18 Feb

Nachruf auf das Kursbuch

von Ruedi Wanner

Mit dem vergangenen Fahrplanwechsel ging am 9. Dezember 2017 eine Ära zu Ende, welche Reisende und Bahnpersonal während 112 Jahren dominierte.

Nachdem vor 160 Jahren immer mehr Bahnlinien eröffnet wurden, erschien 1856 erstmals ein Gesamtfahrplan, welcher die noch sehr dünnen Angebote der einzelnen Unternehmen vereinigte. Dieser Fahrplan wurde von der Druckerei Bürkli in Zürich herausgegeben und hiess während Jahrzehnten auch so. Verkaufspreis: 50 Rappen. Die noch junge SBB brachte 1905 erstmals das «Offizielle Schweizer Kursbuch» heraus; es erschien im Verlag Stämpfli in Bern.

Das Kursbuch gab es neben der Version für den Verkauf am Schalter in einer Dienstausgabe, welche griffbereit an jedem Arbeitsplatz lag und sehr oft konsultiert wurde. Daneben gab es für den Postverkehr eine eigene, unverkäufliche Ausgabe mit rotem Überdruck, welcher den Postumschlag (Ein- und Auslad bei Personen- und Schnellzügen) umfasste.

Bunte Farbensprache

Der Aufbau des Kursbuches war während Jahrzehnten stets gleich. In einem ersten grünen Teil waren die Tarifbestimmungen enthalten (dazu später mehr). Anschliessend ein Abschnitt auf rotem Papier mit den Auslandverbindungen; recht grosszügig waren Fahrpläne in ganz Europa von London bis Athen und Istanbul enthalten (es gab ja schliesslich den Simplon-Orient-Express mit direkten Kurswagen). Im weiss gehaltenen Hauptteil dann das Angebot an Bahnen, beginnend in Genf (Feld 1 = Tramlinie CGTE nach Hermance) und abschliessend in Scuol-Tarasp. Dann folgten ein dünner blauer Teil mit den Schiffsfahrplänen und ein (immer umfangreicher werdender) gelber Teil mit den Postautos. Gerade hier finden wir Rosinen. Noch 1955 waren die letzten «Pferdeposten 1-2 Plätze» zu finden, etwa von Ramosch nach Vna (einmal täglich) oder von Valendas-Sagogn nach Valendas Post (zweimal täglich). Im gleichen Zeitraum wurde das Münstertal dreimal täglich bedient. immerhin waren auch direkte Bus-Anschlüsse nach Bozen und über Umbrail-Stilfserjoch enthalten.

1934 wurden Format und Druck umgestellt; das Kursbuch kostete damals Fr. 2.-. Weitere Abweichungen betrafen das Jahr 1980 mit der «Zeitinsel Schweiz» (die Schweizer Zeit hinkte eine Stunde nach, was auf Grenzbahnhöfen und im internationalen Verkehr grosse Schwierigkeiten ergab und zum Teil kostspielige Doppelführungen erforderte). Bis 1987 wurde jeweils eine getrennte Ausgabe für Sommer- und Winterfahrplan gedruckt. Ab 31. Mai 1987 erschienen dann – neu als Ganzjahresfahrplan – die immer zahlreicheren Postautolinien in einem getrennten Band. 2008 war das Angebot bei Bahnen und Autokursen nochmals gestiegen und erforderte neben dem Bahnfahrplan die gelben Postauto-Bände 2 und 3. Das gesamte Werk hatte nun ein Gewicht von 2,7 kg.

Abweichungen gab es öfters, einmal 2005 mit einem getrennten, grossformatigen Heft für Postautos. Einmal wurde bereits 1989 mit dem Verkauf einer CD-ROM der Schritt ins digitale Zeitalter vorgespurt. In einem letzten Abschnitt waren sogar die Flugpläne der Swissair im Bahn-Kursbuch enthalten; sie benötigten nur gerade fünf Seiten.

Das Kursbuch war der Favorit im Schalterverkauf. Daneben gab es eine grosse Konkurrenz von Fahrplänen: Fretz, Fribo, Bürkli, Blitz (Orell Füssli, seit 1912), Griff (mit Register am rechten Rand zum schnelleren Aufschlagen), Gassmann (im Kleinstformat, bis 1973). Bahnhöfe und Stationen waren frei in der Anzahl und Art des Fahrplansortiments; abgerechnet wurde direkt mit den Druckereien. Nicht verkaufte Exemplare (nur deren Umschlagblatt) konnten retourniert und bei der Abrechnung abgezogen werden. Viele Bahnhöfe hatten auch ihren eigenen Lokalfahrplan, der auf die regionalen Bedürfnisse zugeschnitten war. Nicht im Schalterverkauf, sondern nur im Postversand erhältlich war der Reka-Fahrplan (dem Fribo entsprechend); jeder Ausgabe lag gleich ein Einzahlungsschein für die folgende bei.

