26 Okt

Luzern: Gleis im Fluss

Ansicht flussabwärts, links die «Nadeln». Das Gleis endet beim roten Kasten für den Rettungsring, Foto R..Wanner, 2. 8. 2017

Mitten in der Stadt Luzern, oberhalb der Spreuerbrücke, existiert seit 1861 ein seltenes Nadelwehr, mit welchem der Seespiegel und somit der Abfluss in die Reuss reguliert werden. Auf diesem Wehr bestehen ein Gleis für eine Rollbahn und eine einzige Weiche.

Ansicht flussaufwärts, Schienen und Weiche. Rechts der Schuppen, links das zum Kraftwerk strömende Wasser. Foto R. Wanner, 2. 8. 2017

Nadel-Setzgerät, das Trieb- und Arbeitsfahrzeug der Reussnadelwehr-Bahn. Foto H. Furgler, 1. 5. 2014

Die Bahn dient dem Transport der  hölzernen Wehrelemente («Nadeln»). Länge der in den Fluss hinausführenden Strecke ca. 90 m, übrige Gleise etwa 60 m, Spurweite exotische 1453 mm. Das Areal ist nur auf Distanz einsehbar, Betreten für Private verboten.

Nadel-Setzgerät im Schuppen, Foto H. Furgler,1. 5. 2014.

Im Schuppen wartet eine eigenartige Maschine (Nadel-Setzgerät) auf den nächsten Einsatz; sie ist selbstfahrend und hat einen schwenkbaren Kranaufsatz für das Setzen und Entfernen der Nadeln im Längswehr. Die Rollwagen stehen im Freien.

Seitenansicht des Nadel-Setzgerätes, Foto H. Furgler, 1. 5. 2014

Die 175 hölzernen Nadeln werden je nach Bedarf eingesetzt oder entfernt; sie sind 3,5 m lang und 18 cm dick. Ihr beachtliches Gewicht von 30 kg erfordert – im Stirnwehr (quer zum Fluss) – viel Kraft und grosses Geschick beim Einsetzen und Herausziehen, letzteres gegen den Druck der Strömung (Filmmaterial dazu auf Youtube). Das damit auf schmalem Steg beschäftigte Personal ist zur Sicherheit angeseilt. Die beim Ausfluss anzustrebende Seehöhe liegt bei einer Bandbreite von 433.45 bis 434 m, wobei 433.25 als Minimum für die Kursschifffahrt und 434.45 als kritische Hochwassermarke gelten.

Das Nadelwehr hat aber auch die Funktion, das Wasser der Reuss zum rechten Ufer zu leiten und damit das Kraftwerk Mühlenplatz zu betreiben. Schon seit dem Mittelalter waren hier Mühlen angesiedelt; nach 1889 erzeugte ein Kraftwerk zunächst mechanisch übertragene Energie (seit 1926 über einen Generator, bis 1977). Die minime Gefällsstufe von etwa 1,5 m treibt seit 1998 mittels 60 m3 pro Sekunde zwei Kaplanturbinen an und erzeugt damit Strom für 1000-1500 Haushaltungen oder 3 Mio. kWh pro Jahr. Ein Wasserstrahl verdeutlicht mit seiner Wurfweite die jeweilige Leistung.

Ruedi Wanner

Herzlichen Dank für die Unterstützung an Ruedi Werder und Hans Furgler.

Eine akribische Dokumentation findet sich im Heft Werkbahnreport 18,

Autoren Hans Furgler und Ruedi Werder, Herausgeber Michael Lenk, Am Wochenend 9, D-01744 Dippoldiswalde/OT Malter

https://www2.htw-dresden.de/~hfd/werkbahnreport/index.html

 

 

 

24 Okt

Zwei Raucher im Bahnhof Bled Jezero

Frühmorgens bei Nomeni.

