07 Sep

Europäische Tage des Denkmals 7./8. September 2024 – Eröffnung im Kanton Thurgau in Romanshorn

Im Kanton Thurgau wurde das Programm 2024 in der Eisenbahn-Erlebniswelt Locorama in Romanshorn eröffnet. Kurz nach 10 Uhr holte ein Extrazug mit dem TemI 273 (Tuchschmid, BBC, MFO, Saurer) und dem C 5828 “Thurgauer Stube” von Johann Gröbli die Gäste an Gleis 5 ab. Eine Bahnhofsrundfahrt führte durch den Rangierbahnhof und an den Überresten des Ablaufbergs vorbei auf die Verbindungslinie, wieder zum Bahnhof und schliesslich über die 20 m breite Drehscheibe ins Locorama. Dort ging es bei Alphornklängen über einen roten Teppich zur Eröffnung.

 

Das Gruppenbild vor der Abfahrt ins Locorama

Die Eröffnungsansprache von Regierungsrat Dominik Diezi

Am Sonntag, 8. September wird die Ec 3/5 3 des Vereins Historische Mittel-Thurgau-Bahn für die Bahnhofsrundfahrten im Einsatz stehen.

Die Ae 6/6 11404 “Luzern” kann auch innen besichtigt werden.

Am Sonntag, 8. September zeigt Johann Gröbli, wie Nussbaumholz für Wagen-Fensterrahmen gebogen wird.

09 Jun

Islikon – Abschiedsapéro und ein kleiner Rückblick

Eigentlich wollten die SBB den Billettschalter in Islikon schon vor über 20 Jahren schliessen, so wie in Felben-Wellhausen (1991), Märstetten und Bürglen (2001) und in Müllheim-Wigoltingen (2003). Doch Vreni Züger entschloss sich, den Billettverkauf zusammen mit Aufgabenhilfe für Schüler ab 16. August 2000 als «Stationshalterin» zu übernehmen. Zwei Wochen lang wurde sie von der letzten Islikoner «Stationsvorständin» Conny Fuchs eingeführt, ab 1. September galt es ernst.

«Ob sie das kann, wie lange sie durchhält?», fragten sich die «richtigen Bähnler». Doch allen Widerständen zum Trotz setzte sich die «Stationshalterin» durch. Wie früher viele Stationsvorstände «auf dem Lande» gewann sie die Sympathie der Bevölkerung, gab zwar die Aufgabenhilfe bald mal auf, baute nun aber ein Reisebüro auf, so wie damals auch verschiedene andere Stationshalter.

Dunkle Wolken zogen erst 2016 auf, als die SBB 2016 ankündigten, die Verträge für den Fahrausweisverkauf in 41 Migrolino-Läden, Avec-Filialen der Valora sowie mit den 11 privaten Stationshaltern auf Ende 2017 zu kündigen (EA 10/16). Dank dem 2017 vom Parlament beschlossenen ≪Moratorium für den Serviceabbau bei den SBB-Drittverkaufsstellen≫ liefen die darauf beruhenden Verträge der SBB erst Ende 2020 aus. Die meisten Stationshalter und andere Drittverkaufsstellen (total rund 50 Verkaufspunkte) mussten also den Fahrausweisverkauf definitiv einstellen (EA 10/20). Nicht Vreni Züger in Islikon! Sie suchte die Zusammenarbeit mit den Appenzellerbahnen und so lief auch ab 2021 der Fahrausweisverkauf in Islikon weiter, inkl.ZVV! Vor allem im Reisebürogeschäft bewirkte aber Corona einen grossen Rückschlag.

Nun geht Vreni Züger in Pension. Am 1. Juni 2024 fand von 10 h bis 14 h ein schöner Abschiedsapéro statt. Vreni erhielt nebst Blumen und Aufmerksamkeiten sehr viel Dank und Anerkennung für die 24 Jahre. Definitiv Schluss ist am 28. Juni (sh. NiK EA 3/24). Dann geschieht das, was die schon damals auf digitale Vertriebskanäle ausgerichteten SBB schon 2000 und dann 2020 umsetzen wollten.

