16 Apr

Die “neue” STB

Seit dem 5. April fahren wieder Züge zwischen Flamatt und Laupen. Die Strecke der Sensetalbahn ist somit nach zwei Jahren Totalsperre wieder durchgehend befahrbar.

Die STB ist nach dem Umbau jedoch um 300 Meter kürzer geworden. Am Dorfrand entstand ein komplett neuer Bahnhof. Durch diese Massnahme konnte der Dorfkern entlastet und ein Niveauübergang aufgehoben werden. Der neue Bahnhof verfügt nur noch über eine Haltekante. Ergänzt mit einer ausgezogenen Abstellanlage Seite Neuenegg.

Auch der Bahnhof Neuenegg wurde umfänglich saniert. Dazu gehörte die Verlängerung der Perrons auf 230 m und der Bau einer Personenunterführung.

Die Station Flamatt Dorf erhielt ein längeres Perron. Dieses wurde um 70 Meter in Richtung Sensebrücke verlängert und erhöht.

Am 16.04.2021 machte sich der Autor ein Bild der aktuellen Lage:

Der alte Bahnhof Laupen. Wie lange dieser wohl noch in diesem Zustand verbleiben mag?

Das alte Logo der STB ziert noch immer das Bahnhofsgebäude von Laupen

Die Gleise und Fahrleitungsmasten sind weg. Ein neuer “Niveauübergang” wird erstellt

Blick in Richtung Neuenegg

Einmal um die Ecke und schon erkennt man den Prellbock der neuen Station Laupen

Ein Blick zurück – die letzten Schienenüberreste zwischen der neuen und der alten Station Laupen

Die neue Station bzw. das neue Terminal Laupen

Das aktuelle Logo der STB

Doch nicht nur die Infrastruktur ist erneuert. Auch der ehemalige und einzige jemals von der STB für die STB beschaffte Triebwagen CFe 2/4 Nr. 101 erscheint in einem aufgefrischten Kleid. Riccardo Keller und seine Kollegen versetzten den Triebwagen weitgehend in den Ursprungszustand zurück und möchten diesen in Zukunft auch für öffentliche Fahrten einsetzen. Wer weiss? Vielleicht schafft das Fahrzeug ja eines Tages einen Abstecher in seine ursprüngliche Heimat. Weitere Informationen zum Fahrzeug und Projekt: https://www.triebwagen101.com

Interessante Bilder aus früheren Jahren der STB finden sich unter folgendem Link: http://www.polier.ch/Fotoarchiv/S/SutterP/00-CH-Normalspur/000S/STB.htm

(Quelle: www.sbb.ch, Archiv Florian L. Huber)

(Bilder: Florian L. Huber – alle Aufnahmen vom 16.04.2021)

07 Mrz

Es war einmal in Märstetten

Vor rund 30 Jahren war Märstetten eine typische Landstation der Thurtalstrecke Winterthur–Weinfelden–Romanshorn. Mit einem stattlichen Aufnahmegebäude (gleicher Typus wie Sulgen), einem freistehenden Güterschuppen und vier Stationsgleisen war die Anlage vergleichsweise grosszügig. Im gläsernen Vorbau stand ein mechanisches Jüdel-Stellwerk von 1907; von dort aus wurde auch die Barrieren des grossen Strassenübergangs bedient.

Am 21. Oktober 1992 verkehrte ein nicht alltäglicher Extrazug: Zur Überfuhr des britischen «Networker»-Zugs 465208 von der ORE-Klimakammer in Wien nach Dunkerque wurde Zug 79886 Buchs–Romanshorn–Kloten–Hard–RBL–Brugg–Bözberg–Basel angeordnet. Ein Überholungshalt am späteren Nachmittag in Märstetten ermöglichte es, den Zug fast wie auf dem Servierteller in Ruhe zu fotografieren.

An der Spitze von Zug 79886 war die Re 4/4II 11213, links der im Oktober 2001 abgebrochene Güterschuppen

Die nachfolgenden Bilder zeigen verschiedene Details des Zugs aber auch die damalige Stationsanlage.

Blick auf die damals charakteristischen «nicht schienenfreien Zugänge».


Wohl einmalige Begegnung des TemI 253 mit einem BR-«Networker».
Langsam brach die Dämmerung herein, der Thurtalschnellzug aus Romanshorn überholte den Extrazug und gleich ging die Reise des «Networker» weiter nach Dunkerque.

Rund zwei Jahre später wurde Märstetten für Bahnfotografen für längere Zeit attraktiv, Stichwort Slalomfahren der Züge Seite Weinfelden. Der EA 9/94 hielt es in NiK folgendermassen fest: In Märstetten werden gegenwärtig zwei Unterführungen gebaut, um einen Niveauübergang aufzuheben und den Strassenverkehr zu entflechten. Westlich der Station werden Hilfsbrücken für v max 80 km/h eingesetzt, östlich der Station wurde die Doppelspur Ende Juli für etwa zwei Jahre über etwa 300 m verlegt (v max 50 km/h); gegenwärtig behindert Grundwasser einen zügigen Bau.