Es ist Samstagnachmittag. Unser Güterextrazug mit dem slowenischen „Reagan“, einem jugoslawischen Lizenzbau mit amerikanischer Technik, benannt als BR 664, ist soeben im Bahnhof von Bled Jezero am gleichnamigen Bleder See zum stehen gekommen. Das Wetter hat sich eingetrübt, und alle meine Fotokollegen sind in die Bahnhofskneipe verschwunden, um sich ein oder mehrere Ljubljaner „Union“ Biere zu genehmigen.  Die Fotografen werde ich heute nicht mehr am Gleis sehen, denn unser Güterzug hat nur noch wenige Kilometer bis nach Jesenice zurück zu legen; dann ist auch für ihn und sein Personal Feierabend.

Arbeit an bewährter Stellwerktechnik.

Ich dachte mir, das müsste doch noch ein Foto geben. Trotz des trüben Wetters soll man ja nicht gleich aufgeben. Nach über einer Stunde warten kam langsam Bewegung in die Szenerie. Der Weichenwärter kam aus seinem Wohnhaus und schloss das kleine Stellwerk auf. Ich folgte ihm und bereitwillig erklärte er mir die betagten Weichenstellhebel, wahrscheinlich noch Relikte aus der Eröffnungszeit der Wocheinerbahn im Jahre 1906. Es gab eine Kreuzung zwischen dem planmässigen Personenzug nach Nova Gorica und unserem Fotogüterzug.

Einfahrt des Triebzuges aus Jesenice nach Nova Gorica zur Kreuzung in Bled Jezero

Nach der Einfahrt der Triebwagengarnitur stellte der Wärter die Weiche um, damit der Güterzug ausfahren konnte. Zum Wärter gesellte sich sein Sohn, der aus dem Fenster heraus die rote Fahne schwenken durfte. Nur ein paar Augenblicke später war das Familienglück komplett. Mutti setzte sich gegenüber dem Stellwerk neben dem Schrebergärtchen auf ein Bänklein und steckte sich eine Zigarette an. Alsbald heulten die Motoren der 664 auf und mit lautem Dieselsound und einer dicken Rauchwolke setzte sich der Güterzug in Bewegung. Somit hatte ich zwei Raucher auf dem Foto: Die Mutti und der Reagan.

Links im Stellwerk winkt der Sohnemann mit der roten Flagge „Fahrt frei“, mit lautem Dieselsound und viel Qualm beschleunigt der Reagan 664 105, rechts sitzt genüsslich Mutti mit der rauchenden Zigarette.

Der Bahnhof Bled Jezero liegt etwas oberhalb des Bleder Sees. Bled ist bekannter Slowenischer Urlaubsort am Fusse der julischen Alpen. Hier kann man im Sommer wandern und Wassersport betrieben. Bekannt ist das Motiv der Barockkirche Mariä Himmelfahrt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts auf der kleinen Insel im See. Im Hintergrund auf dem Bergrücken thront die alte Bischofsburg aus dem 11. Jahrhundert. Eine herrliche Gegend, ideal für entspannten Urlaub.

Der Bleder See mit der Kirche Mariä Himmelfahrt und der Burg, dahinter die julischen Alpen.

Berthold Halves

22 Okt

Nachlese Bauma 2017

Schon ist eine Woche verstrichen, aber wir möchten hier noch ein paar Eindrücke vom Stand 101 der Ostschweizer Klubs vom Sonntag 15. Oktober nachliefern. Freitag und Samstag sind bereits im Blogbeitrag vom 14. Oktober zu finden.

MBCZU – Modelleisenbahnclub Zürcher Unterland, Bülach

Super, wie auch Familien mit Kindern den Weg zur 15. Plattform der Kleinserie in Bauma gefunden haben.

Der Stand der Ostschweizer Klubs gab einmal mehr Einblick in die vielen Facetten der Modellbahn. Der Modelleisenbahnclub Flawil MECF mit einer wunderschönen Klubanlage „zu Hause“ zeigte die technische Seite.  Die Jugendmitglieder der Frauenfelder FEA bauten am letztes Jahr begonnenen Modul weiter. Mit „Learning by doing“ praktizieren sie hier den Geländebau und die Landschaftsgestaltung.Und dank der Freundschaft zum langjährigen Nachbarn, Herrn D. Horst, DH-Präzisionsmodelle , war ein „Photoshooting“ mit seinem wunderschönen Trogenerbahnzug von 1975 möglich, der farblich super in die entstehende Berglandschaft passte. 

