Dies weckt Erinnerungen an eine ukrainische Hotelzugfahrt Teresva – Rachiv im Transit durch Rumänien im Juni 1997.
Schon im November 2022 war es nach umfangreichen Instandstellungsarbeiten angekündigt worden: Am Nachmittag des 17. Januar 2023 wurde nun der Grenzübergang Rachiv/Valea Vișeului nach rund 17 Jahren Stilllegung für den Personenverkehr wieder geöffnet. Ab 18. Januar verkehrte auch das vormittägliche Zugpaar.
Gemäss Internet verkehren nun die folgenden Züge zwischen dem ukrainischen Rachiv und dem rumänischen Vișeului:
Rachiv ab 7.10, Valea Vișeului an 7.45
Valea Vișeului ab 11.45, Rachiv an 12.20
Rachiv ab 15.10, Valea Vișeului an 15.45
Valea Vișeului ab 18.10, Rachiv an 18.45
Der Grenzübergang liegt an der «Bahn zum Zentrum Europas» (sh. Artikel EA 11/95 und 12/96), die zu Zeiten der östereichisch-ungarischen Doppelmonarchie als Verbindung zwischen Ungarn, der Bukowina und dem südöstlichen Galizien gebaut worden war. Nach dem Zerfall der Donaumonarchie lag sie auf polnischem, tschechoslowakischem und rumänischem Staatsgebiet, mit «Péage-Verkehr» im tschechoslowakischen Transit durch Rumänien. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ganze Strecke von der Sowjetunion auf Breitspur umgebaut. Die rumänische Transitstrecke ab Valea Vișeului wurde zum Vierschienengleis bis Sighetu Marmației, 1992 bis zum Grenzort Cîmpulung pe Tisa Richtung Teresva.
Die Wiedereröffnung ist Anlass, Fotos von einer besonderen Fahrt am 4. Juni 1997 hervorzuholen, als es dem ukrainischen Reisebüro Dzherelo gelang, im Rahmen der beliebten Ukrainereisen im Hotelextrazug eine Transitfahrt von Teresva durch Rumänien nach Rachiv zu organisieren. Die Reise durch Rumänien erfolgte hinter der ukrainischen M62 1047.
Beim Grossbrand des Lokdepots im Güterbahnhof Schaffhausen vom 20. Januar 2023 wurde leider auch die vor 25 Jahren modernisierte und auf Leichtölfeuerung umgebaute 52 8055 schwer beschädigt.
Dies bezieht sich auf die neuere Zeit bis zum Ende der Bahnpost im Jahre 2004.
Ab Anfang der Bahnpost im Jahre 1858 bis in die 1880er-Jahre waren es Stempel mit Inschrift der Strecke, z.B. Aarau-Zürich, St.Gallen-Chur, Amb.Genève-Neuchatel, B.P.Bern-Romanshorn.
Dann folgten Stempel «Ambulant» mit Kurs-Nummer 1 bis 60 unten im Kreis (nicht die Zug-Nr.). Wenige solche Stempel gab es auch mit «Bahnpost».
Etwa von 1908 bis 1912 (vereinzelt auch länger) waren auf gewissen Linien wieder Strecken-Stempel im Einsatz, z.B. Luzern-Wildegg-Luzern, Oerlikon-Wettingen-Oerlikon, Zürich-St.Gallen-Chur-Zürich.
Auf den «kleinen» Privatbahnen waren fast überall Strecken-Stempel vorhanden, ohne oder mit Zusatz «Régional», «Ambulant» oder «Bahnpost». Als Strecken können auch auch «Bahnpost Rhät.Bahn» und «Bahnpost Furkabahn» gezählt werden.