Doch blättern wir noch etwas zurück in die Vergangenheit, also vor Vreni Zügers Stationshalterzeit.

Im März 1988 hatte die Station Islikon drei Gleise, einen Güterschuppen und einen eigenen Stationstraktor, mit dem im Güterverkehr die Überfuhrfahrten nach Frauenfeld besorgt wurden.

Und auch die Güterzüge sahen noch anders aus…

Erinnerung an den Sommer 1990. Während des Totalumbaus des Streckengleises Frauenfeld – Islikon herrschte Seite Frauenfeld Einspurbetrieb. Und am 14. Juni 1990 stand der NS-Ultraschallmesswagen in Islikon auf Gleis 1.

Eine weitere Erinnerung ist das «Jubifäscht» 1997, mit Anlässen in der ganzen Schweiz. Auch für Islikon und Frauenfeld liess man sich etwas einfallen: Publikumsfahrten mit zwei offenen Wagen Frauenfeld – Zuckerfabrik – Islikon und zurück. Die nachfolgenden Fotos stammen vom 4. Juli 1997.

Im Einsatz stand die Am 841 034-2

In Islikon stand ein Festzelt,

Es gab «Spanische Brötli»…

Und auch der Regen trübte die Festlaune keineswegs.

Alle sind mittlerweile 27 Jahre älter 😊

Alle Fotos: Christian Ammann

02 Jun

10 Jahre Museumsdepot ANAT Areuse

Dieses Jahr feiert die Association Neuchâteloise des Amis du Tramway (ANAT) das 10-jährige Jubiläum ihres Museumsdepots in Areuse. Der erste Jubiläumsanlass war am Sonntag, 26. Mai von 10 h – 18 h, der zweite findet am 27. Oktober 2024 statt. https://museedutram.ch

Am 26. Mai 2024 wurden ein Zugpaar Boudry – Neuchâtel Place Pury mit dem Littorail-Triebwagen 504 und vier Zugpaare nach der Place Pury und zurück mit der «Composition Britchon» Be 2/2 73 und B 143 angeboten.

Blättern wir im EA noch 10 Jahre zurück: Im NiK des EA 8/14 ist der Einweihung ein kleiner Kasten gewidmet: « Am 22. Juni konnte die ANAT dem Publikum erstmals ihr neues Museum zugänglich machen. Vor dem Depot war ein aus den Be 2/4 44, 45 und dem Zwischenwagen B 112 bestehender Dreiwagenzug aufgestellt (Baujahr aller Fahrzeuge 1902). Das blau-weiss-rote Band auf dem Tw 44 erinnerte daran, dass der Wagen von 1981–2013 zur Sammlung des AMTUIR-Museums in Paris gehörte. Im Museumsinnern befanden sich der Be 2/4 47 und der Be 4/4 583 (ex 83, 1947, einer der 3 einzigen Schweizer Standard-Zweirichtungstriebwagen, Bezeichnung: Typ II). In einem FBW-Autobus wurde ein Film über die 1976 eingestellte Tramlinie 3 Place Pury–Peseux– Corcelles gezeigt.»

Die Anschlussweiche zum ANAT-Depot Areuse. Erst im EA 6/19 konnte berichtet werden, dass der Anschluss zum Museum elektrifiziert und die Anschlussweiche in die zentrale Sicherungsanlage der Strecke integriert wurde.

Die «Composition Britchon» fährt zur Mittagspause ins Depot.

Es folgen nun ein paar Eindrücke vom Innern der Depothalle und der sehr faszinierenden Sammlung des Museums.

Der Be 4/4 583 (83) war für die Linie 1 nach St-Blaise beschafft, und später auf der Linie 3 nach Peseux–Corcelles eingesetzt worden. Der Be 4/4 81 war abgebrochen worden, der Be 4/4 82 kam nach Deutschland.

Das ganze Modell ist aus Karton hergestellt, auch die Fahrzeuge mit Ausnahme der Stromabnehmer!

