29 Dez

Rumänien im September 2018 (3)

Von José Banaudo, Nizza

Nun geht unsere Reise in den Südwesten Rumäniens. Wir verlassen die Ebene links der Donau und durchqueren den südlichsten Teil der Transssilvanischen Alpen um in die Banater Ebene und Richtung serbische und ungarische Grenze zu gelangen.

Auf der grossen Transversale Bukaresti–Timișoara über Craiova, Turnu Severin, Caransebeș und Lugoj begegnen wir sechsachsigen Elektrolokomotiven, die uns etwas an die CC 7100 der SNCF erinnern. Es handelt sich um den Typ 060 EA gebaut von 1965 bis 1991 in über 1000 Exemplaren. Die ersten Maschinen dieser sechsachsigen Weiterentwicklung der schwedischen SJ Rb mit 6900 PS lieferte ASEA. Die weiteren produzierte Electroputere in Lizenz, auch für Jugoslawien und Bulgarien. Am 5. September begegnen wir der 400.220 des Grup Feroviar Roman vor einem Güterzug beim Abwarten einer Kreuzung im Bahnhof Prunișor.

Hier am 6. September die 400.830 (noch mit Schildern der alten Nummerierung 40.0830). Auf Talfahrt vom Pasul Poarta Orientală (Pass Östliches Tor), wartet sie in Mehadia-Noua an der Spitze eines langen Hochbordwagenzugs auf die Überholung durch einen Schnellzug.

Am Morgen des 6. September fährt der Nachtexpresszug Mangalia–Timișoara hinter der 410.889 durch den Bahnhof Iablanița. Am Vorabend ist er an der Küste des Schwarzen Meers abgefahren und legt auf seiner Reise durch ganz Südrumänien fast 800 km zurück.

Am 6. September sehen wir in Oravița unsere erste «Caravelle» ex-SNCF. Sie fährt einen Zug von Regio Calatori, früher Regio Trans nach Berzovia. Die Triebwagen sind 97.0000, die Steuerwagen 57.0000 nummeriert, die drei letzten Ziffern zeigen die ursprüngliche Nummer bei der SNCF. Der 97.0510 / 57.0510 ist folglich der frühere X 4510. Man beachte die nachgerüsteten Rückspiegel.

Die Strecke Oravița–Anina, eröffnet 1863, ist die älteste rumänische Gebirgsbahn. Sie diente zum Kohlentransport aus den Minen von Anina. Damals gehörte Siebenbürgen zur österreichisch-ungarischen Monarchie. Die 34 km lange Banater Montanbahn durch das Anina-Gebirge wird auch rumänischer oder transsilvanischer Semmering genannt und steht unter Denkmalschutz. Sie weist 20 ‰-Steigungen, Kurven mit nur 114 m Minimalradius, 14 Tunnel und 10 Viadukte auf.

Seit Aufgabe der Kohlenförderung hat die Bahn einen hauptsächlich touristischen Charakter. Am Morgen des 6. September fährt die 69.0005 in Oravița an die Spitze des einzigen Zugs des Tages nach Anina. Sie gehört zu einer Serie dieselelektrischer, 1250 PS starken Lokomotiven, die 1975–77 von „Uzinele 23 August“ in Bukarest produziert wurden. Diese frühere Fahrzeugbau- und Maschinenfabrik Nicolae Malaxa wurde zur kommunistischen Zeit in „Lokomotivfabrik 23. August“ umbenannt, in Erinnerung an den Putsch von 1944 und Rumäniens Beitritt zu den Alliierten. Heute heisst sie FAUR.

Vorsichtig fährt der Zug Oravița–Anina in eine Kurve bei Brădișoru de Jos. Trotz des Einsatzes von Lokomotiven und Wagen, die für die engen Kurvenradien geeignet sind, ist die Geschwindigkeit sehr niedrig. Für 34 km werden 2 Std. Reisezeit benötigt, also rund 17 km/h !

Die Strasse folgt nicht einmal zur Hälfte der Bahnstrecke. Wir haben aber Zeit, um nach Oravița zurückzukehren und auf der direkten Strasse Anina vor Ankunft des Zugs zu erreichen !

Die 69.0005 hat ihren Zug umfahren, um nach Anina zurückzukehren. Die Wagen sind speziell für diese Linie angepasst.

Während die Hirten unterhalb des Bahndamms ihre Schafe sammeln, fährt der Zug Anina–Oravița am Nachmittag langsam über den Viadukt von Răchitova.

Unser Fototag vom 6. September endet wieder in der Ebene: Im Bahnhof Voiteni, wo die Strecken aus Reșița und Stamora Moravița (serbische Grenze) nach Timișoara zusammentreffen, rangiert die 60.1656 der privaten Gesellschaft MMV Rail Romania französische Getreidesilowagen „Transcéréales“.

Letzte „französische Begegnung“ im Bahnhof Voiteni: Die „Caravelles“ 97.0346 und 97.0442 von Regio Calatori (ex-X 4346 und 4442) als Regionalzug Reșița–Timișoara.

Alle Fotos: J. Banaudo

Übersetzung: C. Ammann

28 Dez

Rumänien im September 2018 (2)

Von José Banaudo, Nizza

Die meiste Zeit am 5. September 2018 verbrachten wir in Craiova. Diese Industriestadt hat mit der berühmten Firma Electroputere (heute Softronic) im Eisenbahn-Fahrzeugbau eine wichtige Bedeutung. Hier wurden aber dank einem Joint Venture mit Citroën seit 1981 auch Autos produziert. Die Fabrik Oltcit ging später an Daewoo, dann Ford Romania.

Die 230.175, eine preussische P8, wurde in der Zwischenkriegszeit unter Lizenz in Rumänien durch Reșița gebaut. Sie steht – zusehends von der Vegetation erobert – in einem Aussenbereich des Bahnhofs. Bei den meisten CFR-Dampflokomotiven erfolgte die Feuerung durch eine Mischung aus Schweröl und Braunkohle, denn Rumänien hatte früher eine eigene Petroleumförderung

Die dieselhydraulische 85.2001 des Grup Feroviar Roman (GFR) gehört auch zur Lokserie der 040 DH, die von 1965 bis 1983 durch die Lokomotivwerke 23. August (früher Malaxa und dann auch FAUR) in Bukarest gebaut wurde. Sie hat einen Maybach-Motor von 450 PS.