Das Foto zeigt verschiedener Bahnpost-Stempel, vor allem aus der neueren Zeit. Dazu links unten ein ganz frühes Exemplar aus dem Jahre 1859 mit Strecke «NORDOSTBAHN», Zug 9 (Zürich-Aarau).»
und auf die Überreste der Sundgauer Eisenbahngeschichte
Der oberelsässische Sundgau, der nördlich an die Kantone BS, BL, SO und JU grenzt, ist landschaftlich, kulturell und auch kulinarisch eine sehr reizvolle Gegend. Für Eisenbahnfreunde sind die Täler südlich der Strecke Mulhouse – Belfort allerdings zur völlig uninteressanten «Wüste» geworden, wo sich auch die Spuren der früheren Bahnstrecken zusehends verwischen.
Der 2e Salon international du modélisme vom 2./3. Juli 2022 in Altkirch zeigte aber, dank der Modulanlage des Train Miniature des 3 Frontières = TM3F, dass noch nicht gar alles verschwunden und vergessen ist. Auch über 50 Jahre nach der Abfahrt der letzten Züge sind Erinnerungen geblieben, die gepflegt werden. Und weil eine Fahrt von der Schweiz aus nach Altkirch per öV auch heute mit ihren fahrplan- und billettechnischen Hürden völlig unattraktiv bis unmöglich ist, boten auch Hin- und Rückreise per PW die eine oder andere Begegnung mit Überbleibseln der einstigen Sundgauer Bahnen Altkirch – Ferrette (Pfirt), St-Louis – Waldighofen und Bonfol – Pfetterhouse – Dannemarie.
Die nachfolgenden Bilder verbinden Modellbahn mit eisenbahnarchäologischen Überresten und Erinnerungen. Wer mehr über diese Bahnen erfahren möchte, findet dazu Artikel u.a. in den EA 9/77, 10/10, 8/15 und 10/16. Ferner wurde nach grossem Interesse das Buch von Frau Geneviève Grimler, «Il était une fois le Pfirter Zegla» neu aufgelegt – siehe Rezension EA 7/19, S. 332.
Eine 232 TC sucht man im Eisenbahnmuseum Mulhouse vergeblich. In Deutschland haben 5 preussische T 18 (spätere Baureihe 78) überlebt; die obige Oko1 – 3 der PKP konnte im Oktober 2010 im Eisenbahnmuseum Warschau fotografiert werden.
1976 war das ehemalige Bahnhofgelände noch deutlicher als solches zu erkennen. Heute ist das Gebäude Teil eines Industriekomplexes (Foto unten, April 2014).
Daraus ist ersichtlich, dass sich auch bezüglich der SV als Eisenbahn-Gesellschaft nach all den Jahrzehnten vieles geändert hat.
Es gibt heute aber eine Società Veneta Ferrovie SVF bei Padova als Museumsbahn-Betreiber.
Auf weitere inhaltliche Vertiefungen, sowohl geschichtlich als auch bezüglich des aktuellen Stands, soll zurzeit nicht eingegangen werden. Im Folgenden werden die eigenen, anlässlich Kurzreisen aufgenommenen, Fotos, aus den Jahren 1974, 1977 und 1979 gezeigt. Neuere Fotos des Autors gibt es bis auf Weiteres nicht.
Das hier gezeigte Rollmaterial war nicht das Gesamte von damals. Hier fehlende Trieb-Fahrzeuge der damaligen SV können weitgehend dem Taschenbuch von Hansjürg Rohrer „Il materiale motore delle ferrovie concesse e tranvie italiane“, Stenvalls Förlag, Malmö 1983, entnommen werden.
Einsatz auf der Strecke Venezia – Adria: Ein dieselmechanischer Triebwagen der Reihe AD 801-809, Bauart (OMS, FIAT), die ein gewisses eigenes, charakteristisches Aussehen aufweist, aufgenommen 1974 in Venezia Santa Lucia. Foto R. Schulter
Es besteht die Absicht, diese Bildbericht-Reihe, vorab über italienische Eisenbahnen, fortzusetzen. Dabei sollen nicht nur die Regionalen, die „Privaten“, vorgestellt werden, sondern ebenso die Staatsbahn FS, heute auch „Trenitalia“ genannt. Dazu ist an Bildberichte über einzelne Kategorien von Lokomotiven und Triebwagen zu denken, beginnend von den mächtig wirkenden Bauarten, etwa wie die E 428, bis zu den Zügen der Hochgeschwindigkeit. Es werden aber auch Drehstrom und Dampfloks nicht vergessen werden. Ebenso sollen die Trambetriebe, soweit Fotos vorhanden, berücksichtigt werden.