Wir freuen uns, nächstes Jahr vom 12. – 14. Oktober wieder dabei zu sein. Die 15.  Plattform der Kleinserie in Bauma war für uns ein schöner Erfolg, und wir möchten an dieser Stelle auch ganz herzlich den Organisatoren danken!

Eine ausführliche Rückschau, auch mit weiteren Bildern von den Ausstellern, kommt selbstverständlich – wie immer – in der EA-Dezemberausgabe, 12/17.

 

18 Okt

Basler Tram nach Saint-Louis

 Seit den ersten Fahrten auf der neuen Tramstrecke von Burgfelden nach St-Louis am 2. August finden nun zahlreich Instruktions- und Probefahrten statt. Am 13. September vormittags waren die BVB-Trams 5023 und 5044 unterwegs.

Interessant ist, dass beim Bau der künftigen Endstation St-Louis bereits die spätere Verlängerung berücksichtigt bzw. schon vorbereitet wurde. Die Strecke soll nämlich 2020/21 in einer ersten Etappe rund 600 m zum geplanten Einkaufs- und Freizeitpark – Pôle de loisirs et de commerce weitergeführt werden. Der zweite, 2 km lange Abschnitt mit drei Haltestellen bis zum Euro-Airport Basel Mulhouse ist mit Kosten von 21,9 Mio € veranschlagt. Hauptproblem ist hier die Über- oder Unterquerung der Autobahn A35. Der Baubeginn ist hier erst nach 2021 vorgesehen.

Die Einweihung der 3,1 km langen Fortsetzung des Tram 3  von Burgfelden Grenze zum Bahnhof Saint-Louis wird mit einem Fest und mit Gratisfahrten am Samstag,  9. Dezember gefeiert. Ab 10. Dezember 2017 wird der fahrplanmässige Betrieb aufgenommen.

18 Okt

Faszination Modellbau Friedrichshafen vom 3.–5. November 2017

Herzlich Willkommen auf Europas populärster und schönster Modellbaumesse! Die Aussteller, Clubs und Vereine aus ganz Europa lieben die besondere Atmosphäre ihrer Messe, der FASZINATION MODELLBAU FRIEDRICHSHAFEN im Dreiländereck. Und sie zeigen dem Publikum in den großen, lichtdurchfluteten Messehallen, im Foyer und Innengelände sowie auf dem beliebten Außengelände mit Messe-See und direktem Zugang zum Fluggelände alles was das Modellbauerherz höher schlagen lässt. Ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft, jedes Jahr lässt sich die Community für jede einzelne Modellbausparte wieder neue spektakuläre Vorführungen und Shows einfallen.

Mega-Highlight ist dabei die Flugshow „Stars des Jahres“: Sie ist die renommierteste Veranstaltung der Modellflieger mit den exzellenten Flugshows der Welt-, Europa- und deutschen Meister. Während die Indoor-Flugschau durch Innovation und Fun besticht, überzeugen die Truckparcours mit ihren brillanten, detailgetreuen Funktionsmodellen in Action. Am 400 m² supergroßen Wasserbecken staunen die Besucher über die Vielfalt und Kreativität der  Schiffsmodellbauer mit ihren Regatten und Rennen.

Traditionell präsentieren die Modellbahner ihre wunderschönen, technisch raffiniert ausgestatteten Modellbahnanlagen in allen gängigen Spurweiten und ziehen die Besuchermassen in ihren Bann. Spektakuläre RC-Car Rennen On- und Offroad, Dampfmodelle der besonderen Art sowie der Plastik- und Kartonmodellbau runden die vielfältige Messeshow ab.

Über 400 Aussteller, vom Marktführer über den Kleinserienhersteller bis zum gut sortierten Fachhändler, präsentieren drei Tage lang das große Kino der Miniaturen. Freuen Sie sich mit den Besuchern aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich, sowie aus Italien, Frankreich, Benelux uvm. auf die FASZINATION MODELLBAU FRIEDRICHSHAFEN 2017!