Friedliches Nebeneinander von privaten und staatlichen Betreibern im Güterbahnhof von Craiova: Die 60.0824 und 60.0614 gehören CFR Marfa, die 60.1646 und 60.0286 der Grup Feroviar Roman.

Doppeltraktion von 461.055 und 461.032 vor dem Regionalzug nach Petroșani (mit vier Wagen unterschiedlicher Bauart). Diese beiden Lokomotiven gehören zu den ursprünglichen Serien 43 und 44, die 1973–1984 bei Rade Končar im damaligen Jugoslawien gebaut wurden. 1999–2001 erfolgte ihre Modernisierung durch Softronic in Craiova.

Im östlichen Teil des Bahnhofs Craiova fahren Regionalzüge des Nahverkehrs ab, häuig noch lokbespannte, kürzere Zugskompositionen. Hier fährt die 460.051 an die Spitze eines Zugs nach Roșiori Nord.

Im gleichen Bahnhofbereich steht die 60.0652 vor einem Zug nach Piatra-Olt.

Die 89.0057 fährt an einen Zug nach Calafat, das als Flusshafen seine Bedeutung verloren hat, seit 2013 eine Donaubrücke zur bulgarischen Grenzstadt Vidin entstanden ist.

Nun noch einige Trambilder. Die “Regia Autonoma de Transport de Craiova” (RATC) betreibt 3 Linien auf einer 17 km langen, normalspurigen Strecke, welche die Stadt von Nordwesten nach Südosten durchquert, übrigens erst seit 1987. Oben der Wiener Tramzug Nr. 654 des Typs E1, gebaut von Simmering-Graz-Pauker (SGP), übernommen schliesslich aus Rotterdam. Er steht hier an der Endhaltestelle der Linie 100 in Pasaj Electro.

Ein weiterer SGP-Wagen aus Wien bzw. Rotterdam, die Nr. 655, an der Endstation der Linie 101, Uzina Ford.

Der Tramwagen Nr. 109, hier auf der Linie 100 in Pasaj Electro ist ein tschechischer ČKD Tatra KT4 D aus Berlin.

Auch den früher in Mittel- und Osteuropa omnipräsenten Tatra T4 kann man in Craiova begegnen. Der T4 D Nr. 209 aus Dresden fährt hier auf der Linie 101 an der Kirche der Eroii Neamului vorbei.

Der ČKD Tatra T4 D Nr. 207 aus Dresden an der Kreuzung der Calea Severinului mit dem Bulevardul Dacia.

Alle Fotos: J. Banaudo

Übersetzung: C. Ammann

27 Dez

Rumänien im September 2018 (1)

Von José Banaudo, Nizza

Von meiner Rumänien- und Bulgarienreise vom 4. – 18. September 2018 sind bereits die drei Blogs über Bulgarien erschienen. Nun folgen nach und nach die Bilder und Erinnerung aus Rumänien.

Am 4. September 2018, schon zwei Stunden nach Ankunft in Bukarest begegnen wir dem ersten Malaxa-Dieseltriebwagen im Bahnhof Alexandria an der Strecke Roșiori de Vede–Zimnicea. Der Triebwagen 77.0922 fährt den letzten Zug des Tages nach Rosiori Nord. Der kleine zweiachsige Oldtimer mit 120 PS gehört zu einer Fahrzeugserie, die zwischen 1935 und 1942 von der rumänischen Firma Nicolae Malaxa gebaut wurden. Leicht modernisiert und mit neuen Motoren ausgestattet sind sie wohl die ältesten Triebwagen, die in Europa oder gar auf der ganzen Welt im planmässigen Einsatz stehen.

Am 5. September fotografieren wir im Vorbahnhof von Rosiori Nord das Rollmaterial von drei privaten Bahngesellschaften:
– Eine für Franzosen vertraute Sihouette: Die BB 25109 der SNCF als 425.109 des Grup Feroviar Roman (GFR).
– Die vierachsige 43.007 von Servtans. Sie gehört zu einer Serie von Lokomotiven, die 1973 – 1988 nach schwedischer ASEA-Lizenz von der jugoslawischen Firma Rade Koncar in Zagreb gebaut worden ist.
– Ein Schnellzug Craiova–Constanța der Gesellschaft Softrans, Tochterfirma des Fahrzeugbauers Softronic in Craiova. Softronic hat auch 2014 den Triebwagenzug «Hyperion» gebaut, der hier im Einsatz steht.

Auf der Strecke Bukarest–Craiova fährt am 5. September ein Getreidezug mit der sechsachsigen, dieselelektrischen 60.0899 von Servtrans durch den Bahnhof Radomirești. Diese Lokserie 060 DA / 60 wurde in Rumänien nach Schweizer Linzenz in fast 2500 Exemplaren (!) produziert, und zwar auch für die bulgarischen, polnischen und chinesischen Staatsbahnen. Die ersten 6 Lokomotiven wurden 1959 durch SLM, Sulzer und Brown-Boveri gebaut, alle weiteren Maschinen von 1960 bis 1985 durch Electroputere in Craiova, UCMR Reșița und in den Lokomotivwerken 23. August in Bukarest. Sie sind mit einem 12-Zylinder-Zweireihen-4-Takt-Dieselmotor von 2100 PS von Sulzer ausgerüstet. Überall in Rumänien begegnet man dieser absolut charakteristischen Lokomotive in verschiedensten Lackierungen und Umbauversionen.

Am 5. September treffen sich in Caracal der Triebwagen 77.0918, im Einsatz auf den Linien nach Corabia und Piatra-Olt, und die sechsachsige dieselelektrische 651.014 von DB Schenker Romania. Sie stammt aus der DR-Baureihenfamilie 130, 131, 132 und 142, später DB AG: 230, 231, 232, 233, 234, 241, 754 und 242, gebaut in 873 Einheiten zwischen 1970 und 1982 in Woroschilowgrad, heute Lugansk (Ukraine). Auf der Seitenfront dieser „Ludmilla“ erkennt man den Namen „Vlad Tepes“ (= Vlad der Pfähler), des walachischen Fürsten, der den Dracula-Mythos inspirierte.