Alle Fotos: Christian Ammann, SVEA

25 Mai

Einweihung historischer Seetalbahnzug

Am 24. Mai 2024 fand die Einweihung des originalen Seetalbahnzugs des Verein Historische Seethalbahn (HSTB) mit rund 40 geladenen Gästen statt. Vor der Remise Hochdorf stand das Seetalkrokodil De 6/6 15301 von 1926 (Dauerleihgabe der OeBB) stolz vor den zwei nun wunderschön restaurierten Personenwagen des Typs «Seetaler» von 1950. Diese Wagen mit offenen Plattformen prägten während dreieinhalb Jahrzehnten den Personenverkehr im Seetal.

Der historische Zug vor der Remise Hochdorf

ABi 4415

Die Gemeindepräsidenten von Hochdorf, Frau Lea Bischoff-Meier, erinnerte in ihrer kurzen Ansprache an den gemeinsamen Weg mit dem Verein vom Schandfleck zum Schmuckstück Remise Hochdorf und zur HSTB. Besonders betonte sie aber die Bedeutung des Zugs als Kulturgut, mit dem sich Generationen der regionalen Bevölkerung – auch Frau Bischoff – mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden fühlen.

Zu den beiden Wagen

Der ABi 4415 war 1950 von der Wagenfabrik Schlieren SWS als BC4 5125 an die SBB abgeliefert wurden und vor der Aufarbeitung rot, weil er vor der Übernahme durch die HSTB von 1974–1999 bei der Bergbahn Rorschach–Heiden (RHB) im Einsatz stand. Der Bi 7714 war ebenfalls 1950 von SWS als C4 7714 an die SBB übergeben worden. Bis er 2016 zur HSTB fand, war er noch beim DVZO und beim Verein Dampflok Muni (VDM).

Komplexe und kostenintensive Revision

Die Revision der beiden Personenwagen forderte dem Verein Historische Seethalbahn einiges ab und dauerte länger als vorgesehen. Beide Wagen waren mit Asbest isoliert, das durch eine Spezialfirma aufwändig unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorsichtsmassnahmen entfernt werden musste. Danach waren die Wagenkästen völlig leer. Die Aktivmitglieder bauten den gesamten Innenraum wieder auf und rekonstruierten im Bi die Inneneinrichtung mit roten und grünen Polstern. Der ABi kann mit Tischen und Stühlen vielseitig genutzt werden.

Um den heutigen Anforderungen an die Sicherheit gerecht zu werden, mussten die vier Drehgestelle umfassend revidiert werden, wofür die Firma Stauffer Schienen- und Spezialfahrzeuge AG in Frauenfeld beauftragt wurde. Leider stellte sich heraus, dass die acht Achsen nicht mehr weiterverwendet werden konnten und ersetzt werden mussten. Mangels verfügbaren Ersatzachsen war eine Neukonstruktion durch eine Spezialfirma notwendig. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund Fr. 350’000 und wurden durch den Lotteriefonds des Kantons Aargau, durch die Göhnerstiftung sowie durch zahlreiche private Sponsoren generiert.

Die einst zahlreichen Seetalwagen sind in der Schweiz selten geworden, auch als Ersatzteilspender. Vereinzelte hat es sogar ins Ausland verschlagen: Die Museumsbahn TRANSVAP im Département Sarthe in Westfrankreich übernahm 1989 dank der damaligen Zusammenarbeit mit dem VVT zwei Bi, hier am 4.7.1999 in Connerré-Beillé mit zwei von sechs ebenfalls 1989 übernommenen SBB-Sputnik. (vergl. EA 4, 11/89)

Einweihungsfahrt

Kurz nach 14 Uhr verliess der Zug mit schönem Blumenschmuck die Remise Hochdorf und traf nach einer halben Stunde in Emmenbrücke ein. Dort wurde umfahren und dann ging es unter strömendem Regen wieder nach Hochdorf zurück, wo aber noch ein paar Fotos bei besserem Wetter möglich waren.

