30 Mai

Gasthaus Neubrücke – ein Stück Matzinger Bahngeschichte

Wer heute im flinken FW-Gelenktriebwagen von Frauenfeld nach Wil eilt, wird nach der Zugskreuzung in Matzingen in Fahrtrichtung Wil links kaum das baufällige Gasthaus Neubrücke beachten. Auch ohne persönliche Beziehung zu Matzingen schaue ich meistens nach der „Neubrücke“. Denn sie ist ein Stück alte oder älteste FW, verbunden mit Geschichten aus einer Welt, an die sich nur noch wenige erinnern können.

Als die Frauenfeld-Wil Bahn 1887 als „Strassen-Eisenbahn“ eröffnet wurde, ging es darum, Anlagen, Bauten und Personal mit Sparsamkeit auf ein Minimum zu beschränken. So erhielt einzig die Depotstation Frauenfeld Stadt ein Stationsgebäude. Auf den übrigen Stationen wurden nur Güterschuppen und einfachste Gleisanlagen gebaut, der Betrieb durch das Fahrpersonal abgewickelt und die übrigen Aufgaben externen Stationsbesorgern anvertraut.

Im Geschäftsbericht 1887 hiess es dazu: „Für die Besorgung der Zwischenstationen waren fest angestellte Beamte nicht vorgesehen: es wurden Anwohner damit betraut, welche nach Lage ihrer Häuser und infolge ihres Berufs sich dazu eigneten. Die Entschädigung für diese Verrichtung und für Stellung der nothwendigen Räume ist erst nach viermonatlicher Probezeit, also nach Ablauf des Jahres 1887 festgestellt worden; sie beträgt monatlich Fr. 223.“

In Matzingen, damals noch „Mazingen“ ohne tz geschrieben, fiel die Wahl zuerst auf die Wirtschaft „zur Station“ (heute „Landgasthof zum Ochsen“) des Bäckers und Gastwirts Johannes Hanhart. Im Geschäftsbericht 1905 folgt dann die knappe Notiz: „In Matzingen wurde das Stationsbüro in das Haus zur „Neubrücke“ verlegt.“

Die „Neubrücke“ gehörte damals Jakob Ammann, 1876 – 1919, Landwirt, Wirt, Ortsvorsteher und fortan auch „Stationsvorstand“. Gemäss dem Buch von Ferdinand Stutz „Matzingen und seine Wirtschaften“ besass Ammann die Liegenschaft von 1898 – 1907, wobei er 1906 die Gastwirtschaft seinem Schwiegersohn Heinrich Hanhart (Vater) übergab. 1907 übernahm Hanhart auch die Liegenschaft, ein „Wohn- und Gasthaus mit Beherbergungsrecht,“ erbaut 1838 und baulich verbessert 1840, 1887, 1890, 1903. Bei einer Renovation 1920 entstand wohl auch der backsteinsichtige Flachdachanbau. Zur Neubrücke als Land- und Gastwirtschaftsbetrieb gehörten die noch heute erhaltene Trotte und auf der gegenüberliegenden Seite der St. Gallerstrasse ein Stall, eine Scheune und – heute nicht mehr vorstellbar – eine Gartenwirtschaft (mit Bedienung über Strasse und Bahngleis!)!

Die ehemalige Trotte des Gasthauses Neubrücke

Der Betrieb auf der Station Matzingen lief nun so, dass sich Warteraum und Stationsbüro nahe des Güterschuppens in Heinrich Hanharts Gasthaus zur Neubrücke befanden. Dort war auch eine öffentliche Sprechstation, ein grosser brauner Holzkasten mit einer trichterförmigen Sprechmuschel. Hier konnte telefoniert werden, oder es trafen Anrufe ein, mit Mitteilungen oder Bitte um Rückruf, was die Benachrichtigung von Dorfbewohnern erforderte. Öfters übernachteten im Gasthaus auch Händler und Hausierer, welche ihre Waren in den Dörfern und Weilern verkauften.