Nachdem wir den Westen Rumäniens besucht haben, kehren wir am 9.September durch das gebirgige Olt-Tal in die Landesmitte zurück. Hier ein Lokalzug Podu-Olt–Piatra-Olt hinter dieselhydraulischen, vierachsigen 89.0251 bei der Einfahrt in den Bahnhof Cainenii. Die Serie 89 mit 1250 PS wurde ab 2005 durch Faur Bukarest aus der Serie 80 umgebaut (elektrische Heizung statt Dampfheizung). Faur hatte die ersten Lokomotiven der Serie 80, damals 040 DH, ab 1968 Jahren produziert. Sie weisen eine Ähnlichkeit zur Bm 4/4 der SBB auf.

Am 9. September verlässt der Dieseltriebwagen 77.0999 als Regionalzug Râmnicu-Vâlcea–Podu-Olt, den Bahnhof Lotru. Ohne die hässlichen Graffitis wäre das Stimmungsbild fast perfekt!

Am 9. September stösst die 60.1350 in der neuen Lackierung von CFR Marfa (Güterdivision der Staatsbahn CFR) einen Kohlenzug aus dem Gleisfeld von Govora zur Sodafabrik CIECH in Râureni. Diese wird auch über eine lange, 760 mm-spurige Industriebahn mit Schiefer- und Kalkgestein versorgt. Leider war diese Bahn bei unserem Besuch nicht in Betrieb.

Am 10. September fährt ein Güterzug mit 25 Schüttgutwagen im Schritttempo von Babeni zur Mine von Alunu hoch, um mit Kohle für die Sodafabrik von Râureni beladen zu werden. Auf der Brücke über den Fluss Luncavăț erkennt man an der Spitze des Zuges die 60.0633 und 60.0812, die 60.0937 als Schiebelok. Ein Spektakel nicht nur fürs Auge sondern auch für die Ohren!

Am 10. September wird im Bahnhof Piatra-Olt ein Regionalzug nach Pitești mit der 64.1101 bereitgestellt. Die Lokomotive ist eine ursprüngliche Maschine der Serie 60, ab 2004 mit einem neuen Motor V12 EMD von General Motors ausgerüstet. Das Depot mit den kleinen Dieseltriebwagen der Reihe 77 ist gleich hinter dem Zug erkennbar.

Der gleiche Zug nun im Bahnhof Piatra-Olt, am Schluss wird aus dem Depot der Dieseltriebwagen 77.0976 überführt. Ein längeres Rangiermanöver beginnt.

Gleichentags erhält im Bahnhof Piatra-Olt der Siemens-Triebwagen des Typs Desiro der Reihe 96, unterwegs nach Pitești den Abfahrbefehl. Am ersten Perron wartet der Triebwagen 77.0953 als Regionalzug nach Caracal, von wo er dann seine Fahrt bis nach Corabia am Nordufer der Donau fortsetzen wird.

Alle Fotos: J. Banaudo

Übersetzung: C. Ammann

25 Dez

Trolley-Festival Torino

Von José Banaudo, Nizza

Jedes Jahr findet am ersten Dezembersonntag in Turin das traditonelle « Trolley-Festival» statt, organisiert von der Associazione Torinese Tram Storici (ATTS) in Zusammenarbeit mit dem öV-Transportunternehmen Gruppo Torinese Trasporti (GTT). GTT entstand 2003 durch die Fusion des Turiner Trambetriebs ATM mit der Vorortsbahngesellschaft SATTI.

Am 2. Dezember 2018 war es wieder so weit: Rendez-vous der Tramfreunde auf der Piazza Castello mit den Turiner Tramwagen 116, 2759, 502, 3104, neben einem Doppelstöckerbus Fiat 413 Viberti Nr. 2002 (1961).

Einige Angaben zur Sammlung der ATTS sind mit dem Link http://www.atts.to.it/de/veicoli-3  zu finden. Leider ist eine direkte Verlinkung derzeit wegen technischen Problemen nicht möglich.

Hinter dem Palazzo Madama sind die Triebwagen 2759, 2598 und der Münchner Anhängewagen 3404 (Rathgeber 1957) ausgestellt (letzterer in Restaurierung).

Es geht los. Der Tramwagen 116 (Diatto 1911), fährt als ältester Teilnehmer am Markt an der Porta Palazzo vorbei Richtung Via Milano.

Der Tramwagen 505 (Ansaldo 1924) auf dem Corso Regina Margherita.

Zwischen den Fahrten des Trolley Festival verkehrte die historische Tramlinie 7 (Linea storica 7) des GTT, die samstags und sonntags ab der Piazza Carlo Emanuele (“Piazza Carlina” für die Turiner) fährt. Hier der Tramwagen 2592 (Fiat 1933) im Abendlicht.

Der Triebwagen 2595 (Fiat 1933) im Einsatz auf der Linea storica des GTT an der Endhaltestellt an der Piazza Carlo Emanuele.

Der Römer Tramwagen 312 (Carminati & Toselli 1935) der Verkehrsbetriebe STEFER (Tranvie dei Castelli Romani) in den Giardini Reali.

Der Tramwagen 447 (Stanga 1938) der früheren städtischen Strassenbahn in Trieste (Normalspur, 1970 stillgelegt) fährt durch die Via Milano, unweit des Turiner Rathauses.

Der Triebwagen 3104 (Fiat 1949) der ATM Torino kommt aus den Giardini Reali und biegt am Rondo Rivella in den Corso Regina Margherita ein.

Die Nacht ist angebrochen. Auf der Piazza Castello steht noch immer der Gelenktriebwagen 2759 (Savigliano 1959) mit dem Spitznamen « due camere con cucina » (Zwei Zimmer mit Küche) ausgestellt. Daneben beginnt bald der Tramwagen 116 eine seiner letzten Rundfahrten des Tages.

Aber wir verlassen Turin nicht, ohne noch einen Blick auf die treuen Fahrzeuge der Serie 2800 zu werfen. Sie wurden auf Fahrgestellen aus den 1930er-Jahren aufgebaut und stehen noch immer in grosser Zahl auf den Linien 13, 15 und 16 im Einsatz. Doch in den kommenden Jahren ist ihre Ablösung geplant. Hier der Gelenkwagen 2869 (Fiat 1982) auf der Linie 16 am Rondo Rivella am Corso Regina Margherita.

Fünf «2800er » der ersten Serie sind in den klassischen zwei Grüntönen lackiert, hier der Wagen 2807 (Officine Moncenisio 1958) auf der Linie 5 . Er fährt aus der Via Po auf die Piazza Vittorio Veneto.