18 Okt

Spur H0: Modulanlage Rhätische Bahn (Schweiz)

Die Anlage besteht aus 5 Modulen in Rahmenbauweise. Der Baubeginn erfolgte im Jahr 1998. Die gesamte Gleislänge beträgt 44 Meter. Auf der Strecke befinden sich 9 Blockstellen. Der Durchgangsbahnhof im vorderen Teil hat 5 Durchgangsgleise und 3 Abstellgleise sowie 1 Stumpfgleis als Bahnsteiggleis. Diese Anlage kann Analog betrieben werden mit 12 Volt Gleichstrom. Die 4 Fahrerlager sind Eigenbauten und werden von einem 90 VA Transformator versorgt. Seit 2015 wird die Anlage auch digital gefahren. Das ganze Gelände wurde in der Fliegengitter-Gips Methode gebaut. Die Oberleitung ist selbst gebaut mit Bausatz von der Firma Sommerfeld.

Betreiber: MEC Laupheim-Schwendi, Herr Wolfgang Schick, D-88477 Schwendi-Großschaf.
Anlagengröße: 4 x 2,5 m

16 Okt

Die Zuckerrübenkampagne 2017 hat begonnen

Am 24. September begann die Zuckerrübenkampagne 2017 in Frauenfeld, zwei Tage später auch die Verarbeitung in Aarberg. Der EA berichtet seit Jahrzehnten über den herbstlichen Rübenverkehr auf der Bahn, die charakteristischen Züge, Spezialitäten auf den Schmalspurbahnen und auch über die grossen Veränderungen in der Logistik. Zum Jubiläum 50 Jahre Zuckerfabrik Frauenfeld veröffentlichten wir im EA 10/2013 einen mehrseitigen Artikel. Damals standen aber grosse Veränderungen erst bevor: Die Ablösung der Eaos-durch Containerwagen, der Import konventioneller (nicht nur Bio-)Rüben aus Österreich und Deutschland und die Schliessung weiterer Verladepunkte (auch auf Schmalspurbahnen).

Am 21. 9. 2017 stehen insgesamt 6 Wagen mit fabrikneuen Containern in Frauenfeld: 5 Sgns von AAE (gemietet von SBB Cargo) und 1 Sgnss von MITRAG AG. Rund 30 Jahren nach Ablösung der zweiachsigen E-Wagen durch die vierachsigen Eaos verändert sich nun ein weiteres Mal das charakteristische Bild des Zuckerrübentransports.

Beladener Containerwagen am 30. 9. 2017 in Wildegg

Die diesjährige Kampagne wird von der ersten Etappe der Umstellung auf Containerwagen geprägt. In Frauenfeld waren zudem die jeweils zu Kampagnenbeginn verarbeiteten Biorüben aus Süddeutschland eine Herausforderung, denn sie trafen wegen des Streckenunterbruchs in Rastatt verspätet ein.

Im NiK des EA 11/2017 verfolgen wir die faszinierende Chronik des Schweizer Rübenverkehrs auf der Bahn weiter.

Die Biorüben trafen in Eanos-Wagen in Frauenfeld ein.

Auch das Bild des Presschnitzelversands hat sich verändert: Die grünen Ballen werden auf Flachwagen verladen. Noch werden 15% per Bahn befördert.

 

14 Okt

Wir sind in Bauma!

Auch dieses Jahr, 13. – 15. Oktober 2017, sind wir in an der Plattform der Kleinserienhersteller in Bauma. Die dem SVEA angeschlossenen Ostschweizer Klubs von Appenzell, Bülach, Flawil, Frauenfeld, Wil, Winterthur und Wittenbach zeigen an einem gemeinsamen Stand im Zentrum Grosswies ihr Können auf verschiedenen Gebieten der Modellbahn.

In der gleichen Halle gibt es am Stand des SVEA die Gelegenheit zum Austausch und zum Fachsimpeln mit Vorstands- und Redaktionsmitgliedern des Eisenbahn-Amateur. Zudem werden Artikel aus dem EA-Shop angeboten. Dieses Jahr stellen wir auch das künftige digitale Angebot und unsere neue Homepage vor.Der EA 10/2017 bietet auf S. 466 – 474 die traditionelle Vorschau auf die 15. Plattform der Kleinserie in Bauma und das Fahrzeugtreffen des DVZO.