Die Nummerierung der Fahrplanstrecken folgte einem Zehnerschema, welches die Hauptstrecken umfasste. Alle Abzweigungen, Bergbahnen und Schiffsbetriebe richteten sich danach.

Die geraden Zehnerstellen des früheren Kursbuches (Basis 1955) lauteten:

10        Genève-Bern

20        Lausanne-Brig

30        Lausanne-Biel

40        Biel-Bern-Brig

50        Bern-Zürich

60        Basel-Luzern

70        Zürich/Luzern-Gotthard-Chiasso

80        Basel-Zürich

90        Zürich-Chur*

100      Zürich-St. Gallen-Rorschach

*) darauf basierend die RhB-Anschlusslinien 90a Arosa, 91 St. Moritz, 92 Davos, 93 Engadin, 94 Disentis, 95 Bernina

Nach 1982 wurde die Streckennummerierung völlig neu aufgegleist, jedoch nach dem gleichen Grundsatz wie auch die Postleitzahlen, nämlich West → Ost.

Taxberechnung

Das Kursbuch enthielt alle Angaben, damit man schon daheim die Fahrpreise exakt ausrechnen konnte. Zunächst waren im ersten, grünen Teil (fast) alle Tarifbestimmungen enthalten. Ein Taxschema ermöglichte das Ablesen der Fahrpreise. Am linken Rande jeder ersten Fahrplanspalte waren die Distanzen notiert. Mit diesen beiden Zahlen liess sich schon jeder Preis berechnen. Die Privatbahnen hatten die wichtigsten eigenen Preise für einfache oder Retourfahrt in den Fahrplanfeldern vermerkt; sie konnten mit dem SBB-Schema zusammengesetzt werden.

Schon früh erhöhten jedoch Privatbahnen – vor allem jene mit aufwendigen Gebirgsstrecken – ihre effektiven Kilometerangaben, um damit Mehreinnahmen zu erreichen. Für die Fahrt ins Engadin (Chur-Samedan) standen den effektiv befahrenen 84 km fast das Doppelte, nämlich 162 Taxkilometer im Kursbuch gegenüber (heutiger Tarif 604 = 120 km, somit Zuschlag von 42 %).

Mit Eröffnung der Zürcher Flughafenlinie wurde 1980 auch ein neues, als dynamisch bezeichnetes Distanzsystem eingeführt. Anstelle der effektiven 11,34 km wurden für die Taxberechnung jedoch 17 km herangezogen (SBB Tarif 603). Eine ähnliche Aufrundung folgte später auf den wichtigsten IC-Strecken. Die Paradestrecke Zürich-Bern war während Jahrzehnten 129 km lang, heute sind es (trotz Verkürzungen wie Heitersberg oder Neubaustrecke über Wanzwil) deren 164. Als Gründe wurden bessere Angebote sowie kürzere Fahrzeiten angegeben.

Im heutigen Tarifsystem sind solche Preisangaben in den Fahrplanunterlagen gar nicht mehr möglich. Zu gross ist die Vielfalt von Angeboten und Vergünstigungen geworden, die oft in zeitlicher Abhängigkeit stehen (Beispiel Sparbillette). Es bleibt für die eigene Kostenberechnung der Weg im Internet-Fahrplan oder an den Billettautomaten.

1982 wurde – gleichzeitig mit dem damals neu geschaffenen Taktfahrplanes – der Druck von Blei- auf Fotosatz umgestellt. Einen Taktfahrplan hatten jedoch einzelne Strecken schon früher: VBW Bern-Worb 1963, SZB Solothurn-Bern 1966, Zürich-Meilen-Rapperswil 1968.

Angesichts der stark sinkenden Verkaufszahlen (von 260‘000 im Jahre 1996 auf 25‘000 im Jahre 2017) liessen sich Druck und Verkauf des Kursbuches nicht mehr rechtfertigen, so die Ansicht der SBB.

 

Auf privater Basis (VCS, IGöV und Pro Bahn) entstand per Dezember 2017 jedoch eine neue Ausgabe, welche allerdings nur noch den “blauen” Teil mit Bahnen und Schiffen umfasst. 10’000 Exemplare sind inzwischen verkauft, aber weitere Exemplare können noch bezogen werden.

