31 Mai

Jugend-Diorama an der Kleinserienmesse

 

An der Kleinserienmesse 2016 in Bauma durften die Ostschweizer Clubs ihre Modellbaufähigkeiten zeigen. Für die Frauenfelder Eisenbahn-Amateure (FEA) zeigte unsere Jugendgruppe, was sie drauf hat: die Besucher konnten erleben, wie eine Landschaft entsteht. Diesen Einsatz hatten die Jugendlichen in mehreren Treffen vorbereitet. Dabei habe ich ihnen mein Wissen weitergeben, wie eine Landschaft aufgebaut werden kann, und wie mit ungewöhnlichen und einfachen Materialien hervorragende Ergebnisse erzielt werden können (Steine, Sand, Erde und echte Pflanzen aus dem Garten, Haare vom eigenen Kopf, etc.). In den Bildern seht ihr die Jugendlichen bei der Arbeit und könnt das Endprodukt bestaunen. Auf dem letzten Bild erklärt der Präsident des FEA, Christian Ammann, dem TT-Club Schweiz gerade, wie das Diorama der Jugendlichen entstanden ist.

 

31 Mai

Santa Fe Heavy Pacific von Rivarossi

 

Diese Dampflok – von Rivarossi zwischen 1973 und 1980 hergestellt – wird immer wieder auf Börsen und in Internetauktionen angeboten, meist zu günstigen Preisen. Sie soll eine Heavy Pacific der Santa Fe darstellen; dieser Typ wurde von der USRA vor dem ersten Weltkrieg als Standardlok für amerikanische Bahngesellschaften entwickelt. Während des Umbauprojektes entdeckte ich bei meinen Recherchen, dass Rivarossi nicht eine Lok der Santa Fe als Vorbild genommen hat (wenn überhaupt ein reales Vorbild existierte), denn das Modell ist deutlich zu lang gestreckt im Vergleich mit Loks der 3400 Class der Santa Fe.

Da ich mit dem Zerlegen der Lok schon begonnen hatte, entschied ich mich dafür, trotz diesem Fehler das Projekt durchzuziehen. Fehlende Details wurden ergänzt, Sonnenschutzrollos aus Messig angebaut, ein Dampfgenerator eingesetzt, und die etwas dürftige Beleuchtung habe ich überarbeitet. LEDs vorne und hinten wechseln in Fahrtrichtung, bei Fahrtunterbrechung gestützt mit einem Kondensator, und zusätzlich habe ich die fehlenden Nummernkästen ergänzt. Diese entstanden jeweils aus einer rechteckigen LED, deren Front schräggefeilt und mit der Loknummer versehen wurde. Die Nummern sind also ebenfalls beleuchtet. Da in der Lok kein Platz für elektronische Bauteile war, habe ich diese im Tender untergebracht und über ein steckbares Verbindungskabel mit der Lok verbunden.
Zum Schluss kamen noch Kleinteile wie Kadee-Kupplungen und Bremsschläuche; die Lok sollte kurz vor ihrem Lebensende dargestellt werden, deshalb habe ich sie nach Vorbildfotos aus den vierziger/fünfziger Jahren massiv gealtert.
Die Bilder zeigen die Originallok der Santa Fe und das Werbefoto von Rivarossi ihres Modelles sowie das umgebaute Modell vor und nach der Bemalung.
31 Mai

Molli, die Bäderbahn mit Dampfbetrieb

 

Die Mecklenburgische Bäderbahn ist eine dampfbetriebene Schmalspurbahn in Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Spurweite beträgt 900 Millimeter. Die 15,43 Kilometer lange Strecke wird heute vom Eisenbahnverkehrsunternehmen Mecklenburgische Bäderbahn Molli (MBB) betrieben und verbindet Bad Doberan mit Heiligendamm und dem Ostseebad Kühlungsborn. Die Fahrzeit beträgt circa 40 Minuten.

Am 19. Juni 1886 erteilte Friedrich Franz III., Großherzog von Mecklenburg die Konzession für Bau und Betrieb einer schmalspurigen Eisenbahn vom Bahnhof Doberan nach Heiligendamm. Dieses erste Teilstück ging am 9. Juli 1886 in Betrieb. Es wurde damals von der Doberan-Heiligendammer-Eisenbahn geführt. Der Verkehr auf der 6,61 Kilometer langen Strecke fand zunächst nur während der Sommersaison statt. Am 13. März 1890 verstaatlichte das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin die Bahn und gliederte sie in die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn ein.

Am 18. Dezember 1908 beschloss man, die Bahn bis ins Ostseebad Arendsee zu verlängern, das 1938 unter dem Hitler-Regime mit den Nachbargemeinden Brunshaupten und Fugen zum Ostseebad Kühlungsborn zusammengeschlossen wurde. 1910 wurde auch der Güterverkehr aufgenommen; die Bahn verkehrte nun ganzjährig. Ab dem 1. April 1920 gehörte sie zur Deutschen Reichsbahn.

Nach der Wende ging die Bahn an die DB über, bevor sie vom Landkreis und den beiden Städten Kühlungsborn und Bad Doberan übernommen und seither erfolgreich betrieben wird. Gleichzeitig wurden die heruntergekommenen Häuser in den Bädern restauriert, der Tourismus begann wieder zu florieren.