Alle Fotos: J. Banaudo

24 Dez

Inauguration de la réouverture Delle – Belfort

Delle, 6-12-2018

L’inauguration de la réouverture de la ligne internationale Delle–Belfort a eu lieu pour les officiels et les invités le 6 décembre 2018. Pour la fête, la Suisse et la France ont fait circuler deux trains inauguraux, l’un à partir de Belfort, dp. 9 h 22 et l’autre de Biel/Bienne, dp. 8 h 31 qui arrivaient alors en même temps à 10 h au quai central de la gare internationale de Delle. Entre les rames SBB RABe 522 206 sur voie 2 et les rames SNCF Z 27599/600 et 27595/96 sur la voie 3 (tête) a eu lieu à 10 h15 le geste inaugural franco-suisse, suivi alors par le dévoilement de la plaque inaugurale et ensuite, dans une tente, les prises de paroles officielles ainsi qu’un cocktail. A 13 h 40, les deux trains ont quitté la gare de Delle pour retourner à Belfort, resp. Biel/Bienne.

Delle, 6-12-2018
Grandvillars, 6-12-2018

Le lendemain, des courses d’essais/instruction avec des rames SNCF ont encore eu lieu. Samedi, 8 décembre, une journée Portes Ouvertes a attiré une grande foule de visiteurs et de voyageurs. Entre Delémont et Belfort tout le monde était invité à voyager gratuitement et découvrir cette liaison réouverte. En Suisse c’était gratuit entre 8 h et 19 h, en France toute la journée. Les trains ont surtout été pris d’assaut le matin par les Français voulant se rendre de Belfort à Delle pour profiter d’une visite en Suisse et des Jurassiens allant redécouvrir Belfort (où on était plus allé depuis longtemps…) Entre Delle et Belfort les trains spéciaux à cadence semi-horaire ont été réalisés avec les rames CFF RABe 522 211 et SNCF Z 27597/98 et 27599/600. Cependant, comme à l’horaire 2019, le train Suisse ne circulait que jusqu’à Meroux (gare Belfort-Montbéliard TGV). Les croisements ont eu lieu à Grandvillars.

Croisement à Grandvillars, 8-12-2018

Rappelons en bref l’histoire de Delle–Belfort: Le début avait été fait par la ligne Montbéliard–Delle, mise en service par le PLM en 1868 et prolongée jusqu’à Porrentruy en 1872. (Chemin de fer Porrentruy–Delle, exploitation par le PLM). La ligne « Directe » entre Belfort et Delle du Chemin de fer de l’EST fut inaugurée en même temps que l’achèvement de la liaison Delémont–Porrentruy en 1877. L’EST utilisait entre Morvillars et Delle l’infrastructure PLM, réglé par un traité entre les deux compagnies en 1875. C’est seulement dans les années 1880 que la section Morvillars–Delle fut mise à double voie, déposée en 1953. Le service régional entre Delle, Belfort et Montbéliard fut supprimé selon la loi de la coordination en 1938.

Dans les années 1950 la Suisse demandait l’électrification de Delle à Belfort (Delémont–Porrentruy–Delle a été électrifié en 1933) et l’étoffement de la desserte Delle–Belfort, seulement parcouru par des trains internationaux et les trains marchandises. Ceci avait finalement amené dans les années 1950 à deux paires d’autorails De Dietrich par jour, mais uniquement les samedis et dimanche, à titre d’essais (marqué ainsi dans les horaires Chaix). Cet essai fut abandonné en 1958. En 1992 les trains voyageurs internationaux avec CC 72000 et 2 à 3 voitures furent supprimés, le service marchandises par Delle en 1996. De 1995 à 2006, la gare de Delle ne fut même plus desservie par des trains CFF en provenance de Delémont. On peut donc constater qu’après 60 ans on est arrivé à ce qu’on eût au moins souhaité officiellement côté Suisse.

Indicateur officiel Suisse, 15. V. – 5. X. 1935

La ligne réouverte est désormais parcourue par 16 aller-retour entre Delle et Belfort, dont les trains suisses se limitent à Meroux (gare TGV Belfort-Montbéliard) et s’arrêtent à titre d’essais pendant 6 mois également à Morvillars, arrêt exigé par cette commune qui se défendait contre une suppression en raison de la durée du parcours!

Le train inaugural le 6-12-2018 en gare de Morvillars

Des gares intermédiaires ont été installées à Danjoutin, Meroux Belfort-Montbéliard TGV, Morvillars, Grandvillars et Joncherey. Le temps de parcours entre Delle et Belfort-Ville se réduit à 25 minutes (auparavant uniquement lignes d’autocar 25 et 3 OPTYMO avec changement et souvent perte de correspondance à Belfort-Montbéliard TGV), entre Belfort-Ville et la gare de TGV à 10 minutes. La ligne réouverte renforce considérablement la part du rail dans les déplacements transfrontaliers et périurbains.

Rame suisse à Meroux (Belfort-Montbéliard TGV), 8-12-2018

Le projet franco-suisse est co-financé par la Région Bourgogne-Franche-Comté (30,9 M€), l’Etat français (30,9 M€), la Confédération Helvétique (24,7 M€), l’Union Européenne (9,2 M€), le département du Territoire de Belfort (5 M€), SNCF Réseau 4 M€), République et Canton du Jura (3,2 M€), Grand Belfort 2,5 M€) et la communauté de Communes Sud Territoire (0,5 M€). Notons qu’avant la 1ère Guerre mondiale, c’était la France, plus spécialement le chemin de fer de l’EST, qui avait soutenu financièrement la construction des lignes Suisses dans le Jura et alors contribué aussi à la réalisation des lignes du Simplon et du Lötschberg.

Delle, 6-12-2018
Delle, 8-12-2018

Toutes les photos: C. Ammann

Un grand merci pour la traduction à Roland MATHYS, RCYB,

22 Dez

Freie Fahrt für die Durchmesserlinie (DML)

ABe 8/12 4004|4104 und 4003|4103 in St.Gallen AB, Foto: 09.12.2018

von Armand Wilhelmi, EMF St. Gallen

In der Nacht 8./9. Dezember 2018 wurde die „Kletterweiche“ in St.Gallen entfernt. Damit hiess es mit Beginn des neuen Fahrplans ab 9. Dezember 2018 freie Fahrt für die durchgehenden Züge Trogen-St.Gallen-Gais-Appenzell. Ein Ereignis, welches Geschichte schreiben wird. Noch nie waren diese beiden Strecken der ehemaligen Trogenerbahn (TB) und der St.Gallen-Gais-Appenzell-Bahn (SGA) miteinander verbunden.