Von 1987 bis 1992 wurde auch das separate Büchlein «Kursbuch für Eisenbahnfreunde» herausgegeben. Es enthielt bemerkenswerte Lokeinsätze neuer und historischer Fahrzeuge sowie die Rubrik «Aus Sicht des Lokomotivführers», wo jene Trieb- und Steuerwagen aufgelistet waren, bei denen man dem Lokpersonal von der Plattform aus über die Schulter schauen konnte.

 

 

 

 

18 Jan

USB-Stick mit EA-Archiv: ein voller Erfolg!

Passend zum 70. Geburtstag des Eisenbahn Amateurs kündigte der EA auf Weihnachten einen USB-Stick an mit dem kompletten Archiv der Zeitschrift in pdf-Form. Kurz vor Weihnachten waren bereits Bestellungen von annähernd 1000 Sticks eingegangen, die gerade noch vor Weihnachten ausgeliefert wurden.

Die Daten können mit der Acrobat-Suchfunktion nach Stichworten durchsucht werden; damit wird es sehr einfach, Recherchen im EA zu tätigen.

Dafür brauchts eine recht grosse Datenmenge (der Stick kann 32 GB speichern, davon sind ca. 20 GB belegt). Es empfiehlt sich, die Daten lokal auf den eigenen Computer zu kopieren und den Stick als Sicherung aufzubewahren. Wer ein Abo+ des EA kauft, kann dann jedes Jahr die weiteren Jahrgänge hinzufügen.

Suchvorgänge laufen auf dem eigenen Computer naturgemäss dann deutlich schneller, als wenn im USB-Stick gesucht würde.

Noch keinen USB-Stick bezogen? Das EA-Archiv auf dem USB-Stick ist immer noch erhältlich!

Einige wenige Kunden erhielten einen Stick, auf dem Daten entweder fehlten oder nicht lesbar waren. Für die entstandenen Umstände entschuldigen wir uns natürlich. Es ist selbstverständlich, dass solche Sticks ausgetauscht werden.

Sollten Sie bei Ihrem Stick einen Fehler feststellen, dann melden Sie sich direkt beim Produzenten und senden Sie den Stick an folgende Adresse retour:

Genius Media AG, Daniel Wiedmer, Zürcherstrasse 180, 8501 Frauenfeld, print@geniusmedia.ch

14 Nov

Radlader im Massstab 1:87

Beim Bau der Modelleisenbahn geht es um mehr als nur Züge auf die Gleise zu stellen und fahren zu lassen.
Heute wo LEDs und Motoren immer kleiner werden, können Standard-Modelle im Massstab 1:87 motorisiert und mit vorbildlicher Beleuchtung ausgestattet werden. In Winterthur hat sich ein kleines Team um Marco Baumann dieser Kunst angenommen. Bereits gibt es diverse LKWs und ein besonderes Meisterstück ist der Radlader, wie das Video zeigt.
Die Fahrzeuge können per Funk ferngesteuert werden und sind jeweils ein Farbtupfer bei den öffentlichen Fahrtagen.
Final soll der einst ein Kieswerk entstehen und ein Kontainer-Terminal ist ebenfalls als Idee verhanden.

18 Okt

Faszination Modellbau Friedrichshafen vom 3.–5. November 2017

Herzlich Willkommen auf Europas populärster und schönster Modellbaumesse! Die Aussteller, Clubs und Vereine aus ganz Europa lieben die besondere Atmosphäre ihrer Messe, der FASZINATION MODELLBAU FRIEDRICHSHAFEN im Dreiländereck. Und sie zeigen dem Publikum in den großen, lichtdurchfluteten Messehallen, im Foyer und Innengelände sowie auf dem beliebten Außengelände mit Messe-See und direktem Zugang zum Fluggelände alles was das Modellbauerherz höher schlagen lässt. Ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft, jedes Jahr lässt sich die Community für jede einzelne Modellbausparte wieder neue spektakuläre Vorführungen und Shows einfallen.

Mega-Highlight ist dabei die Flugshow „Stars des Jahres“: Sie ist die renommierteste Veranstaltung der Modellflieger mit den exzellenten Flugshows der Welt-, Europa- und deutschen Meister. Während die Indoor-Flugschau durch Innovation und Fun besticht, überzeugen die Truckparcours mit ihren brillanten, detailgetreuen Funktionsmodellen in Action. Am 400 m² supergroßen Wasserbecken staunen die Besucher über die Vielfalt und Kreativität der  Schiffsmodellbauer mit ihren Regatten und Rennen.