Aus verschiedenen Gründen stammen die Fotos Schwerpunkt mässig aus den 70er Jahren. Jedoch sind insbesondere bei Fotos von FS-Fahrzeugen und -Zügen auch etliche, neuere Aufnahmen dabei, zurzeit bis 2015 gehend.
Nachfolgender Eisenbahn-Streckenplan Italiens (gezeichnet von R. Schulter) erschien im Eisenbahn-Amateur Nr. 1/1980 und diente der Übersicht.
Der Artkel über die «Baustelle Alpenrhein» im EA 6/22 motivierte am 12. Juni zu einem spontanen Besuch am Zoll Widnau Wiesenrain. Das Rheinbähnle überquert dort auf der Fahrt von Lustenau nach Widnau auf der filigranen Strassenbrücke (erbaut 1914) den Rhein.
Auf der Nachmittagsfahrt von 15 Uhr – 17.30 Uhr zum Rhyschopf Widnau trifft der Zug aus Lustenau etwa um 15.30 Uhr auf der österreichischen Seite im Wiesenrain ein, wo wegen der Spitzkehre umfahren werden muss.
Nach Absperrung der Brücke für den Strassenverkehr geht es dann in stimmungsvoller Fahrt über den Rhein und weiter zum Rhyschopf.
Nach Umfahren mit der Lok kehrt der Zug von dort etwa 16.30 Uhr wieder nach Lustenau zurück.
In Widnau Wiesenrain wird etwa 16.45 Uhr wieder die Strassenbrücke passiert.
Die Unterwegszeiten sind nur ungefähre Anhaltspunkte für Fotografen, ohne Gewähr. Und natürlich soll der Blog auch auf die faszinierende Ausstellung Rheinschauen und das durch die Rheinkorrektion Rhesi bedrohte Rheinbähnle aufmerksam machen.https://www.rheinschauen.at/
Am 6. Juni 2019 durfte die Achenseebahn ihren 130. Geburtstag feiern, dies allerdings im bescheidenen Rahmen, denn die finanziellen Schwierigkeiten erlaubten keine grossen Festivitäten für diese am 8. Juni 1889 eröffnete Zahnradbahn.
Es folgte eine Zeit der Ungewissheit über das Fortbestehen dieser einmaligen Touristenattraktion. Doch Dank den unermüdlichen Kämpfern, welche stets an eine Zukunft der Achenseebahn glaubten, konnte am 25. März 2021 der Fortbestand der Achenseebahn gesichert werden. An diesem Tag wurde der Kaufvertrag vom Land Tirol, der Zillertalbahn AG und den Anrainergemeinden Jenbach, Eben und Achenkirch unterzeichnet.
Seit dem 1. April 2021 tritt die Achenseebahn unter dem neuen, offiziellen Namen „Achenseebahn Infrastruktur- und Betriebs-GmbH“ auf (zuvor Achenseebahn AG).
60% der Unternehmensanteile übernimmt das Land Tirol, 20% gehen an die Zillertalbahn AG. Die restlichen 20% verteilen sich auf die drei Gemeinden Jenbach, Eben und Achenkirch.
Mit der Vertragsunterzeichnung und der Gründung einer Auffanggesellschaft konnten die zuvor zurückgehaltenen Geldmittel bereitgestellt werden. Mit 2 Mio Euro konnten die ersten, dringendsten Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden. Das betraf vor allem die vernachlässigte Flachstrecke: Die Kreuzungsstation Eben erhielt einen Mittelperron und ein Abstellgleis. Die Haltestelle Maurach wurde modernisiert, ebenso wurden sämtliche Bahnübergänge der Flachstrecke saniert.