Die Idee eines Zusammenschlusses dieser beiden Streckennetze bestand schon sehr lange. Bis diese Idee umgesetzt werden konnte, mussten einige, grössere Hürden überwunden werden. Jetzt – mit dem 09.12.2018 – ist dieser Zusammenschluss und damit das Jahrhundertereignis Tatsache geworden!

Noch in der Nacht 6./7. Dezember 2018 wurde – nachdem der letzte Be 4/8 verkehrte – die Fahrleitungsspannung von 1000 auf 1500 DCV erhöht (siehe dazu den Blog „Vom Appenzellerland an die Neuenburger Riviera [2]).

Am 7. Dezember 2018 begangen bereits die ersten Vorarbeiten für den Rückbau der Kletterweiche. Es musste der Teerbelag – welcher bis zur Schienenoberkante reichte – wieder entfernt werden. Diese Aufdoppelung des Strassenbelages war unbedingt nötig, damit keine Stolperfallen entstanden. Normalerweise muss eine Kletterweiche nicht unbedingt aufgefüllt werden, wenn sie nicht von Fahrzeugen befahren werden muss oder in einem Fussgängerbereich liegt, wie in St.Gallen.

Eine Kletterweiche – sie wird oft auch als Auflegeweiche bezeichnet – wird temporär, meistens bei Gleiserneuerungsarbeiten im innerstädtischen Bereich, wo Trams/Überlandbahnen verkehren, eingesetzt. Die Kletterweiche wird auf das bestehende Gleis gelegt, um Züge auf ein anderes Gleis umzuleiten. Die Kletterweiche besteht hierzu aus fest miteinander verbundenen Schienenprofilen. Über abgeflachte Enden können die Trams/Züge auf die Behelfsweiche auffahren und so umgeleitet, werden. Bei doppelspurigen Stadtstrecken – wo Schienenoberkante und Strasse das gleiche Niveau haben – geschieht das in den meisten Fällen für den Richtungswechsel von Zweirichtungsfahrzeugen.

Die Kletterweichen sind „Rückfallweichen“, dh. sie können von der stumpfen Seite her „aufgeschnitten“ werden.

Das Foto (oben) zeigt eine solche Kletterweiche in der Kreuzbühlstrasse in Zürich während dem Umbau des Stadelhoferplatzes im Sommer 2009 (3 Fotos 16.07.2009). Der Streckenabschnitt vom Stadelhoferplatz bis Rehalp, bzw bis Esslingen war durch diesen Umbau vom übrigen Schienennetz der Stadt abgetrennt. Es betraf dies die Linie 11 der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) bis Rehalp und die S18 der Forchbahn (FB) bis Esslingen. Vom Bahnhof Stadelhofen bis Rehalp benützen die VBZ und die FB das gleiche Gleis. In Rehalp besteht für das Tram eine Wendeschleife.

Da die VBZ über keine Zweirichtungsfahrzeuge verfügten, sprang die Forchbahn ein und bediente mit Zusatzkursen alle Haltestellen der VBZ-Linie 11 bis Rehalp. Die etwas verdeckte weisse Tafel zeigt auf der anderen Seite Vmax 10 an, die Geschwindigkeit, mit welcher die Weiche maximal befahren werden darf.

Diese Kletterweiche wurde 2013 angefertigt. Zuerst wurde sie zwei Mal im Bereich der Haltestelle Spisertor verwendet: am Burggraben und in der Linsebühlstrasse. Vor zwei Jahren, am 24.11.2016, wurde sie auf der Ostseite des AB-Bahnhofes St.Gallen verlegt, bzw eingebaut und am 11.12.2016 mit dem Fahrplanwechsel in Betrieb genommen. Bis zu diesem Fahrplanwechsel endigten die Züge der TB-Linie vor dem Restaurant Dufour in der Bahnhofstrasse. Seit zwei Jahren konnten die Züge aus Trogen – über diese Kletterweiche – wieder ins Gleis 12 einfahren. Die heutige Doppelspur über den Bahnhofplatz wurde bereits 2016 betriebsbereit verlegt und das im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofplatzes St.Gallen.

Da die Kletterweiche bereits zwei Einsätze hinter sich hatte, war man bei den Appenzeller Bahnen froh, dass sie – nach zwei Jahren intensiver Benützung – bis zum Schluss durchgehalten hat. Sie hatte nun ihre Lebensdauer erreicht und wird nicht mehr weiter verwendet, sie hat nur noch Schrottwert.

Im Laufe des Samstagabend, 08.12.2018, wurde weiter an der Freilegung der Gleisverbindung mit der Weiche gearbeitet.

Um 0:20 Uhr fährt in der Nacht 08./09.12.2018 zum letzten Mal ein Zug über die Kletterweiche in St.Gallen ins Gleis 12 ein. Es handelt sich um die S21 4239. Alles ist bereit um das Verbindungsgleis mit der Kletterweiche nach genau zwei Jahren intensiver Benützung wieder abzubauen, damit eine durchgehende Doppelspur entsteht.

Zug 4004 steht abfahrbereit im Gleis 12 (Be 8/12 4007|4107). Pünktlich um 0:25 Uhr verlässt er St.Gallen. Kaum ausgefahren, beginnen sofort die Rückbauarbeiten.

Da sich die meisten Befestigungsmuttern nicht mehr lösen liessen, musste mit einer Trennscheibe nachgeholfen werden.

Die ersten, gelösten Schienenstücke werden weggebracht.

Vorstehende Schrauben müssen ebenfalls bündig abgetrennt werden.

Schon bald sind die letzten Schienenstücke aus der Verankerung gelöst.

Ein nicht mehr benötigtes Signal wird entfernt.

Der Turmwagen der VBSG (Verkehrsbetriebe der Stadt St.Gallen) und eine Hebebühne von Kummler+Matter sind angekommen. Nachdem der Strom in diesem Bereich abgestellt wurde, kann jetzt die nicht mehr benötigte Fahrleitung (Querverbindung) entfernt werden, inkl. der diversen Abspannseile zu den angrenzenden Gebäuden oder Masten.

Das zweitletzte Schienenstück wird weggehoben.

Die demontierten Schienenstücke werden auf einen Anhänger verladen.

Das letzte Schienenstück wird angehoben und verladen.

Hochbetrieb bis am Schluss. Doch alle Arbeiten werden ruhig und ohne Hektik ausgeführt. Man sieht, hier sind Profis am Werk!