Traditionell präsentieren die Modellbahner ihre wunderschönen, technisch raffiniert ausgestatteten Modellbahnanlagen in allen gängigen Spurweiten und ziehen die Besuchermassen in ihren Bann. Spektakuläre RC-Car Rennen On- und Offroad, Dampfmodelle der besonderen Art sowie der Plastik- und Kartonmodellbau runden die vielfältige Messeshow ab.

Über 400 Aussteller, vom Marktführer über den Kleinserienhersteller bis zum gut sortierten Fachhändler, präsentieren drei Tage lang das große Kino der Miniaturen. Freuen Sie sich mit den Besuchern aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich, sowie aus Italien, Frankreich, Benelux uvm. auf die FASZINATION MODELLBAU FRIEDRICHSHAFEN 2017!

14 Okt

Wir sind in Bauma!

Auch dieses Jahr, 13. – 15. Oktober 2017, sind wir in an der Plattform der Kleinserienhersteller in Bauma. Die dem SVEA angeschlossenen Ostschweizer Klubs von Appenzell, Bülach, Flawil, Frauenfeld, Wil, Winterthur und Wittenbach zeigen an einem gemeinsamen Stand im Zentrum Grosswies ihr Können auf verschiedenen Gebieten der Modellbahn.

In der gleichen Halle gibt es am Stand des SVEA die Gelegenheit zum Austausch und zum Fachsimpeln mit Vorstands- und Redaktionsmitgliedern des Eisenbahn-Amateur. Zudem werden Artikel aus dem EA-Shop angeboten. Dieses Jahr stellen wir auch das künftige digitale Angebot und unsere neue Homepage vor.Der EA 10/2017 bietet auf S. 466 – 474 die traditionelle Vorschau auf die 15. Plattform der Kleinserie in Bauma und das Fahrzeugtreffen des DVZO.

09 Okt

Herbstfahrt mit Be 4/6 und Krokodil

 

Der Verein SBB Historic Team Winterthur organisierte am Samstag, 7. Oktober eine lange Herbstfahrt mit der historischen Lok Be 4/6 (“Rehbock”) und auf der Steilstrecke über den Sattel mit dem Krokodil Be 6/8 III 13302 als Vorspannlok.

Historische Personenwagen mehrerer Generationen waren im Zug eingereiht und gaben der Reise das entsprechende romantische Flair. Für das leibliche Wohl sorgte eine hervorragende Crew im Speise- und im Barwagen.

 

Verschiedene Fotohalte boten den Fotografen (die zahlreich an der Reise teilnahmen) die Möglichkeit, den Zug unterwegs zu fotografieren.

Die Reise führte auf Nebenstrecken durch die halbe Schweiz und zeigte das Land von einer Seite, die die meisten Teilnehmer wohl noch nie gesehen hatten: von Winterthur über Schmerikon und den Damm von Rapperswil führte die Reise über den Sattel und weiter nach Rotkreuz. Dort wurde das Krokodil wieder abgehängt und fuhr alleine retour. Die Rückfahrt führte nicht über den direkten Weg. Der Zug fuhr ab Brugg über den Bözberg bis nach Stein-Säckingen. Dort wurde der Zug von der Lok umfahren, der Heimweg ging danach mit den letzten Sonnenstrahlen dem Rhein entlang via Koblenz nach Winterthur.

 

Die Fotos zeigen den Zug bei seinem Fotohalt in Sattel-Aegeri.

 

07 Okt

Grünes Licht für unseren Blog in Zweisimmen

In Zweisimmen hat der SVEA-Vorstand an seiner Sitzung vom 23. September 2017 grünes Licht gegeben: Der zuvor nur intern getestete Blog ist nun seit einigen Tagen offen. Knapp ein Dutzend Autoren werden nun sporadisch Kurzbeiträge über Modellbau und Grosstraktion veröffentlichen. Unser Ziel ist es, mit einem breit gefächerten, abwechslungsreichen und unterhaltsamen Blog aus der Welt des Schienenverkehrs, des Modellbaus und der Klubs über unser Hobby zu berichten und damit auch für unsere Monatszeitschrift „Eisenbahn-Amateur“ zu werben.

Im Namen der Blog-Redaktion wünschen wir eine angeregte Lektüre!

