10 Okt

Luzerner Tram – Vorbild und Modell – ein Echo

Der Blogeintrag vom 29. August löste ein Echo von Kurt Baumgartner aus. Denn bei den EMBL ist noch ein Modell eines andern Tramwagens vorhanden, das dem Ce 2/2 39 auf dem alten Foto noch etwas näher kommt:

Der im März 2017 leider verstorbene Anton Birrer hatte nämlich den Ce 2/2 36 nachgebaut. Dieser gehörte zwar nicht zur „Winterthurer Serie“, sondern zu den 1926 vom Luzerner Tram bei SIG/BBC direkt beschafften, stärkeren Ce 2/2 33 – 36.

Warum ausgerechnet ein Modell dieses Wagens? Die Nummer 36 war nach der Aufhebung des Trams für das 1959 eröffnete Verkehrshaus der Schweiz reserviert worden, wie der EA 1/62 berichtet. Daraus wurde allerdings nichts, und im EA 9/63 erfahren wir unter den Verkehrsbetrieben Luzern: “Der Wagenkasten des Be 2/2 5 (1899) steht auf einer Fabrikbaustelle in Dallenwil, jener des Be 2/2 36 (1926) dient als Weekendhaus in Champoz (oberes Birstal).”

09 Okt

Abschied vom Buchtobel-Viadukt

IR Zürich – Konstanz auf dem neuen Nordgleis, während der Abbruch des alten Viadukts begonnen hat. 25. 9. 2017

Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wird auf der IR-Strecke Zürich – Konstanz zwischen Weinfelden und Berg die 4,7 km lange Doppelspurinsel Kehlhof gebaut. Im Zuge dieses eindrücklichen Streckenausbau sind in der letzten Septemberwoche 2017 leider auch die kläglichen Reste des einst stolzen MThB-Viadukts über das Buchtobel verschwunden. Ein ausführlicherer Artikel über die Doppelspurinsel Kehlhof ist im EA 1/2018 erschienen.

Der Buchtobel-Viadukt am 11. 6. 2017 mit Thurbo-GTW auf dem “alten” Südgleis…

Und auch der bequeme IR Konstanz – Zürich HB mit EW IV fährt am 11. 6. 2017  noch über den 107 Jahre alten Betonviadukt.

An dieser Stelle wollen wir mit drei diesjährigen und drei alten Fotos vom Spätherbst 1996 an den kleinen Bruder des Bussnanger Viadukts erinnern und an eine Zeit, wo – irgendwie – auf der MThB alles möglich war.

Am 16. 11. 1996 fand die Überfuhr des HzL-MAN-Triebwagenzugs (Leihfahrzeug für Radolfzell – Stockach) am Schluss von Zug 5828 Weinfelden – Engen statt. Die Aufnahme mit dem ganzen, viaduktfüllenden Zug ist im EA 2/1997 S. 90 zu finden.

Der 1910 erbaute Buchtobel-Viadukt war 105 m lang und besass vier Öffnungen mit einer Weite von 23,90 m, wogegen der gleich lange Sauloch Viadukt oberhalb Kreuzlingen mit genau gleicher Länge fünf gleich grosse Öffnungen besitzt. Der berühmtere Viadukt von Bussnang hat eine Länge von 277 m und fünfzehn Öffnungen von 16,50 m, der zweitlängste Betonviadukt der früheren MThB, Jakobshöhe, mit 119 m Länge (immer zwischen den Endwiederlagern gerechnet) fünf Öffnungen von 23,90 m Weite. Alles aus dem “Schienennetz Schweiz – Ein technisch-historischer Atlas” von Hans G. Wägli abgeschrieben!

Am gleichen 16. 11. 1996 wurde  “im Gegenzug” am Schluss eines MThB-Regionalzugs aus Engen auch ein “Seehäsle”-Diesel-GTW nach Weinfelden in den Unterhalt überführt.

Der Niedergang des Buchtobel-Viadukts begann schon in den 1990er Jahren. Durch die Rodungen im Buchtobel und die Anlage der Deponie Kehlhof/Berg war er zwar kurze Zeit noch in voller Pracht zu sehen, doch dann wurden die einst 20 m hohen Pfeiler sukzessive bis 4 – 8 m unter die Fahrbahnebene mit Aushubmaterial eingeschüttet.

Abschiedsbild… Auch das gab’s auf der MThB: Dank der Publikation im EA 1/97 ist die Szene genau beschrieben: „Dampflok 50 245 der EFZ mit Dienstwagen BD3 und Dampflok 52 8055 auf dem Viadukt von Kehlhof am 14. November 1996. Die 52 8055 wurde anderntags zur SLM überführt und die 50 245 wurde als Zuglok für den RMT-Orientexpress eingesetzt.“ Der Nostalgie-Orient-Express des Reisebüros-Mittelthurgau (seit Saison 1993/94) und die 52 8055 sind Themen, die den Rahmen dieses Blogbeitrag über den Buchtobel-Viadukt selbstverständlich sprengen würden.