Die Kletterweiche ist vollständig abgebaut.

Das Haltsignal und die beiden Hemmschuhe im Gleis 11 können schon bald entfernt werden.

Es ist jetzt Sonntag, 9. Dezember 2018. Die ersten Tangos rollen seit Betriebsbeginn planmässig über die beiden durchgehenden, weichenfreien Gleise.

Damit ist die langersehnte Durchmesserlinie (DML) ganz still und leise eröffnet worden. Nur noch Spuren am Boden zeugen von dieser Gleisverbindung, die noch bis vor wenigen Stunden zuvor bestanden hat.

Mit der Eröffnung der Durchmesserlinie musste auch der Fahrplan angepasst werden. Für die Strecke Appenzell-Gais-Teufen-St.Gallen-Trogen gibt es nur noch das Fahrplanfeld 855. Diese beiden ehemaligen, getrennten Strecken wurden in einem einzigen Fahrplan zusammengefasst.

Die durchgehenden Züge Appenzell-St.Gallen-Trogen (im Halbstundentakt) werden als S21 bezeichnet. Die zusätzlichen Züge, welche Mo-Fr zu den Hauptverkehrszeiten (HVZ) zwischen Trogen und St.Gallen, bzw ab 18.03.2019 bis nach Teufen verkehren, werden als S22 bezeichnet. Damit entsteht Mo-Fr zu HV-Zeiten ein Viertelstundentakt. Bis 18.03.2019 sind dann auch alle 11 Tangos abgeliefert.

Alle Fotos: A. Wilhelmi

21 Dez

Die erste Worbla des RBS im kommerziellen Einsatz

Der ABe 4/10 2 erhielt als erste der 3 abgelieferten Worbla die Betriebsbewilligung. Sie ist sozusagen als Weihnachtsgeschenk für die Kunden des RBS seit heute Freitag, 21.12.2018 im kommerziellen Einsatz. Sie startete um 11.38 in Bern mit der S7 7635 nach Bolligen und pendelte in einem der beiden Dienste für den 7,5-Minuten-Takt über Mittag und am Abend zwischen Bern und Bolligen. [Aktualisiert am 21.12.2018 um 22.30: ursprünglich war nur der Einsatz über Mittag angekündigt.]

ABe 4/10 2 steht in Bern RBS zur Abfahrt als Zug 7655 nach Bolligen bereit. 
Ausstieg rechts zeigen die Türmelder in Ittingen.
In Bolligen zeigen die roten Türmelder, dass die Worbla 02 als Dienstzug nach Worblaufen fahren wird.

Die Worbla 02 wird vorerst in Zügen mit Einfachtraktion eingesetzt, in den Hauptverkehrszeiten auf der S7E zwischen Bern und Bolligen, sonst auf der S7 Bern–Worb. In den beiden Festtagswochen bis 6. Januar 2019 fährt sie durchgehend auf der S7, da aufgrund der erwarteten Nachfrage keine Doppeltraktionen vorgesehen sind.

Die Kunden können nun Erfahrungen mit den Türsensoren für einen «handsfree»-Eintritt und die Tür-Leuchtmelder sammeln, das ebene Ein- und Aussteigen geniessen und die Steckdosen nutzen. Auf www.rbs.ch/meinemeinung können sie ihre Meinung zum neuen Zug kundgeben.

Die zweite Worbla soll in der zweiten Februar-Hälfte in den kommerziellen Betrieb kommen, womit auch Züge in Doppeltraktion geführt werden können. Danach folgen die weiteren Worbla auf der S7. Zuletzt sollen die Worbla auf der Linie S9 Bern–Unterzollikofen die Seconda Be 4/12 ablösen.

Fotos: Stephan Frei

17 Dez

Belfort – Delle wieder eröffnet

Seit 9. Dezember 2018 ist die Strecke Delle – Morvillars – Belfort wieder für den Personenverkehr geöffnet. Voraus gingen die Einweihungsfeier für geladene Gäste am 6. Dezember und der Tag der offenen Türe mit Gratisfahrt zwischen Belfort und Delémont am 8. Dezember. Beide Anlässe konnten ohne jede Beeinträchtigung durch die sozialen Unruhen in Frankreich (gilets jaunes) stattfinden.

Der Andrang und das grosse Interesse der Bevölkerung dürften am Tag der offenen Türe vom 8. Dezember die Erwartungen weit übertroffen haben. Trotz des schlechten Wetters waren die Züge sehr gut besetzt bis derart voll, dass man auf den Zwischenstationen nur noch mit Mühe ein- oder aussteigen konnte.

Der erste Zug aus Belfort nach seiner Ankunft in Delle.

Kurz vor der Abfahrt um 10:42 wurde der Zug nach Belfort Ville von soeben aus der Ajoie eintreffenden Besuchern “gestürmt”, die alle wieder einmal nach Belfort fahren wollten. Auch aus Delle füllten sich die Züge Richtung Schweiz, als sich immer mehr französische Festbesucher darüber klar wurden, dass sie einen Gratisausflug bis nach Delémont machen konnten.

Delle in Schweizer Hand? Nein! Aber der SBB-Flirt 522 211 (rechts) teilte sich mit den Z 27597/27598 und 27599/27600 im Extrazugseinsatz zwischen Delle und Belfort.

Allerdings endete die Fahrt des SBB-Flirt 522 211 jeweils “wie richtig” (im fahrplanmässigen Verkehr ab 9. Dezember)  in Meroux am TGV-Bahnhof Belfort-Montbéliard.

Zwei Schnappschüsse vom quer über den TGV-Bahnhofgleisen liegenden Bahnhof Meroux.

Halbstündlich fanden Kreuzungen in Grandvillars statt.

Wie ab 9. Dezember 2018 hielten die Schweizer Extrazüge am 8. Dezember auch in Morvillars. Hier war ursprünglich geplant, dass die SBB-Züge wegen Zeitknappheit nicht halten werden.

Doch diese Gemeinde wehrte sich erfolgreich dagegen, dass 10 von 16 Zugpaaren in Morvillars mit einem Einzugsgebiet von 6‘000 Einwohnern durchfahren, worauf nun für 6 Monate ein Versuch mit Halt in Morvillars vereinbart wurde.

Am 6. Dezember, vor Ankunft des Extrazugs, posiert die wartende Prominenz in Morvillars stolz über ihren Erfolg vor dem einstigen Bahnhofgebäude.