In unserer Zeit können wir uns nicht so einfach vorstellen, wie Heinrich Hanharts Berufsalltag war. Denn er betätigte sich von früh bis spät nicht nur als Gastwirt und Stationsvorstand, sondern die Familie bewirtschaftete auch noch einen grossen Bauernbetrieb. Auch die Funktion des Stationsbesorgers lässt sich keinesfalls mit einem heutigen „Avec-shop“ vergleichen. Es ging nicht nur um den gelegentlichen Billettverkauf am stationsseitigen Fenster der Neubrücke, wofür man dort anklopfen konnte. Schon 1906 beispielsweise ist in der Statistik von 26‘045 Personen, 861 Tieren und einem Gütertransport (Versand und Empfang) von 10‘128.73 t die Rede und von einem Ertrag von 17‘962.60 Fr. Nach Einnahmen figurierte „Mazingen“ damals unter allen FW-Stationen auf Platz 5, bezüglich Passierzahl auf Platz 4 und nach Gütergewicht auf Platz 2. Ob man ihn nun als Stationsvorstand oder Stationsbesorger betrachtete: Hanhart oblag auch die ganze Abrechnung, und er hatte auf „seinem“ Bahnhof für Ordnung zu sorgen. Dazu gehörte auch, dass er gelegentlich seine Enkel vom Gigampfispiel auf der Viehrampe abhalten musste!

Gasthaus Neubrücke und das 1929 erbaute Stationsgebäude. Am Fenster hinter dem Handwagen wurden bis 1943 die Billette verkauft.

Nach und nach wurde die FW moderner, ging ab 1921 zum elektrischen Betrieb über, und in Wängi und Münchwilen baute man an die Güterschuppen kleine Fachwerkkonstruktionen für Stationsbüro und Wartsaal an. Auch in Matzingen stellte die Gemeinde prompt einen Baubeitrag bereit. Schwieriger waren die Verhandlungen mit der Post, die keinen Beitrag leisten wollte, obwohl auch ihre Passagiere vom neuen Warteraum und der neuen Bedürfnisanstalt profitieren konnten.

Aus Sicht der Bahndirektion und der Passagiere bedeutete der Bau des kleinen Stationsgebäudes eine willkommene Verbesserung. Ungemach drohte aber aus nächster Nachbarschaft: Die Verlegung des Stationsbüros aus der Neubrücke ins kleine Gebäude hätte Heinrich Hanhart erheblich seine Doppelfunktion als Wirt und Stationsvorstand erschwert, weshalb er – vermutlich auch als Anstösser – klar dagegen opponierte.

 

Während sich die Geschäftsberichte über diesen Konflikt ausschweigen, ist die Einigung in einem Direktionssitzungsprotokoll vom 12. März 1929 dokumentiert: „Die Direktion beantragt die Baute rasch möglichst in Angriff zu nehmen und dem derzeitigen Vorstand Hch. Hanhart die Erklärung abzugeben, dass das Stationsbureau im bisherigen Raum belassen werde, solange Herr Hanhart den Dienst besorgt und das Telephonbureau im Haus der Neubrücke besteht“.

Damit waren ab 1929 im neuen kleinen Stationsgebäude Matzingen zwar ein Wartsaal und eine Bedürfnisanstalt untergebracht. Das Stationsbüro befand sich aber weiterhin in der „Neubrücke“. Und dabei blieb es bis 9./10. September 1943, als gemäss Revisionsprotokoll der abtretende Vorstand Hanhart dem übernehmenden Vorstand, Herrn Schwarzenbach, die Station übergab, mit „Aushülfe“ von Hch. Hanhart. Damit war Herr Schwarzenbach der erste (hauptamtliche) Vorstand, der 14 Jahre nach dem Bau des Stationsgebäudes Matzingen dort im kleinen Büro auch seinen Dienst verrichtete.

1944 ging die „Neubrücke“ in den Besitz von Heinrich Hanhart (Sohn) über, der das Gasthaus bis 1963 führte. 1995 wurde es geschlossen und nur noch als Wohnhaus weiterverwendet. Seit einigen Jahren steht das heute leider unansehnlich gewordene, aber denkmalgeschützte Gebäude nun leer. Immer mehr verliert sich die Erinnerung an seine frühere Bedeutung, etwa  auch daran, dass hier nebst Gemeinderats- auch gelegentlich FW-Direktionssitzungen und Eisenbahnerverbands-Versammlungen stattfanden und… dass sich hier 38 Jahre lang des Stationsbüro des Bahnhofs Matzingen befand.

