärspannungen von 10, 23 oder 30 kV wahlweise 1000 V, 1500 V oder 2400 V Gleichstromspannung abzunehmen.

Für den fahrbaren Gleichrichter wurde die Ladebrücke des RhB O 8251 von 1922 verwendet. Das Fahrzeug erhielt die Bezeichnung X4 9020. 1969 erhielt das Fahrzeug die Bezeichnung X4mut 9020 und bereits 1970 die Bezeichnung Xmut 9020.

In Roveredo wurde 1967 eine gänzlich neue Gleisanlage mit einem provisorischen Stationsgebäude erstellt. Das alte Areal wurde für den Bau der neuen Nationalstrasse benötigt. In diesem Zusammenhang wurde in Lostallo provisorisch ein neuer 100-kW-Silizium-Gleichrichter aufgestellt, um den dortigen fahrbaren Gleichrichter vorübergehend in Grono zur Erleichterung der Umstellung in Roveredo einsetzen zu können.

Der Gleichrichter Roveredo konnte an seinem neuen Standort wieder in Betrieb genommen und die Ausbesserung des Gleichrichters Mesocco abgeschlossen werden. Die dadurch frei gewordene fahrbare Gleichrichteranlage wurde nach Samedan gebracht. Sie ist in Pontresina komplett zerlegt und wiederaufgebaut worden und diente der zusätzlichen Speisung der Berninastrecke. Dabei verlor das Fahrzeug auch die beiden Drehgestelle, die bis heute unter die Schwerlastbrücken gesetzt werden können. Der Farbanstrich wechselte in Pontresina vom ursprünglichen oxydrot in einen helleren Grauton über.

Auf der verbliebenen Reststrecke Castione-Arbedo – Cama versorgte eine einzige Gleichrichteranlage mit 750 kW Leistung in Roveredo den Bahnbetrieb mit Traktionsstrom. Für den verbliebenen Rollschemel- und Museumsbahnbetrieb genügte diese Versorgung.

31 Jul

Markus Hauri – ein Leben mit der Bahn

Dampfzug der Brünigbahn in den dreissiger Jahren (Foto © Markus Hauri/Sammlung Daniel P. Wiedmer)

Markus Hauris Leben wurde von der Eisenbahn bestimmt: Er war bereits in jungen Jahren begeisterter Eisenbahnfan und Modellbauer; in den 1950er und 60er Jahren prägte er als Obermaschineningenieur das Gesicht der BLS und publizierte Bücher und Beiträge zur Eisenbahn. Sein fotografisches Werk wurde erst in jüngster Zeit wiederentdeckt.

Fast komplett in Vergessenheit geraten ist sein modellbauerisches Schaffen. Er war einer der wichtigen Protagonisten der Pionierzeit des schweizerischen Eisenbahn-Modellbaus in den 1930er Jahren. In einem zweiteiligen Beitrag im Eisenbahn Amateur August (bereits erschienen) und September 2019 stellen wir Markus Hauri in seinem beruflichen Leben als Obermaschineningenieur der BLS vor und zeigen einige seiner schönsten Eisenbahnfotos, unter anderem noch nie publizierte Bilder eines Eisenbahnunfalles bei der Rhätischen Bahn in Stuls in den dreissiger Jahren.

 

Familie Hauris Ferienhaus in Bergün; die ganze Familie vor dem Haus und beim Heissluftballon starten (Foto © Markus Hauri/Sammlung Daniel P. Wiedmer)
Eisenbahnunglück der RhB bei Stuls im privaten Fotoalbum: die ganze Familie half mit beim Umlad von Gepäck und Fahrgästen (Foto © Markus Hauri/Sammlung Daniel P. Wiedmer)

Im zweiten Teil des Beitrages stellen wir sein modellbauerisches Werk vor, das bereits in früheren Zeiten im EA Erwähnung fand, weil seine Modelle offenbar damals schon Aufmerksamkeit erregten durch ihre modellbauerisch hochstehende Qualität.

Im Blog zeigen wir einige zusätzliche Bilder, die leider im Heft keinen Platz fanden.

Markus Hauris Lieblingslok: das RhB-Krokodil … (Foto © Markus Hauri/Sammlung Daniel P. Wiedmer)
… und sein modellbauerisches Meisterwerk in Spur 1 (Foto © Franz Lüthi/Sammlung Daniel P. Wiedmer)
Markus Hauris Modelle auf einer Anlage in den 1930er Jahren (Foto © Sammlung Daniel P. Wiedmer)
Markus Hauri war ebenfalls ein begnadeter Publizist; einer seiner erfolgreichsten Publikationen war dieses kleine Büchlein, das damals von allen Eisenbahnbegeisterten verschlungen wurde und in mehreren Auflagen erschien. Dieses zerfledderte Exemplar trägt seine Unterschrift und stammt aus seinem Nachlass (Foto © Sammlung Daniel P. Wiedmer)
16 Jun

GV Club 1889

Am 16.06.2019 fand die alljährliche Generalversammlung des Club 1889 statt. Dieses Jahr führte die Reise nach Le Prese im Val Poschiavo.