31 Jul

Wie meine Freude am Modellbau begann

Ruedi Wiedmer, mein Vater, war bereits Ende der sechziger Jahre ein begeisterter Eisenbahnfan und Modellbahner. Da wir kein Auto hatten, war es selbstverständlich, mit der Bahn zu reisen. Seine Begeisterung übertrug er dabei auf uns Söhne.

Im Elternschlafzimmer stand neben dem Bett eine Eisenbahnanlage, die beinah mehr Platz als das Bett einnahm. Sie war mit günstigem Kleinbahn-Material aufgebaut, und alles Zubehör, Landschaft, Häuschen, Figuren hatte Ruedi selber gebaut. Auch Wagen baute er um oder sogar komplett auf. Für uns Kinder war die grösste Freude eine blinkende Zugschlusslampe am Kleinbahn-EW-I, deren Schaltung mein Vater selber baute; sie brauchte damals sehr viel Platz und belegte WC und Eingangsvorraum des Wagens.  Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Katze, die wir damals hatten, die Tunnels der Anlage als Schlafplatz nutzte und so ab und zu Eisenbahnunfälle verursachte …

Mein Bruder und ich durften uns ebenfalls mit Chalets aus Zündhölzern versuchen, die dann auf der Anlage aufgestellt wurden. Nach einem Umzug stand dann ein Bastelraum zur Verfügung, in dem wir unsere eigenen Anlagen aufbauen durften. Meine erste Lok war eine Santa-Fe-Diesellok von Fleischmann. Zusammen mit Indianerfiguren der Firma Merten weckte sie mein Interesse für amerikanische Eisenbahnen. Ein kleiner Zugschlusswagen (“Caboose”), den mein Vater komplett selber baute, befindet sich noch heute in meiner Sammlung.

Auf den Bildern sind zwei Umbauten von Wagen zu sehen, die es nicht zu kaufen gab: das Brown Boveri-Logo zeichnete mein Vater mit Tusche, das Rohr war mit feinen Ketten auf dem Wagen befestigt. Die Warteck-Logos stammten von Tischsets aus dem Restaurant und wurden auf einen Kleinbahn-Kühlwagen geklebt.

Mein damaliger grosser Stolz, die Santa-Fe-Lok (die es im Original in dieser Ausführung nie gab) und das Eigenbau-Caboose sind auf meiner damaligen, selbstgebauten Anlage zu sehen.

Offenbar hat mein Vater das Modellbau-Gen an mich weitergegeben. Mit einem Umweg über Panzer- und Flugzeugmodellbau bin ich wieder zurückgekehrt zu den amerikanischen Eisenbahnen und baue – ähnlich wie mein Vater – Wagen und Loks um und detailliere sie.

01 Jun

FEA: Jugendbaukurs US-Boxcars

 

In unserem Club “Frauenfelder Eisenbahn-Amateure” (FEA) schliessen wir diese Woche einen Baukurs für Jugendliche und Erwachsene ab, bei dem es darum ging, amerikanische Güterwagen zu detaillieren und zu altern. Als Motivation versprach ich unseren Jugendlichen, dazu eine Diesellok beizusteuern. Ich konnte es nicht sein lassen, die Lok zu altern und Licht einzubauen. Gleichzeitig habe ich die beleuchteten Nummernkästen auch noch beschriftet (bei den älteren Athearn-Lok fehlt dies). Heute ist das Modell fertig geworden – hier einige Fotos der Bauabende und der Lok. Fotos der fertigen Wagen folgen demnächst!

 

31 Mai

Jugend-Diorama an der Kleinserienmesse

 

An der Kleinserienmesse 2016 in Bauma durften die Ostschweizer Clubs ihre Modellbaufähigkeiten zeigen. Für die Frauenfelder Eisenbahn-Amateure (FEA) zeigte unsere Jugendgruppe, was sie drauf hat: die Besucher konnten erleben, wie eine Landschaft entsteht. Diesen Einsatz hatten die Jugendlichen in mehreren Treffen vorbereitet. Dabei habe ich ihnen mein Wissen weitergeben, wie eine Landschaft aufgebaut werden kann, und wie mit ungewöhnlichen und einfachen Materialien hervorragende Ergebnisse erzielt werden können (Steine, Sand, Erde und echte Pflanzen aus dem Garten, Haare vom eigenen Kopf, etc.). In den Bildern seht ihr die Jugendlichen bei der Arbeit und könnt das Endprodukt bestaunen. Auf dem letzten Bild erklärt der Präsident des FEA, Christian Ammann, dem TT-Club Schweiz gerade, wie das Diorama der Jugendlichen entstanden ist.

 

1 18 19 20 21