Im Vordergrund die Streckengleise von und nach Weinfelden, in der Mitte das ausser Betrieb gesetzte Einfahrsignal Märstetten, links befährt der Schnellzug nach Romanshorn die Umfahrungsstrecke.
Thurtalschnellzug aus Weinfelden auf der Umfahrungsstrecke. Anstelle der bisherigen Strecke klafft eine grosse Baugrube für die Strassenunterführung.

Im EA 8/95 folgt dann die Meldung: Der Stand der Bauarbeiten an der Unterführung östlich von Märstetten erlaubte, die Gleise wieder in die angestammte Lage zurückzuversetzen.

Am 29. April 2001 endete die Bedienung von Märstetten durch örtliches Personal.

01 Aug

Modernisierung Bahnhof Konolfingen

Einige Bilder vom 29.6.2018 von Werner Weber zur Meldung über den Bahnhof Konolfingen unter SBB/Anlagen im “Neues in Kürze” im EA 8/18 (Seite 351). An jenem Wochenende fanden umfangreiche Gleis- und Weichenarbeiten statt, um das neue Perrongleis 6 in Betrieb zu nehmen.

Seite Grosshöchstetten/Zäziwil liegen noch weitgehend die alten Weichen. Ein Vanomag-Kran ist an der Arbeit.

Der neue, zweite Mittelperron für die Züge der Relation Burgdorf–Thun vor der Inbetriebnahme: links auf Gleis 6 eine Ameise Tm 234 mit den auf den weiteren Bilder sichtbaren Gleisbaufahrzeugen, rechts auf Gleis 4 ein BLS-NPZ (RBDe 566 ex RM); am Boden der bisher genutzte Zwischenperron mit Hilfstritt für das Gleis 5.

Seite Oberdiessbach erneuert und baut die Carlo Vanoli Thalwil den Weichenkopf um. Schwellen und Schienen sind bereits entfernt. Die Aushubmaschine VanoLiner schöpft den alten Schotter weg und hebt ihn in eine Material-, Förder- und Siloeinheit (MFS) im Raupenbetrieb.

Der Bahnbetrieb geht soweit möglich weiter: Blick von Westen auf das Aufnahmegebäude, den Hausperron mit einem vorübergehen abgestellten Pendelzug der Regionalverkehrs nach Solothurn, den bisherigen Mittelperron mit einer S2 Langnau–Laupen und etwas versteckt einem Regionalzug nach Hasle-Rüegsau sowie rechts den neuen Mittelperron.

Wenn die MFS ganz rechts voll ist, wird sie auf Raupen zu den MFS auf Gleis 6 fahren und ihnen den Altschotter übergeben.

Auf dem bestehenden Mittelperron waren drei Perronanzeiger/Zugabfahrts-anzeiger montiert, weil der Perron auch den Zugang zum Gleis 5 bot.  Die Treppe im Vordergrund zur Strassenunterführung wird im Herbst geschlossen, wenn die zentrale Personenunterführung durchgehend bis auf die Bahnhofsüdseite verlängert sein wird. Auf Gleis 3 halten die beiden Lötschberger RABe 535 mit der Kambly-Werbung als RE Luzern – Bern; im Hintergrund links fährt ein RBDe 565-Pendlelzug als S2 nach Langnau aus. Rechts eine MFS mit gehobenem Raupen.

2 Am 841 mit ausgebauten Weichen auf Transportwagen (WTW).

Alle Fotos: Werner Weber

Zum aktuellen Betrieb

Die BLS-Regionalzüge 66xx Hasle-Rüegsau–Thun, welche sich zur halben Stunde in Konolfingen kreuzen, müssen in Konolfingen gebrochen werden, d.h. der Zug von Hasle fährt zurück nach Hasle, jener von Thun zurück nach Thun. Grund sind die knappen Übergangszeiten zwischen dem Regionalzug aus Thun und der S2 nach Bern–Laupen und umgekehrt. Diese Züge müssen auf den Gleisen 4 bzw. 3 halten und so ein perrongleiches Umsteigen ermöglichen. (Vorher hielten die Regionalzüge 66xx in beiden Richtungen auf den Gleisen 4 und 5, welche beide vom Mittelperron zugänglich waren, wenn auch zum Gleis 5 das Gleis 4 überschritten werden musste.)

Gleisnummerierung

Die Gleisnummerierung bleibt historisch, d.h. das ursprünglich durchgehende Rampengleis, das seit langem nur noch ein kurzes Stumpengleis auf der Ostseite ist, behält die Nummer 1, und das Gleis am Hausperron trägt ungewohnt die Nummer 2.