Über 150 Mitglieder des Clubs nahmen sich an diesem schönen Samstag Zeit, teilweise mit Partnerinnen, Enkeln und Freunden ins Puschlav zu reisen.

Mit zwei sorgfältig zusammengestellten historischen Zugskompositionen (GV-Zug und TW II-Fotozug) während des normalen Zugbetriebes über den Bernina ist genauso einzigartig wie die stolze Teilnehmerzahl. Obwohl die Ein- und Ausstiegszeiten in Le Prese (mit nur einem Gleis) fahrplanbedingt sehr kurz waren, erwiesen die Bahn-Fans wieder einmal erwähnenswerte Disziplin und Einsicht.

Dank der Initiative von Roger Meier konnten auf dem Bernina zahlreiche Fotohalte durchgeführt werden. Durchaus einzigartig dürfte wohl auch die Rückfahrt der beiden GV-Züge gewesen sein. Ab Alp Grüm überholten sich die Züge jeweils bei jeder Gelegenheit gegenseitig.

Nach einer köstlichen Mahlzeit und der Ansprache des Gemeindepräsidenten von Poschiavo konnte pünktlich um 15:00 Uhr mit der GV begonnen werden. Die üblichen GV-Traktanden waren eine kurze aber doch auch interessante Sache. Einige Höhepunkte waren die Präsentation der aufgefrischten Personenwagen, dem Güterwagen der Jugendgruppe und natürlich die Präsentation über den Rückbau des originalen Führerstandes einer BoBo I Lokomotive.

Zu guter letzt war im GV-Zug erstmals auch der frisch bemalte C 32 der Landquart-Davos-Bahn im Einsatz.

Ein gelungener Tag mit vielen schönen Erinnerungen und Erinnerungsfotos.

Fotografen in ihrem Element auf Alp Grüm (Foto: Florian Huber)

der neu bemalte C 32 der LD bzw. des Club 1889 (Foto: Florian Huber)

erstes Überholungsmanöver in Alp Grüm (Foto: Florian Huber)

22 Mai

Erinnerung an die letzte grosse Alpensperre 1975 (5.- 9. April)

von Johannes Läubli (EMF St.Gallen, damals noch freier EA-Abonnent)

Der nun bald verflossene April mit seinen wiederholten rabiaten Wintereinbrüchen hat die Erinnerung an alte Zeiten geweckt … Die A2 gab es noch nicht, damals im Jahr 1975. Wer in den Süden wollte, nahm halt den Zug, denn mit dem Auto gab es lange Schlangen am Simplon und vor allem am San Bernardino, dessen Tunnel erst einige Jahre im Betrieb war. Auch der Schreibende machte sich am 5. April auf, allerdings wollte er die Fahrt mit dem Schnellbus von Chur nach Bellinzona unternehmen.

Gerne lasse ich hier stichwortartig die Reiseerlebnisse jenes Tages aus der Erinnerung auftauchen: Morgens kurz nach 7 Uhr in St.Gallen St.Fiden – damals hielten dort die Churer Schnellzüge noch –  lag etwa 10 cm Neuschnee. Um 9 Uhr in Chur auf dem alten Postautohof – knietief Schnee ! Bereits sprach sich herum: Gotthard zu, Brenner zu. Lötschberg noch unklar. Für San Bernardino hiess es: aktuell geschlossen, Räumung im Gang. Rat der Reisepost: Steigt mal ein – in Thusis sieht man weiter. In Thusis: Aussteigen.

Ge 6/6 405

Reisepost: Die Chancen sind schlecht – eine Schneeschleuder ist bei Nufenen durch einen Schneerutsch blockiert. Weiterfahrt auf gut Glück mit dem Lokalkurs, einem alten Schnauzenwagen.

Die Fahrt geht gut voran. In Andeer bereits etwa ein Meter Schnee. Strasse geräumt, Leute an der Strasse sichtlich unsicher, unter welchem Schneehaufen wohl ihr eigenes Auto stecken könnte … Fahrt geht weiter – Bärenburg. Ein erster kleiner Schneerutsch wird mit harter Schnauze durchstossen, ein zweiter auch. Dann aber ganz oben, wo die Strasse ostwärts zur Abzweigung Avers um die Felsnase biegt: ein Schneehaufen so hoch wie die Schnauze – Endstation. Der Chauffeur, ein wahrer Artist, dirigiert das Gefährt in eigener Spur einen Kilometer rückwärts bis Bärenburg, dann zurück nach Andeer, auf die N13 (damals noch nicht A13) und wieder hinauf – in Splügen ist Endstation.

Grund: auch die zweite Schneeschleuder ist zwischen 2 Lawinen eingeschlossen.

Nach knapp einer Stunde fahrplanmässige Rückfahrt nach Thusis, dort keine Neuigkeit ausser eben: Gotthard zu. (Für Autos: alle Pässe zu, am Autoverlad in Brig an diesem Tag zeitweise 23 Stunden Wartezeit)

Dann halt zurück nach Chur, wo wir etwa um halb vier ankommen. Für den Umweg über BLS-Simplon-Centovalli ist die Zeit zu knapp …
Doch plötzlich grosse Aufregung in der Schalterhalle: Gotthard wieder offen !