Der Verein Historische Seethalbahn ein Eisenbahnverkehrsunternehmen

Der Vorgängerverein des Vereins Historische Seethalbahn wurde 1983 gegründet und umfasst heute rund 180 Mitglieder. In der unter Denkmalschutz stehenden vereinseigenen Remise Hochdorf stehen die Fahrzeuge des Vereins sowie zahlreiche weitere Exponate, welche einen engen Bezug zur Geschichte der Seetalbahn aufweisen. Als eigenständiges Verkehrsunternehmen untersteht der Verein der Aufsicht des Bundesamtes für Verkehr und kann im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben Nostalgiefahrten auf dem Schweizer Schienennetz ausführen. Um die Instandhaltung der Fahrzeuge zu gewährleisten und so die einmalige Sammlung aufrecht zu erhalten, ist der Verein auf der Suche nach weiteren Helferinnen und Helfer.

Einweihungsfahrt für die Bevölkerung

Am Sonntag, 2. Juni 2024 steht der originale Seetalbahnzug erstmalig für zwei Fahrten von Hochdorf nach Luzern und zurück im Einsatz: Abfahrt ab Remise Hochdorf um 10.34 Uhr und um 13.34 Uhr.

Bitte informieren Sie sich unter: https://historische-seethalbahn.ch

Alle Fotos: Christian Ammann

12 Mai

Die Spanisch-Brötli-Bahn ist elektrisch

Strassenfahrzeuge und pneubereifte Touristenbähnli sind nicht das Thema des EIsenbahn Amateur. Eine Ausnahme – zumindest im Blog – bildet das historische Strassenmodell der Spanisch-Brötli-Bahn, das mit der jahrzehntelangen Erinnerungspflege an die *erste Schweizer Bahn” eng verbunden ist. Im Blog wurde in Beiträgen vom 9. Januar 2018 und 15. August 2020 über seine damals unsichere Zukunft berichtet.

Am vergangenen 11. Mai ist nun Ruedi Wanner dem elektrifizierten Strassenmodell bei einer Veranstaltung von CITY COM in der Innenstadt von Baden begegnet, neu mit Namensschild LIMMAT statt früher AARE.

Fotos: Ruedi Wanner

Im Jubiläumsjahr 2022 hat der EA in den Ausgaben 8/22, “Spanisch-Brötli-Bahn, 175 Jahre danach” und 12/22 “Nachlese zur Spanisch-Brötli-Bahn” auch über die Feiern von 1937 und 1947 berichtet.

19 Jan

Zweidlen im Modell

Echo auf unsere Blogs zum Thema Zweidlen von Christoph Müller MBZU https://mbczu.ch/

Ein Teil der Station Zweidlen ist ab der Betriebszentrale in Zürich Flughafen bedienbar. Fahrten durch das Gleis 3 sind aus der Betriebszentrale bedienbar. Dies wird jeweils in den Randstunden und am Wochenende so gemacht. Sobald aber Kreuzungen und Rangierverkehr stattfinden, ist eine örtliche Bedienung nötig.

Beim MBCZU haben wir seit 1982 den Bahnhof Zweidlen als H0 Modul. Im 2022 kam nun endlich ein schönes Stationsgebäude hinzu, welches das Kartonrelief ablöste.
Der Modulbahnhof bildet den Zustand vor dem Stellwerkersatz im Jahr 1985 dar. Damals wurde das mechanische Stellwerk durch ein mit Occasions Domino 55 Stellwerk ersetzt, welches heute noch in Betrieb ist.