Am Einweihungstag 6. Dezember bringt der französische Extrazug mit Trikolorenfähnchen geschmückt die Gäste nach Belfort zurück. Hier der der Halt in Grandvillars.

Auch Joncherey erhielt eine der 5 Zwischenstationen zwischen Delle und Belfort. Kurz vor dem 1.Weltkrieg war der Güterverkehr über Delle so umfangreich, dass man in Joncherey einen Rangierbahnhof plante.

Am 8. Dezember konnte in Belfort-Ville an Gleis 5 der Picasso Triebwagen X 4039 der Association des Autorails de Bourgogne Franche-Comté ABFC besichtigt werden.

Ferner war am 7. und 8. Dezember im „Chalet“, gegenüber des Bahnhofs Delle eine historische Ausstellung zu besichtigen, mit unzähligen Objekten und Dokumenten aus der bewegten Bahngeschichte dieser Region.

Delle am Tag der Wiedereinweihung, 6.  Dezember 2018 mit den beiden Eröffnungszügen…

… und ein früherer Gleisplan, der an der Ausstellung im Chalet gezeigt wurde.

Lange ist es her… 1992 fuhr der letzte internationale Schnellzug zwischen Delle und Belfort.

Fotos: M. Germann (1, 2, 4, 6, 8 – 10 und 15), alle übrigen C. Ammann

15 Dez

Depot und Schienenfahrzeuge Koblenz (DSF) besucht Train Nostalgique du Trient (TNT)

Der EW I-Pendelzug des Vereins Depot und Schienenfahrzeuge Koblenz (DSF) mit dem Prototyp-RBe 4/4 1405 besuchte am 27.10.2018 als „Wallis-Express 2.0“ die Stadt Martigny und den Verein Train Nostalgique du Trient (TNT). Nicht ganz zufällig fand dies am Samstag vor der Einführung der Führerstandsignalisierung (ETCS L2) zwischen Sitten und Siders statt, denn der RBe 4/4 und der Dt sind nicht mit ETCS ausgerüstet.

Der Extrazug holte um 7.15 die Reisenden in Zürich HB ab und fuhr via Bern VL–Lötschberg-Bergstrecke in Wallis. In Martigny konnte der Verein Train Nostalgique du Trient besucht werden, der mit seinen Triebwagen zwischen Martigny und Vernayaz pendelte und in Vernayaz zusammen mit den Transport Martigny et Régions (TMR) eine Fahrzeugaufstellung organisierte.

Der DSF-Pendelzug RBe 4/4 1405 – A – B – Dt während der Mittagsruhe in Martigny.

Der RBe 4/4 1405 links im Hintergrund wird sich gleich vom Schmalspur-Rollmaterial verabschieden und sich auf die Heimfahrt machen: TNT-ABDeh 4/4 32, «der Traktor», 1932 beschafft für die Transporte zum SBB-Kraftwerke Barberine, sowie ein TMR-Pendelzug aus den 1960-er Jahren mit den BDeh 4/4 7 und 8.

Fahrzeugaufstellung in Vernayaz MC, von links: TMR-BDeh 4/4 8 und 7, TNT-ABDeh 4/4 32, TMR-Te 2/2 91 (ex VBZ-Xe 2/2 1907) TMR-BDeh 4/4 501 (1980).

Alle Fotos: François Jacquier

Zurück fuhr der Extrazug wiederum über die Lötschberg-Bergstrecke, danach aber durchs Emmental und Entlebuch und über Luzern nach Zürich.

Der DSF machte übrigens bereits am 22.4.2017, dem letzten Samstag vor der Einführung von ETCS L2 zwischen Lausanne und Villeneuve, letztmals die ganze Wallisrundfahrt, damals mit dem RBe 540 074. Jetzt kommen Triebfahrzeuge ohne ETCS-Ausrüstung nur noch nach Brig ins Wallis.

15 Dez

Vom Appenzellerland an die Neuenburger Riviera (2)

Be 4/8 35 bei Kurzeck, 11. 10. 2017

Von Armand Wilhelmi, EMF St.Gallen

Nachdem am 26. Oktober 2018 der Be 4/8 32 als erster von insgesamt fünf Be 4/8 nach Kreuzlingen überführt worden war, folgten am 7. Dezember 2018 die restlichen 4 Pendelzüge.

Es sind dies die Be 4/8:

31        Der St.Galler / Die St.Gallerin
33        Speicher
34        Trogen (mit vollflächiger Werbung für die Berit-Klinik)
35        Teufen

Am 6. Dezember 2018 verkehrte der Be 4/8 34 als letzter Zug seiner Gattung auf der Strecke St.Gallen – Trogen: S21 als Zug 4186, St. Gallen ab 18:40 Uhr.

Letzte Einfahrt des Be 4/8 34 über die Kletterweiche in St. Gallen AB.

Kurz vor der Abfahrt in St. Gallen AB als Zug 4186.

Der letzte Be 4/8 fährt über den Bahnhofplatz St.Gallen Richtung Trogen. Dieser Be 4/8 34 wird anderntags auch als letzter Be 4/8 das Depot in Speicher verlassen und nach Kreuzlingen überführt werden.

In der Nacht 6./7. Dezember 2018 wurde nach Betriebsschluss die (TB-) Spannung von 1000 auf 1500 DCV erhöht. Die Fahrleitungsspannung der Stadtstrecke, dh ab Burggraben Nähe Haltestelle Spisertor bis inkl AB-Bahnhof St.Gallen bleibt weiterhin bei 600 DCV. Das übrige Netz der AB hat jetzt einheitlich 1500 DCV.

Es ist Donnerstag, 07. Dezember 2018. Die beiden Be 4/8 31 & 35 wurden bereits am Vortag transportbereit gemacht: ua Stromabnehmer entfernt, elektrische Verbindungen zwischen den einzelnen Fahrzeug-Gliedern getrennt, Faltenbalge gelöst und zurückgebunden.

Als erstes Fahrzeug wird der Be 4/8 31 verladen. Im Gleis nebenan wartet bereits der Be 4/8 35.

Es ist jetzt 09:50 Uhr. Der erste Teil des Be 4/8 31 ist bereit zur Abfahrt nach Kreuzlingen.

Jetzt folgt der Mittelteil. Der Fahrzeugkasten wird angehoben, Drehgestelle werden von Hand zur Seite geschoben damit der Tiefladewagen darunter fahren kann.