Herzlichen Dank für die Mithilfe an: Frau Ruth Sax-Gehring und Herr Alois Schneider, Matzingen, Staatsarchiv Thurgau, Frauenfeld,

Fotos: 2 und 6: U. Mäder, 19. 4. 1980
übrige Fotos 38 Jahre später am 25. 4. 2018: Chr. Ammann

 

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Frauenfeld – Wil Bahn erschien im EA 6/2012 auf S. 250 – 260 ein geschichtlicher Rückblick.

26 Mai

Vectron 193 491 für Hupac unterwegs nach Spiez

Siemens hat die beiden dunkelblauen Vectron 193 490 und 491 gemäss railcolornews.com bereits Ende 2017 fertiggebaut. Sie sind die ersten beiden von 8 Vectron für Hupac und  wurden gemäss der gleichen Quelle bereits mehrfach in Deutschland gesichtet. Gemäss deskgram.org  kamen sie am 25.5.2018 zusammen als Lokzug nach Basel Bad Bf. Am Samstagnachmittag, 26.5.2018  fuhr die 193 491 als Lokzug weiter nach Spiez. Fahrzeughalter ist Siemens (D-SIEAG).

Ein langer Güterzug in der Gegenrichtung verhinderte eine bessere Aufnahme in Thun.  Foto: Stephan Frei

22 Mai

Besuch in Singen

Am 12. Mai 2018 fand das schon 7. Museumsbahnfest in Rielasingen statt. Als besondere Attraktion wurden erstmals Publikumsfahrten von Rielasingen zum sogenannten Volksbank-Kreisel an der Georg-Fischer-Strasse in Singen statt. 49 Jahre nach Einstellung des SBB-Personenverkehrs auf der Strecke Etzwilen – Singen konnte man wieder einmal auf der Schiene von Rielasingen nach Singen fahren. Im Einsatz stand der Dampftriebwagen CZm 1/2 31 der früheren Uerikon-Bauma-Bahn von SBB-Historic, betreut und betrieben von der Dampfgruppe Zürich.

Die erste Publikumsfahrt kommt aus Singen nach Rielasingen zurück.

Die Extrafahrten zogen stiessen auf viel Interesse und wurden über die vorgesehenen 6 Zugpaare hinaus meist halbstündlich angeboten. Natürlich zog das Ereignis auch viele Fotografen an und gab ferner Gelegenheit, sich ein Bild von der Strecke Rielasingen – Singen zu machen.

An der Einfahrweiche Rielasingen Seite Singen.

Nach dem sehr erfolgreichen Anlass wurde in der Presse seitens der Museumsbahn und auch der Stadt Singen die Hoffnung geäussert, dass noch dieses Jahr die Lücke am Kreisel wieder geschlossen werde, worauf die Dampfzüge mit ihrem hohen touristischen Potential im Bahnhof Singen Htw. beginnen und enden können.

Hier ein paar Eindrücke von der Strecke Rielasingen – Singen Htw. und ihrem gegenwärtigen Zustand.

Dampftriebwagen unterwegs nach Singen. Die Strecke verläuft sehr geradlinig am unmittelbaren Rand der Agglomeration Rielasingen-Singen durchs Grüne, bis sie ins südliche Industriegebiet von Singen einmündet.

Hier endete die Fahrt des Dampftriebwagens. Auf dem Kreisel ist bereits mit hellerem Schotter der Verlauf des Gleises angedeutet.

Ein Blick zurück über den Kreisel Richtung Rielasingen.

Und so geht es weiter vom Kreisel Richtung Bahnhof Singen Htw.

Ein ehemaliger Barrierenposten, rechts das Streckengleis aus Rielasingen, links ein Industrieanschlussgleis.

Durch die eingedrückte Türe des Postens lässt sich noch alte SBB-Fernmeldetechnik erahnen. Unter dem abmontierten Telefon hat sich noch die Tafel mit den Läute-Aufrufzeichen des Streckentelefons Singen – Ramsen erhalten. Doch auch die Drähte sind weg, und Antwort gäbe sowieso niemand mehr…

Vorerst überflüssig: Die alte SBB-Geschwindigkeitstafel, nach Zugreihe v-max 60 bzw. 65 km/h…

Zurück zum Streckenende aus Rielasingen, doch bereits dampft der CZm 1/2 31 wieder nach Rielasingen zurück.

