Beirut: Stationsgebäude von Mar Mikhaël auch beschädigt
Von Lorenz Degen
Die gewaltige Explosion vom 4. August 2020 im Hafen von Beirut hat auch Schäden am stillgelegten Bahnhof Mar Mikhaël angerichtet. Der Fotograf Eddy Choueiry, Mitglied der Gruppe «TrainTrain», die sich für eine Wiederinbetriebnahme der Eisenbahn im Libanon einsetzt, hat sich am Tag danach auf dem Gelände umgesehen. Die vorgelagerte Remise, derzeit als Disko und Nachtklub verwendet, hat die Wucht der Druckwelle aufgefangen, ihr Dach ist auf der Seite des Hafens weitgehend zerstört. Am Bahnhofsgebäude selbst wurde ebenfalls das Dach in Mitleidenschaft gezogen, zudem sind die Fenster und Türen eingedrückt worden. Das Gebäude selbst sei von seiner Struktur her intakt, schrieb Choueiry. Verletzte habe es keine gegeben.
Wenige Tage zuvor hielt die Schweizer Botschafterin im Libanon, Monika Schmutz Kirgöz, vor dem Bahnhof ihre 1. August-Ansprache. Im Video, das unter https://vimeo.com/438192745 zu sehen ist, werden auch die vor sich hin rostenden SLM-Lokomotiven gezeigt. «Die alten Züge sind ein Symbol für Libanons Vergangenheit und, wenn ich so sagen darf, für einige der verpassten Chancen dieses Landes», so Schmutz Kirgöz wörtlich. Weiter ist im gut 5-minütigen Film die Remise zu sehen und Schmutz Kirgöz weist darauf hin, dass die darin installierte Bar auf einer Liste der besten Bars der Welt geführt werde.
Fotos: Eddi Choueiry, Text: Lorenz Degen
Im EA 8/20 ist der Artikel 125 Jahre Libanonbahn Beirut – Damaskus von Lorenz Degen auf S. 346–350 publiziert.