Der Mittelteil in voller Fahrt in der Kurve oberhalb der Haltestelle „Vögelinsegg“.

Mit wenigen Minuten Abstand folgt der 3. Teil des Be 4/8 31 und fährt an der Haltestelle „Vögelinsegg“ vorbei. Da nützt auch „Halt auf Verlangen“ nichts. Die Mutter mit Kind und Kinderwagen muss auf den nächsten fahrplanmässigen Zug warten. Gut zu erkennen der zurückgebundene und gesicherte Faltenbalg. Die Dachverbindungsleitungen sind an den Enden gegen Nässe und Beschädigungen fest eingepackt.

Die Haltestelle „Rank“ zwischen „Schwarzer Bären“ und „Vögelinsegg“ wird seit Fahrplanwechsel vom 9.Dezember 2018 nicht mehr bedient. Der straffe Taktfahrplan lässt diesen Halt nicht mehr zu. Zudem benützten nur sehr wenige Reisende pro Tag diese Haltestelle. Die nächsten bedienten Haltestellen sind Richtung St. Gallen “Schwarzer Bären”, ca. 790 m entfernt, Richtung Trogen „Vögelinsegg“ in knapp 1,2 km Distanz.

Unterdessen wurde bereits der Be 4/8 35 nach Kreuzlingen transportiert. Die Chauffeure und die beiden Kranführer der Firma Emil Egger AG sowie die Mitarbeiter des AB-Depots Speicher sind unterdessen ein eingespieltes Team geworden. Das Verladen geht immer schneller. Hier ein Erinnerungsbild an den Be 4/8 35 (zwischen den beiden Haltestellen „Rank“ und „Schwarzer Bären – 11.10.2017).

Im Depot Speicher wird bereits der Be 4/8 33 für den Verlad und Abtransport bereit gemacht. Doch bis es soweit ist, muss noch einiges vorgenommen werden. Die Mitarbeiter des Depots, welche auf dem Fahrzeugdach arbeiten, sind gut gegen Absturzgefahr gesichert. Trotz diesen Sicherheitsmassnahmen können sie sich sehr frei auf dem Dach bewegen, da die Rolle am gespannten Stahlseil stets mitläuft.

Was transN später nicht benötigt, wird bereits hier entfernt: Schienenräumer, Rassel-Klingel, Kundeninformationsanzeigen, weitere, kleine Komponenten etc.

Links der Be 4/8 34, welcher am Vorabend als letzter die Fahrt von St.Gallen nach Trogen absolvierte, wird jetzt als letzter den Weg von Speicher nach Kreuzlingen antreten. Ganz rechts der Tango ABe 4/12 4007|4107.

Seitlich, auf Dachhöhe des Tangos, ist eine topmoderne Arbeitsbühne installiert, welche ein gefahrloses Arbeiten auf dem Fahrzeugdach erlaubt. Die beiden Arbeitsgruben wurden ebenfalls erneuert und für die „Tango“-Züge von 37 m auf 52 m verlängert (EA 02/2018).

Um auf den Depotgleisen etwas Platz zu schaffen, werden 5 Drehgestelle via Steinegg-Teufen-Bühler ins Depot Gais gebracht, wo sie revidiert werden.

Jetzt ist der Be 4/8 33 an der Reihe. Bereits mit viel Routine wird auch dieses Fahrzeug verladen. Der hintere von drei Teilen wird angehoben, damit der Tieflader unter den angehobenen Kasten fahren kann. Dazu werden die beiden vorderen Fahrzeugteile mit dem Traktor Xrotm 2/2 72 weggezogen und anschliessend ins Nachbargleis in die entsprechende Verladeposition gestossen.

Der erste Teil ist abfahrbereit und verlässt Speicher Richtung St.Gallen-Wittenbach nach Kreuzlingen.

Nach dem Anheben des Fahrzeugkastens können die Drehgestelle weggeschoben werden und schaffen Platz, damit der Tieflader darunter fahren kann.

Vorbeifahrt an der „Wirtschaft zom Spycher-Stöbli“.

Als letztes Element wird der Mittelteil des Be 4/8 33 verladen. Dieser Be 4/8 33 mit dem Namen „Speicher“, ist der letzte von vier Triebwagenzügen in den Originalfarben.

Nun kommt der Be 4/8 34 als letzter an die Reihe.

Die Vorbereitungsarbeiten für den Abtransport sind fast beendet. Um wieder freie Gleise zu bekommen, werden wiederum 5 Drehgestelle nach Gais verladen. Insgesamt werden im Depot Gais 24 Drehgestelle, inkl. 4 Reserve revidiert: 12 Motoren- und 12 Laufdrehgestelle.

Mit Muskelkraft wird der Be 4/8 34 aus dem Depot gestossen, damit ihn der Xrotm 2/2 72 übernehmen kann. Im Hintergrund der Bahnhof Speicher.

Der letzte Be 4/8 wird verladen. Ursprünglich war geplant gewesen, zwei am Freitag, 7. und zwei am Samstag 8.12.2018 zu verladen. Da die Wetterprognosen für Samstag nicht so ideal waren (ev. sogar Schneefall), wurde kurzerhand beschlossen, alle vier noch am Freitag nach Kreuzlingen zu bringen.

Um 18:07 Uhr verlässt der letzte Transport mit einem Fahrzeug des Be 4/8 34 das Depot Speicher. Mit einer allerletzten Fahrt werden noch die restlichen Drehgestelle nach Gais gebracht.

Mit diesem letzten Abtransport eines Be 4/8 endet nach sehr kurzer Zeit wieder eine Fahrzeugära bei den Appenzeller Bahnen. Die BDe 4/8 21-25 (noch von der damaligen Trogenerbahn in den Jahren 1975-1977 beschafft) wurden zwischen 2008 und 2017 ausgemustert: Der BDe 4/8 25 wurde 2008 abgebrochen.

Die BDe 4/8 21-24 wurden zwischen 2009 und 2017 an die SAD Nahverkehr (Südtirol) verkauft. Sie verkehren heute bei der Rittner Bahn in Oberbozen (Foto: 10.04.2012).

Wie es mit den fünf Be 4/8 31-35 weitergeht, werde ich in einem späteren Blog schreiben, vor allem dann, wenn sie auf der transN-Linie 215 zwischen Neuchâtel Place Pury Littorail und Boudry verkehren werden.

Alle Fotos: A. Wilhelmi

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