Zum Abschluss der Versuch, den Dampftriebwagen und den Hohentwiel zusammen fotografisch zu verewigen.

21 Mai

HG 3/4 der FO im Rangierdienst Chur

Wegen Lokmangels leistete die Dampflokomotive HG 3/4 Nr. 4 der Furka-Oberalp Bahn im Jahre 1958 Rangierdienst in Chur. Die HW Landquart hatte eine Revision an dieser Lokomotive durchgeführt und als Gegenleistung durfte die RhB die Lokomotive im Rangierdienst in Chur an Stelle der ausgefallenen Gea 2/4 Nr. 211 einsetzen. Ausnahmsweise hatte die Lokomotive am 21. Januar 1958 sogar den Personenzug von Landquart nach Chur befördert.

Auch wurde diese Lokomotive für den Verschub der neuen Elektrolokomotive Ge 6/6 bis auf den Bahnhofsvorplatz im ChA-Gleichstrombereich verwendet.

(Fotos: Walter Trüb)

21 Mai

Erster Halbzug des Flirt «Traverso» für die SOB

Die SOB überführte am 17.4.2018 den ersten Halbzug ihres neuen Flirt «Traverso» im Auftrag des Herstellers Stadler mit einer Eea 936 vom Werk Bussnang ins Inbetriebnahmezentrum Erlen.  Nach den silber-rot-schwarzen Flirt RABe 526 041 – 063 für den Regionalverkehr werden die Flirt «Traverso» RABe 526 101/201 – 117/217 für den Voralpen-Express und die Fernverkehrs-Kooperationsprodukte mit den SBB bronze-rot-schwarz. Das Design ist allerdings noch nicht vollendet. Der zweite Halbzug wurde unterdessen ebenfalls überführt.

Die SOB wollte vor der auf Juni angekündigten Präsentation des Zuges keine Bilder veröffentlichen.  Nachdem nun eine Fachzeitschrift Bilder publiziert, können wir den Zug ebenfalls zeigen.

Fotos (aus Erlen): Georg Trüb

19 Mai

SVEA an der Modellbahnausstellung Burgdorf 2018

Modulatelier Burgdorf

Noch bis Pfingstmontag, 21. Mai (16 Uhr) findet in Burgdorf die beliebte Modellbahnausstellung statt (Voranzeige EA 5/2018, S. 232). Die Tennishalle an der Zähringerstrasse 39 ist zu Fuss ca. 5 Minuten ab dem Bahnhof Burgdorf Steinhof erreichbar. http://www.modellbahnausstellung.ch/

Auch der SVEA ist mit der Zeitschrift „Eisenbahn Amateur“ und EA-Shop-Artikeln mit einem Stand vertreten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Hier ein paar spontan gemachte Schnappschüsse vom ersten Ausstellungstag, 19. Mai 2018, die auf den Besuch der faszinierenden Ausstellung „gluschtig“ machen sollen. Ein Kurzbericht mit weiteren Bildern folgt in der EA-Julinummer.

„Hier entsteht Kirche Vechigen“ – Eisenbahnfreunde RBS (wie auch Bild darüber).

RABe 4/12 NExT RBS  ganz gross… von AEproduktion (IIm/G)

Trams soweit das Auge reicht (Oberbaselbieter Eisenbahn-Amateure  OEA)

Birseckbahn (Oberbaselbieter Eisenbahn-Amateure) – man vergleiche mit den Orignalfahrzeugbildern im Blog vom 26. 2. 2018.

„Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten“ – Spur 80/127

Rangierspiel Thuner Eisenbahn-Amateure

Tessiner Atmosphäre bei den Eisenbahnfreunden Ostermundigen EFO

Wasserfassen in Griesbach (Dampfatelier am km 103.455)

(oftmals) rasendes Dampftram am km 103.455

Und zum Abschluss nochmals „Worber Schnegg“ am Stand  OEA und Modulbaugruppe Zollikofen.

Aber es gibt noch viel mehr zu sehen und zu bestaunen! Ein Besuch lohnt sich.

 

08 Mai

Erinnerungen in Lausanne

von Ruedi Wanner

Relativ unbekannt – angesichts der erfolgreichen Geschichte der ersten Schweizer Standseilbahn (Lausanne – Ouchy, 1877) – ist eine zweite touristische Einrichtung  in Lausanne: Vom 18. Oktober 1899 bis 31. Oktober 1948 war der Lausanner Aussichtspunkt «Signal» durch eine Standseilbahn erschlossen. Länge 468 m, Höhendifferenz 106 m, Spurweite 1000 mm. Antrieb anfänglich durch Benzinmotor, ab 1902 elektrisch.