04 Okt

Der Renault-Dieseltriebwagen der Chemins de Fer de la Provence ist wieder in Betrieb

Der ZZ 6 am 30.9.23 unterhalb der Zitadelle von Entrevaux

Im EA 9/23 – Neues in Kürze – haben wir über die Inbetriebnahme des restaurierten Renault-Triebwagens auf den Chemins de fer de la Provence berichtet:

CP/GECP     Der Autorail Renault ABH1 ZZ 6 wurde während vier Jahren durch Freiwillige in Puget-Théniers betriebsbereit aufgearbeitet. Er machte am 23. Mai 2023 seine erste Probefahrt nach Annot und steht nun nach Erhalt der Betriebsbewilligung für Gruppen-, Fotofahrten und Filmaufnahmen zur Verfügung werden. Sein Äusseres entspricht dem Zustand nach der zweiten Modernisierung 1973 mit kaum sichtbaren Veränderungen des dritten Umbaus von 1984. Der leuchtend blaue Anstrich ersetzte ab Mitte der 1960er-Jahre auch bei den weiterhin eingesetzten Renault-Triebwagen die Farbgebung Braun-Crème.

Die hier gezeigten Bilder hat José Banaudo GECP am Wochenende des Denkmals (Journées européennes du Patrimoine) vom 16./17. September 2023 gemacht, wo die Wiederinbetriebnahme des ZZ 6 und der 100. Geburtstag der portugiesischen Mallet-Dampflokomotiven E 211 und E 182 gefeiert wurde, und danach am 30. September/ 1. Oktober 2023, wo der ZZ 6 für Gruppen unterwegs war. Die Fotos sind nicht durchwegs chronologisch eingereiht.

ZZ 6 und Dampfzug des GECP am 16. 9. 2023 in Annot

Der bergwärts fahrende ZZ 6 zwischen Entrevaux und Agnerc bei den bekannten Aquädukten von Les Cornillons, auch “Elefanten” genannt.

Bei der Talfahrt drückt schon etwas die Sonne durch. 16. 9.2023

Ausfahrt aus dem Tunnel von Entrevaux, 16. 9. 2023.

Am Bahnübergang PN 630 von Le Cians

Ein klassisches Bild des Zugs Annot – Puget-Théniers am Morgen des 17. 9. 2023 auf dem Viaduc de la Donne.

Der GECP-Dampfzug mit der E 211 in Le Fugeret, 17. 9. 2023

Die Socofer-Lokomotive mit dem Schneepflug in Le Fugeret, 17. 9. 2023

Nochmals kurzer Themawechsel: Zug 31 Nice – Annot unterhalb der Zitadelle von Entrevaux.

Und nochmals die markante Zitadelle mit dem ZZ 6.

Die Mallet E 182, ausgestellt auf Gleis 4 in Puget-Théniers, neben dem abfahrtsbereiten Dampfzug nach Annot. Die neuen Wasserkästen und das Führerhaus wurden durch die Berufsschule Jean-Perrin in Marseille rekonstruiert. 16. 9. 2023.

Der ZZ 6 am 30. 9. 2023 am Bahnübergang von Le Cians.

In der Kurve von Le Salvaret, im Hintergrund Villars.

Villars-sur-Var

In Puget-Théniers, entlang dem Fluss Var, 1.10.2023

Kreuzung mit Zug 2 in Puget-Théniers, 1. 10. 2023.

Rangieren in Entrevaux vor dem Einsteigen der Gruppe.

Ein paar Stunden später kehrt der Triebwagen leer nach Puget-Théniers zurück.

ZZ 6 und E 211 (war unterwegs für Film-Dreharbeiten) am Abend in Puget-Théniers, 1.10.2023.

Alle Aufnahmen: José Banaudo, GECP

16 Sep

Nochmals Zweidlen

Der Blog vom 24. Juli 2023 vermittelt den Reiz des Bahnhofs Zweidlen an der Hochrheinstrecke Eglisau – Koblenz. Während er vor allem den interessanten Zugverkehr zeigt, war “meine Stunde Zweidlen” am 26. Mai 2023 etwas Spurensuche Richtung Vergangenheit, mit kleiner Überraschung aus dem Kieswerk.

Natürlich faszinierten der Holzbahnhof der “Classe V” der Nordostbahn von 1876, modernisiert kurz nach der Elektrifikation von 1945. Und auch die ab etwa 1905 aufgestellten Läutewerke stehen noch.

Links das einglockige Spindelläutewerk (Eglisau), rechts das zweiglockige (Weiach-Kaiserstuhl)

Zeitreise in die Vergangenheit: Da steht rechts doch noch der heute längst vergessene Winkelkarren für den Gepäckeinlad.