13 Okt

Tram Trieste – Villa Opicina steht immer noch still

Der Betrieb auf der einzigartigen Tramstrecke 2 von Trieste Piazza Oberdan nach Villa Opicina steht seit der Frontalkollision der Triebwagen 404 und 405 am 16. 8. 2016 bei der Kreuzungsstation Conconello still. (NiK EA 10/2016). Die beiden beschädigten Wagen sind inzwischen wieder hergestellt. So wurde die Wiederinbetriebnahme der für den Tourismus immer bedeutenderen Bahn auf  den Sommer 2017, dann auf das „Barcolana“-Fest anfangs Oktober 2017 erhofft.

Taktkreuzung am 17. 3. 2015 in Conconello.

Doch nach einer Probefahrt am 29. August 2017 erklärte Trieste Trasporti TT, aufgrund der Abklärungen eines dafür betrauten Unternehmens, würden die technischen Bedingungen zum Erlangen der Bewilligung für die Wiederaufnahme des Betriebs nur nach einer Gesamterneuerung der Anlagen (Stationen, Gleise und Fahrleitung) erfüllt, verbunden mit weiteren Investitionen von über 4 Mio. Euro. Im daraufhin entbrannten politischen Streit ergab sich, dass TT das Bewilligungsverfahren bei der zuständigen nationalen Behörde USTIF (Ufficio speciale trasporti a impianti fissi ) noch gar nicht eingereicht hat. Über ein Jahr nach dem verhängnisvollen Unfall verzögert sich damit die Wiedereröffnung der Tramlinie 2 weiter, obwohl der Präsident von TT bereits im vergangenen Juni sogar ihre Anmeldung zur UNESCO-Nominierung anregte. Noch wird es also dauern, bis wir im NiK endlich die schon lange ersehnte gute Nachricht der Wiedereröffnung verkünden können.

Piazza Oberdan, 15. 3. 2015

Fotos: C. Ammann

 

11 Okt

France – Suisse, die Grenze in Basel St. Johann

Basel St. Johann 1980

Jahrzehntelang war die Grenztafel in Basel St. Johann, Ausfahrt Richtung St-Louis etwas, was man als Reisender nach Mulhouse, Brüssel oder Paris irgendwann wahrnahm,  als „Fan“ irgendwann als Jux aus dem fahrenden Zug heraus fotografierte. Doch plötzlich war sie verschwunden! Nur das wiederentdeckte, bewegungsunscharfe, missratene Foto erinnerte noch daran: Ja, die Tafel gab es wirklich!

Sie stand mit dem Schriftzug längs zu den Gleisen und zeigte den Reisenden die Grenze zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der République Française an. An  ihren Stützen waren die Landesflaggen von Frankreich und der Schweiz aufgemalt. In Fahrtrichtung Basel-St. Louis war die französische Trikolore sichtbar, in Richtung Basel das Schweizerkreuz.

Wann genau und zu welchem Anlass die Tafel aufgestellt wurde, ist unbekannt, vielleicht schon nach dem 1., vielleicht eher nach dem 2. Weltkrieg? Alex Amstein und Hansrudolf Schwabe hätten es sicher gewusst. Wann die Tafel herausgerissen wurde, lässt sich etwas genauer bestimmen: Wohl beim Fahrleitungsumbau von Basel SBB bis zur Landesgrenze ab März 2011 (sh. NiK 9/11) kam sie offenbar in den Weg, wurde eher unsanft auf den Boden gelegt (wie die verbogenen Tafeln der Landesflaggen zeigen) und später einfach liegen gelassen. Die Vegetation besorgte das übrige.

Basel St. Johann 2017

Ob die Tafel vielleicht doch nochmals aufgestellt wird, wieder in alter Frische erstrahlt, Freude macht mit zurechtgebogenen Landesflaggen? Wer weiss? Alle, die sie kannten und seit 2011 suchen, sollen aber nun Gewissheit haben: Es war keine Halluzination, es gab diese Tafel wirklich, und eigentlich gibt es sie noch heute.

 

Im SBB-Nachrichtenblatt 9/67 ist die Tafel in einer Reportage über den Bahnhof Basel St. Johann abgebildet, aber nicht weiter beschrieben.

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