Vom inzwischen durch den Wald zurückeroberten Trassee sind nur noch grössere Mauerstücke und ein (verschlossener) Tunnel in der oberen Streckenhälfte erhalten. Eine Stahlbrücke ist dagegen verschwunden. Die zwei Wagen boten je 8 Plätze in 2. und 16 in 3. Klasse, weitere 25 Personen konnten auf den Plattformen stehen. Radstand 4,2 m, Länge 8,2 m.

Von den Hochbauten steht nur noch die untere Station im Tal des Flon (Place de «Vallon» 3-5) und dient dem benachbarten Restaurant (Café Dalat mit vietnamesischen Spezialitäten) als Lagerraum. Zugang ab Haltestelle Barre der Buslinie 16.

Die absehbare Betriebseinstellung erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen, mangels genügender Frequenzen, durch überfällige technische Sanierung und durch zunehmende Autokonkurrenz.

Die Stadt Lausanne und ihre Vorortsgemeinden hatten zwischen 1896 und 1964 ein grosses Schienennetz mit 66 km Netzlänge (Stand 1933, ohne die separat betriebene Überlandstrecke nach Moudon, 27 km) .  An den umfangreichen Trambetrieb erinnert am betrieblichen Schwerpunkt «Place St-François» die frühere Verkaufsstelle samt Warteraum. Das Gebäude dient heute als Kiosk/Bistro. 

Ruedi Wanner, SEAK                                                       Aufnahmen vom 5. Mai 2018

Quellen: HG. Wägli, Schienennetz Schweiz, Rollmaterialverzeichnis 1918

07 Mai

Spur 0n3 Trainbuffs zeigen ihre Anlage

Am Samstag, dem 5. Mai 2018 öffneten die 0n3 Trainbuffs dem Publikum die Türen zu der Fabrikhalle in Rikon (bei Winterthur), in der sie ihre riesige Anlage aufgebaut haben. Ihr Thema sind die Schmalspurbahnen der USA, wie sie heute noch bei der Cumbres & Toltec Scenic Railroad in Colorado erlebt werden kann: schnaubende Dampfrösser, einfachste Technik, und eine bergige, trockene Landschaft.     Der Massstab 1:43 (bzw. 1:48 in den USA) erlaubt feinste Details an den Loks und Wagen; Digitaltechnik ermöglicht wirklichkeitsnahe Licht- und Soundeffekte.

Der technische Aufbau der Anlage ist professionell und durchdacht. Bei der Landschaftsgestaltung wirken echte Meister: diese Anlage ist ein Vorbild für alle Modellbauer.

Hier ist das Gelände noch im Bau. Die angewandten Bautechniken sind zu sehen und können als Anregung für die eigenen Projekte dienen.

Wo ist diese Felswand zu finden? Jeder würde es sofort glauben, wenn ich behaupten würde, dieses Foto in der Nähe von Chama in den USA geschossen zu haben. In Wirklichkeit sind diese lebensechten Felsen eine Szene auf der Anlage der Trainbuffs!

So hervorragend lebensecht wirkende Details sind ebenfalls in Rikon zu finden, diesmal auf einem separat ausgestellten Diorama.

Typisch für kleine Nebenbahnen in den USA sind „Railbusses“, auf Eisenbahnräder gestellte Omnibusse, Personen- oder Lastwagen, wie hier die „Galopping Gooses“ (im Original bei den Rio Grande Southern beheimatet). Die beiden Fahrzeuge werden heute für den Transport von Touristen benutzt, der ehemalige Post- und Fracht-Anhänger ist entsprechend umgebaut.

Dieser „Creek“ überzeugt durch das fantastisch modellierte Flussbett und Wasser, die Felsen und die kleinen Details, wie etwa die Goldsucher, die im Flussbett stehen.

Diese Waldbahn führt zum Sägewerk, einer Ecke in der Anlage mit jeder Menge Details, bei denen man stundenlang verweilen könnte.