Ich habe 2013 das malerische Badestädtchen Kühlungsborn besucht, wobei diese Aufnahmen der kleinen Dampfbahn (die auch heute noch im Regelverkehr mit Dampf fährt) entstanden sind.

 

29 Mai

US-Lok wartet auf den Schneidbrenner …

 

Ein einfaches Standmodell in H0-Grösse aus dem Brockenhaus verwandelt sich mit Farbe, einigen Umbauideen, Ersatzteilen aus der Bastelkiste und Abziehbildern in eine abgestellte Dampflok, bei der bereits die Antriebskurbeln fehlen. So wird sie zuhinterst im Bahnhof meiner Minenbahn platziert werden, wo sie weiter rosten darf und darauf wartet, dass die Mechaniker vielleicht noch ein Ersatzteil brauchen.

Diese “American Type” Dampflokomotiven prägten das Bild der amerikanischen Eisenbahnen im Wilden Westen. Als auf den grossen transkontinentalen Eisenbahnlinien immer grössere Dampfloks eingesetzt wurden, verkaufte man diese Loks an Nebenbahnen, wo sie ihre letzten Lebensjahre verbrachten, bis auch dort neuere Loks aus 2. Hand verfügbar wurden.

29 Mai

Neues von der TMR-Bahn Martigny

Mittwoch 24. Mai besuchte der Schreibende die Strecken der Martigny – Orsières –Bahn (MO), welche heute zur TMR gehört. Seit 1962 kennt er die Bahn, damals noch mit den alten Triebwagen mit den markanten Dächern über den Frontscheiben und den beiden modernen und schlanken Scheren-Phantografen, welche man sonst auf älteren Fahrzeugen kaum sah.

MO-Fahrzeuge
Das hatte seine Gründe: Die bis 1949 mit 8 kV 15 Hz betrieben Strecke wurde dannzumal auf das landesübliche 15 kV-Netz mit 16,7 Hz umgestellt. Die veralteten Triebwagen BCFe 4/4 1+2 sowie die beiden (C)Fe 4/4 11 und 12 (mit Klappsitzen) mit ihren Déri-Repulsionsmotoren wurden vorgängig ab 1944 verlängert und modernisiert. Als CFe 4/4 13-14 kamen sie wieder in Betrieb. Sie erhielten einen neuen, umschaltbaren Trafo für die alte und neue Spannung sowie neue elektrische Ausrüstungen. 1955 wurde der Triebwagenpark mit dem ABDe 4/4 5 verstärkt.

1962 erhielt die MO den ersten Vierachswagen, den B 41 in den gleichen Farben wie die Triebwagen Grün-Hellgrün. Es war ein normaler SBB-Einheitswagen zweiter Klasse Typ I, welcher den Fahrkomfort gegenüber den alten, bereits als ABD2 bezeichneten Wagen spürbar verbesserte. Ein Jahr später folgte der B 42.

Danach folgte die Aera der EAV-Triebwagen und Steuerwagen, wobei die beiden EW I natürlich mit der passenden Vielfachsteuerung nachgerüstet und auf die neue Farbe Rot umgespritzt wurden.

Ab 2002 wurden durch das Nachfolgeunternehmen TMR die NINA-Triebwagen RABe 527 511–513 eingesetzt. Allerdings war man mit diesen Fahrzeugen gar nicht zufrieden. Der Depotchef J. V. erklärte an einem Besuch, dass die neuen Fahrzeuge bereits bei 5 Minusgrad am Morgen nicht mehr aufgerüstet werden konnten, die EAV-Triebwagen noch problemlos bei 15 Minusgrade ihren Dienst versähen. Anzunehmen ist auch, dass die MO-Triebwagen vermutlich die besten unterhaltenen Triebwagen der EAV-Familie waren. Regelmässig wurden auch die Drehgestellrahmen bei der SLM mit Ultraschall kontrolliert.

Geschichte
Etwas zur Bahngeschichte soll nicht fehlen: Die Bahn war natürlich nicht nur bis Orsières angedacht, ein Alu-Werk war am Endpunkt geplant. Am 23. Juli 1907 erfolgte der erste Spatenstich, am 1. September 1910 wurde der Betrieb zwischen Martigny und Orsières aufgenommen. Ein Weiterbau ins Aostatal kam genau so wie das Aluminiumwerk nie zur Ausführung. Der Verkehr blieb bescheiden. Die Bahn ging zusammen mit einem der ersten Busbetriebe an die öffentliche Hand über.

Neue Projekte förderten die Modernisierung, indem der Bau des Grosskraftwerkes Mauvoisin bevorstand: Es musste eine Stichstrecke von Sembracher nach Le Châble erstellt werden. Nach der Umstellung auf das SBB-Stromsystem am 4. März 1949 konnten auch SBB-Trieb-fahrzeuge auf das MO-Netz verkehren, was ab dem 5. August 1953 mit der Eröffnung der Zweiglinie möglich wurde. Cementzüge ab St.Maurice konnten mit Krokodilloks und auf Nieder-bordwagen geladenen 400 kg-Kübel (analog Grimselstaumauer) befördert werden. Das in Sembracher nötige Viadukt über das ganze Tal wurde als Senke erstellt, so dass die in der Station anfahrenden Güterzüge im Gefäll auf die nachfolgende Steigung energiesparend be-schleunigen, bezw. in der Gegenrichtung geschwindigkeitsverlierend einfahren konnten.

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