Koffer, Skis, Zugschlüsse, Militärgepäck (hier auch ein Offizierskoffer und ein Rucksack) wurden so zum Zug gebracht oder aus dem Gepäckwagen ausgeladen, ein praktisches und leichteres Gefährt, statt mit dem schweren Handwagen auf den schmalen Perrons und über die Holzbretter der Übergänge zu fahren.

Doch nun kam noch unerwartet Besuch aus dem Kieswerk …

… und konnte sogar mit dem alten Aufnahmegebäude zusammen abgelichtet werden.

Zwei (frühere) Bahnhöfe weiter, wieder ein Schienentraktor und seitenverkehrt das gleiche Gebäude. Wir sind in Rümikon-Mellikon, seit Fahrplanwechsel vom 28. Mai 1995 durch die Haltestellen Rümikon AG und Mellikon ersetzt und dank privatem Engagement in der Bausubstanz gerettet und restauriert.

Alle Fotos: Christian Ammann

06 Sep

Gesehen in Arbon

Der Capricorn ABe 4/16 3155 wurde schon am 23. 7.2023 abgeliefert. Und bereits ist auch der 3157 im Anrollen. Bruno Flückiger, FEA, hat ihn heute in Arbon “erwischt”, bei einer Überfuhr aus Altenrhein mit dem RBDea 94 567 173-0. Abfahrt 13.26 Richtung Romanshorn VL.

Alle Fotos von Bruno Flückiger, FEA

17 Aug

Historische AB-Fahrzeuge erhalten Sankt Galler Kulturerbe-Label

Der Extrazug zur Feier mit DZeh 2/4 22, AB 12 und AB 13 in Rorschach

Der Kanton St.Gallen hat heute acht Fahrzeuge der Stiftung Historische Appenzeller Bahnen als Teil seines beweglichen Kulturerbes unter Schutz gestellt. Zum feierlichen Anlass ging es mit der Lokomotive DZeh 2/4 Nr. 22 und den beiden Personenwagen AB 12 und AB 13, alle im Jahr 1930 gebaut, um 15.23 Uhr vom Bahnhof Rorschach nach Wienacht-Tobel und danach wieder talwärts nach Wartensee.

Blick auf die Riggenbach-Zahnstange in Wienacht-Tobel

Aussteigen in Wartensee

Im Schloss Wartensee wurde nach Ansprachen und interessanten Erläuterungen durch Frau Manuela Reissmann, Fachverantwortliche Kulturerbe der gleichnamigen kantonalen Fachstelle, die Vereinbarung über die Unterschutzstellung unterzeichnet. Anschliessend überreichte Regierungsrätin Laura Bucher dem Stiftungsratspräsidenten Thomas Baumgartner das Kulturerbe-Label des Kantons St. Gallen in Form einer Urkunde und Kulturerbe-Plaketten für die geschützten Fahrzeuge. Das Label schliesst eine allfällige Beurteilung als Kulturerbe der Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden und damit als gemeinsames Kulturerbe der drei Kantone nicht aus.

Die Stiftung Historische Appenzeller Bahnen ist Eigentümerin von Schienenfahrzeugen, die einst im regulären Betrieb auf den Strecken der heutigen Appenzeller Bahnen unterwegs waren. Die Stiftung und die angegliederten Vereine setzen sich für den möglichst fahrbereiten Erhalt der historischen Fahrzeuge und die Vermittlung ihrer Geschichte ein. Unter Schutz gestellt wurden nun acht dieser Fahrzeuge: Drei der früheren Rorschach – Heiden-Bergbahn: Triebwagen DZeh 2/4 Nr. 22 und die beiden Personenwagen AB 12 und AB 13, zwei der früheren Altstätten–Gais Bahn: CFe 3/3 Nr. 2 und der Personenwagen C 13, beide 1911 gebaut, sowie von der Strecke St.Gallen–Gais–Appenzell der 1931 gebaute Triebwagen BCFeh 4/4 Nr. 5 (s’Föfi), der Personenwagen C 119 und der Fakultativwagen C 203 aus den Jahren 1904 und 1889. Die Fahrzeuge sind den entsprechenden Herausforderungen der jeweiligen Streckenführung angepasste, massgefertigte Konstruktionen. So benötigten die zur Elektrifizierung der Strecke St.Gallen–Gais–Appenzell neu beschafften BCFeh 4/4 1– 5 eine grosse Zugkraft und hohe Kurvengängigkeit um die damals engste Zahnradkurve der Welt, die 2018 abgebrochene Ruckhalde-Kurve in St.Gallen, überwinden zu können.