Wer Lust auf mehr hat, besucht die Homepage der Trainbuffs:

www.on3trainbuffs.com

 

 

06 Mai

Tram-Impressionen in Bydgoszcz

In der westpolnischen Stadt Bydgoszcz (deutsch Bromberg) mit  353’000 Einwohnern (rund 800’000 Einwohnern in der Agglomeration) betreibt der Verkehrsbetrieb MZK „Miejskie Zakłady Komunikacyjne w Bydgoszczy” ein meterspuriges Tramnetz mit einer Streckenlänge von ca. 40 km (8 Linien, Linienlänge ca. 70 km, Gleislänge ca. 80 km).

Konstal 805Na-Zug , unterwegs in der Ulica Gdańska.

Solofahrer Konstal 805Na am Sonntagnachmittag  im Stadtzentrum bei der Klarissinnenkirche.

Weichenumstellen vor dem Kreismuseum in der Innenstadt

Beim Fahrzeugpark bestimmen immer noch die rund 110 Konstal 805Na-Wagen das Bild. Nach zwei ersten Pesa-Gelenktriebwagen 122N (2008) wird das eingesetzte Rollmaterial nun aber dank neuen fünf- und dreiteilige Gelenkwagen Pesa Swing immer moderner.

Pesa-Swing Gelenktram mit drei Elementen in der Ulica Gdańska

Die Eröffnung der neuen Strecke nach Loskon (Fordon) am 16. Januar 2016 wurde im NiK des EA 3/2016 auf S. 115 behandelt. Interessant ist hier vor allem die grosse Brücke über den Bahnhof Bydgoszcz Wschód, wo eine sehr aufwendige Umsteigeanlage zwischen Bahn und Tram geschaffen wurde. Fordon ist heute mit ausgedehnten Neubaugebieten und über 70’000 Einwohnern der grösste Stadtteil von Bydgoszcz. Nachfolgend ein paar Bilder:

Überdachte Tramstation der neuen Linie 3 auf der Brücke über den Bahnhof Bydgoszcz Wschód. Pesa Wagen 122 NaB Swing Nr. 111 (2015) fährt Richtung Stadtzentrum.

Blick vom neuen Ost-Bahnhof Bydgoszcz Wschód auf die Trambrücke, wo ein fünfteiliger Pesa-Swing Richtung Innenstadt fährt.

Pesa Elf-Triebwagen in Bydgoszcz Wschód, Umsteigestation zwischen Tram, Regional- und Fernzügen.

Die ländliche Umgebung täuscht; die Tramlinie 3 ist trotz Überlandabschnitten durch Wald und Felder stark frequentiert, weil sie das wichtige Wohngebiet Fordon erschliesst.

Endstation Loskon. An die Station schliesst sich (im Rücken des Fotografen) eine Wendeschleife mit Abstellanlage und Remise an.

Vielleicht nicht schön, aber jahrzehntelang eines der charakteristischen Fahrzeuge der polnischen Trambetriebe: Die Konstal-Wagen für Normal- wie Meterspur.

Alle Fotos: Christian Ammann, 13. und 15. April 2018

 

 

03 Mai

Facebook-Auftritt des EA ist aufgeschaltet

An der Delegiertenversammlung der Mitgliederclubs des SVEA am 28. April in Horgen stellte Axel Ungurian den neuen Auftritt des EA auf Facebook vor. Noch während der Versammlung wurde der Account freigeschaltet und kann nun auf Facebook gefunden werden. Der Facebook-Auftritt soll das Netzwerk der Clubs, des SVEA und des EA stärken; einzelne Clubs, die ebenfalls auf Facebook präsent sind, beteiligen sich bereits daran und können sich so einem noch breiteren Publikum zeigen. Diejenigen Clubs, die noch nicht dabei sind, sind herzlich eingeladen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Der Eisenbahn Amateur ist auf Facebook ganz einfach zu finden: rechts unten auf dieser Seite ist neu das Facebook-Logo zu finden, das sofort zu unserer Seite auf Facebook führt.

Ausserdem gibt es neu an der gleichen Stelle einen Knopf, um unseren Blog als RSS-Feed zu abonnieren, so dass man immer informiert ist, wenn ein neuer Beitrag erscheint.

Axel Ungurian ist live dabei, den Facebook-Account des EA öffentlich zu schalten (Bild © Daniel P. Wiedmer)