Alle Fotos: C. Ammann

 

09 Okt

Herbstfahrt mit Be 4/6 und Krokodil

 

Der Verein SBB Historic Team Winterthur organisierte am Samstag, 7. Oktober eine lange Herbstfahrt mit der historischen Lok Be 4/6 (“Rehbock”) und auf der Steilstrecke über den Sattel mit dem Krokodil Be 6/8 III 13302 als Vorspannlok.

Historische Personenwagen mehrerer Generationen waren im Zug eingereiht und gaben der Reise das entsprechende romantische Flair. Für das leibliche Wohl sorgte eine hervorragende Crew im Speise- und im Barwagen.

 

Verschiedene Fotohalte boten den Fotografen (die zahlreich an der Reise teilnahmen) die Möglichkeit, den Zug unterwegs zu fotografieren.

Die Reise führte auf Nebenstrecken durch die halbe Schweiz und zeigte das Land von einer Seite, die die meisten Teilnehmer wohl noch nie gesehen hatten: von Winterthur über Schmerikon und den Damm von Rapperswil führte die Reise über den Sattel und weiter nach Rotkreuz. Dort wurde das Krokodil wieder abgehängt und fuhr alleine retour. Die Rückfahrt führte nicht über den direkten Weg. Der Zug fuhr ab Brugg über den Bözberg bis nach Stein-Säckingen. Dort wurde der Zug von der Lok umfahren, der Heimweg ging danach mit den letzten Sonnenstrahlen dem Rhein entlang via Koblenz nach Winterthur.

 

Die Fotos zeigen den Zug bei seinem Fotohalt in Sattel-Aegeri.

 

08 Okt

Mit dem Seetalkrokodil 15301 nach Luzern

Unter dem Titel „Seetalbahn – Die unglaubliche Metamorphose einer Lokalbahn” veranstaltete die Schweizerische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte SGEG am 30. September 2017 eine Extrafahrt mit dem Seetalkrokodil De 6/6 15301 Hochdorf–Luzern–Hochdorf und eine Bereisungsfahrt mit zwei Oldtimerbussen entlang der aktuellen und aufgehobenen Strecken.

Wegen der fahrplanmässig fast unmöglich durchführbaren Fotohalte (dichter Fahrplan, schlanke Infrastruktur) bot sich für die Teilnehmer kaum Gelegenheit, die hervorragend restaurierte und gepflegte De 6/6 15301 (SLM/BBC 1926) unterwegs abzulichten. Als Mitreisender bekam man aber das typische Fahrgefühl und die charakteristischen Fahrgeräusche mit, die zusammen mit dem „Duft der Klotzbremsen“ der beiden Personenwagen den einen und andern Teilnehmer in die Jugendzeit versetzten.

Im EA 5/83 ist im NiK auf Seite 296 zu lesen: „Von den drei Seetal-Krokodilen De 6/6 ist Nr. 15302 auf Ende Januar 1983 ausrangiert und Anfang März in Orbe abgebrochen worden. Nr. 15301 geht bekanntlich zur Oensingen–Balsthal-Bahn OeBB, und Nr. 15303 ist ebenfalls ausrangiert“.  Der Verein Historische Seethalbahn wollte übrigens die De 6/6 15303 kaufen. Sie wurde aber kurz vor Abschluss der Verhandlungen 1983 ebenfalls verschrottet.

De 6/6 15303 und 15301 an einem Februarsonntag 1978 in Lenzburg

Das „Seetalkrokodil 15301“ konnte dank dem grossen Einsatz des bis 2016 bestehenden, gleichnamigen Vereins gerettet und betriebsbereit erhalten werden. Es ist nun in Hochdorf beheimatet, gehört aber weiterhin der OeBB.

Der SGEG-Extrazug vor seiner Abfahrt um 10.37 an Gleis 6 in Luzern

Nach der Fahrt nach Luzern  konnten wir das 2011 beispielhaft restaurierte und für Veranstaltungen geeignete Depot Hochdorf, einen Shedbau von 1910, besichtigen und dort auch ein das vom Verein Historische Seethalbahn vorzüglich zubereitete Mittagessen einnehmen.Der Bahnhof Luzern 1982, also kurz vor Ausrangierung der Seetalkrokodile

Alle Fotos: C. Ammann

07 Okt

Grünes Licht für unseren Blog in Zweisimmen

In Zweisimmen hat der SVEA-Vorstand an seiner Sitzung vom 23. September 2017 grünes Licht gegeben: Der zuvor nur intern getestete Blog ist nun seit einigen Tagen offen. Knapp ein Dutzend Autoren werden nun sporadisch Kurzbeiträge über Modellbau und Grosstraktion veröffentlichen. Unser Ziel ist es, mit einem breit gefächerten, abwechslungsreichen und unterhaltsamen Blog aus der Welt des Schienenverkehrs, des Modellbaus und der Klubs über unser Hobby zu berichten und damit auch für unsere Monatszeitschrift „Eisenbahn-Amateur“ zu werben.

Im Namen der Blog-Redaktion wünschen wir eine angeregte Lektüre!

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