Billett ? Kein Problem, einfach einsteigen in den nächsten Zug nach Zürich. Unterwegs scheint schon wieder die Sonne – den Schnee geht es an den Kragen:

Bad Ragaz

In Zürich: Der damals bekannte Abendschnellzug nach Chiasso steht bereit, füllt sich, fährt um 18.09 pünktlich ab … Problemlose Fahrt – südlich von Airolo weisse Wände einer durchgeschleuderten Lawine … wie sich herausstellte, sassen wir im letzten Zug, der durchkam, nachher war bis Donnerstag zu, sowohl Gotthardbahn als auch San Bernardino. Fazit: von St.Gallen nach Ascona in 14 Stunden Der nächste Morgen in Moscia bei Ascona:

Blick zu den Isole di Brissago

In der Folgewoche war es im Tessin sehr ruhig. Im Tessin sah man keine langen Schnellzüge, nur Kurzkompositionen bis Chiasso, dort umsteigen auf einen ALe 540. Auf einem Ausflug nach Luino und Laveno sah ich die Antwort auf die Frage, was die Eidgenossenschaft bzw. die SBB mit einem ganzen abgeschnittenen Kanton macht: Ein Schnellzug mit etwa 56 Wagenachsen Zürich – Bern – Brig – Sesto Calende – Luino – Bellinzona. Leider wurde kein Foto aus der Begegnung … Wahrscheinlich verkehrten auch Postzüge über den gleichen Weg. (Leider war im EA damals nichts darüber zu lesen – weiss jemand Näheres darüber?)

Text und Fotos: Johannes Läubli, EMF ST.Gallen

28 Mrz

Bernina-Bahn Triebwagen im Einsatz auf der Chur-Arosa- Bahn

Im Anschluss an den sehr interessanten Beitrag über den Umbau der alten Bernina-Bahn Triebwagen kann ich hier über einen Einsatz dieser Fahrzeuge auf der Chur-Arosa-Bahn berichten. Die vier umschaltbaren Triebwagen wurden jeweils an Hochbetriebs-Wochenenden im Winter nach Arosa eingesetzt, während sie während der Woche wieder auf ihrer Heimstrecke im Einsatz waren. Die Überfuhren erfolgten am Freitag und am Montag mit regulären Stammnetz-Güterzügen.

Am 14. Januar 1973 war ein entsprechender Hochbetriebstag auf der ChA, welcher den Einsatz von nicht weniger als drei Gasttriebwagen und einer der zwei dieselelektrischen Lokomotiven erforderte.

Gem 4/4 801 im Dieselmodus als Vorspann vor ABe 4/4 34 vor einem abfahrbereiten Zug in Chur

Der gleiche Zug durchquert die Stadt Chur als “Strassenbahn”

An gleicher Stelle begegnen wir einem Pendelzug mit dem formschönen ChA Triebwagen ABDe 4/4 481, welcher Richtung Arosa unterwegs ist.

Unterdessen tut sich einiges auf dem Bahnhofplatz, wo die beiden BB Triebwagen ABe 4/4 30 und 32 eingetroffen sind.

Der sich in ausgezeichnetem Zustand befindliche ABe 4/4 32 rangiert bei der Abstellanlage Chur

ABe 4/4 30 mit je einem D2, B + A Mitteleinstieg auf Bergfahrt bei Peist

Nachdem dies auch schon lange Geschichte ist, soll hier auch ein damals moderner Pendelzug mit Doppelbespannung gezeigt werden. Es führen ABDe 4/4 484 und ABDe 4/4 481 mit Steuerwagen ABt 1702 am Zugschluss.

Der bestbekannte Langwieser Viadukt wird von einem verstärkten Pendelzug überquert

Kreuzung mit ABDe 4/4 482. Alles was Räder hat, fährt an diesem Wochenende!

Nun aber wieder zurück zu den Berninabahn-Triebwagen. Leider kein gutes Bild aber trotzdem sehenswert: Eine Doppeltraktion von ABe 4/4 32 + ABe 4/4 30 ist mit einem schweren Zug in Arosa eingetroffen.


ABe 4/4 30 ist in Arosa mit Rangieren beschäftigt

Eine interessante Komposition mit Wagen des “Fliegenden Rhätiers”

Zugzusammenstellungen, von denen wir heute nur noch träumen können!

Auch Tw Nr. 32 stellt einen Zug für die Talfahrt zusammen.

Nach Ablieferung von zwei weiteren Triebwagen ABe 4/4 487 – 488 an die Chur-Arosa Bahn war die Rollmaterialsituation nicht mehr ganz so prekär und auf die Einsätze von Berninabahn-Rollmaterial konnte vermehrt verzichtet werden. Bis zur Umstellung auf Wechselstrom Ende 1997 bestand diese Option an Hochbetriebstagen aber nach wie vor.

1 2 3