An der Feier zumindest auf dem feinen Biber der Biber-Bäckerei Mesmer in Herisau präsent, s’Föfi!

Da kommen natürlich auch Erinnerungen auf an s’Vieri, vor 30 Jahren im Gaiserbahnhof St. Gallen.

Die unter Schutz gestellten Fahrzeuge verweisen auf die vielfältige historische Bedeutung der Eisenbahn für die Region, insbesondere für die Textilindustrie und den Tourismus, aber auch für die Entwicklung von Mobilität, Verkehr und Technik. Zudem zeugen sie vom grenzüberschreitenden Austausch und von den eng verflochtenen Beziehungen zwischen dem Kanton St. Gallen und den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden.

Das neue Kulturerbe-Verzeichnis ist im März dieses Jahres in einer Pilotphase in Betrieb genommen worden und kann nun unter kulturerbe.sg.ch eingesehen werden. Mit seiner Einführung setzt der Kanton St.Gallen eine wesentliche Vorgabe des im Jahr 2018 in Kraft getretenen Kulturerbe-Gesetzes um. Das Verzeichnis gibt einen Überblick über das unter Schutz gestellte bewegliche Kulturerbe des Kantons und wird laufend um neue Unterschutzstellungen aktualisiert. Es sichert Kenntnis und Wissen über dessen Bestand, Zustand und Aufbewahrung. Als erstes öffentlich zugängliches, kantonales Verzeichnis dieser Art ist es an das Bundesverzeichnis angebunden und kann so den Schutz bei unrechtmässigem Abhandenkommen und vor Abwanderung ins Ausland verbessern.

Zugeinfahrt in Wartensee 17.45 Uhr. Nun soll die Kulturerbe-Plakette an der Lokomotive befestigt werden.

Doch das ist nicht so einfach an einer Lok von 1930 und ohne etwas kaputt zu machen. So wird dies Fachleuten überlassen, aber für die Fotografen posieren Frau Regierungsrätin Laura Bucher und der Stiftungspräsident und AB-Direktor Thomas Baumgartner mit dem Label.

Allerdings, es spiegelt…

… und erst ein Schnappschuss mit dem Pressefotografen beweist: Es ist absolut leserlich!

Und sogar handytauglich!

Nach vielen Fotos naht die Abfahrtszeit…

… und es geht in den stimmungsvollen Erst-/Zweitklasswagen, mit Fenstern, die geöffnet werden können und vielen Erinnerungen an frühere Bahnreisen hinunter nach Rorschach. Kulturerbe zum Erleben und Zurückerinnern!

Der AB 13

Und die RHB-Lok 22 mit nur einem, talseitigen Führerstand

Eine schöne Feier, aber auch ein wichtiger Schritt zur Erhaltung historischer Schienenfahrzeuge. Es gibt – nach unserem Wissensstand – noch wenige weitere Kantone, die den Schutz des beweglichen Kulturgut ebenfalls gesetzlich geregelt haben, Tessin, Waadt, Freiburg, Basel-Landschaft und Bern? Das Kulturerbe-Verzeichnis des Kantons St. Gallen ist offenbar das erste öffentliche Verzeichnis dieser Art in der Schweiz.

Der Blog basiert weitgehend auf der Medienmitteilung des Departemens des Innern des Kantons Sankt Gallen.

Alle Fotos: Christian Ammann

1 2 3 21