Durch die Verflechtung zwischen der Zillertal- und der Achenseebahn, lassen sich Synergieeffekte erzielen, zB beim Personaleinsatz, dem Ticketverkauf und bei den Werkstätten. Bis zur Saisoneröffnung am 30. April 2022 wurden insgesamt 5 Mio Euro investiert. Ziel ist es pro Saison ca 100‘000 Fahrgäste mit der Achenseebahn zu befördern.
Am 30. April 2022 konnte die Achenseebahn – nach zweijährigem Unterbruch –
ihren fahrplanmässigen Betrieb auf der 6,763km langen Strecke, davon 3,459km mit Zahnstange (System Riggenbach), wieder aufnehmen. Die Achenseebahn überwindet auf der Zahnstangenstrecke zwischen Jenbach und Eben eine Höhendifferenz von 440m bei 160‰ Steigung.
In der Vorsaison, dh vom 30. April – 29. Mai 2022 verkehren jeweils an den Wochenenden (Sa/So) sowie vom 30. Mai – 24. Juni täglich (ohne Dienstag) drei Zugpaare zwischen Jenbach und Achensee Seespitz. Zum Saisonstart standen die beiden Loks 3 & 4 zur Verfügung.
Während der Hauptsaison vom 25. Juni – 18. September 2022 verkehren täglich (ohne Dienstag), fünf Zugpaare. Ab 19. September bis Saisonschluss am 30. Oktober 2022 verkehren dann wieder nur drei Zugpaare, ohne Dienstag. Bis zum Hauptsaisonstart sollten dann, so hoffen die Verantwortlichen, alle vier Loks wieder zur Verfügung stehen.
Die vier Lokomotiven mit den Werksnummern 701-704 wurden 1888/89 von der Lokomotivfabrik Floridsdorf in Wien nach Konstruktionsplänen der Maschinenfabrik Esslingen AG (bei Stuttgart) gebaut. Bei der Achsenseebahn erhielten sie die Nummern 1-4 sowie die Vornamen der damaligen Hauptaktionäre:
die aktuellen Namen:
Lok 1 THEODOR WIESING
Lok 2 HERMANN JENBACH
Lok 3 GEORG GEORG & ACHENKIRCH
Lok 4 CARL HANNAH & EBEN am Achensee
Bei der Eröffnung im Jahr 1889 standen neben den vier Dampflokomotiven auch 7 Personenwagen zur Verfügung:
Vier offene Sommerwagen (Wagen 1-4), gebaut von der Grazer Maschinen- und Waggonbaufabrik, Eisen- und Metallgiesserei Joh. Weitzer. Drei geschlossene Wagen kamen 1888 von der Gaisbergbahn (Wagen 5-7). Aus dem dritten Gaisbergbahnwagen Nummer 7 entstand zunächst 1926 ein Güterwagen. 2001 wurde er als Salonwagen 7 wieder in seinen Originalzustand zurückversetzt.
Für den Güterverkehr beschaffte die Achenseebahn zwischen 1889 und 1926 zwölf Güterwagen. Bis auf die beiden Niederbordwagen Jn8 und Jn9 wurden sie zwischen 1956 und 1973 ausgemustert. Die beiden noch heute vorhandenen Wagen Jn8 und Jn9 sind weiterhin als Materialtransportwagen für interne Transporte im Einsatz.
In den vergangenen zwei Jahren wurde unermüdlich – sogar nach einem zwischenzeitlichen Konkurs – an der Instandhaltung der Achenseebahn, sowohl bei der Infrastruktur der Flachstrecke, als auch in der Werkstatt an den historischen Lokomotiven und Personenwagen gearbeitet. Im Bahnhof Jenbach stehen grosse Sanierungsarbeiten an den Gleisanlagen bevor. Es gibt also noch viel zu tun bei der Achenseebahn. Es ist in jedem Fall bemerkenswert, wie engagiert sich die verbliebene Mannschaft (es sind auch Frauen dabei…) für die Erhaltung der Achenseebahn unermüdlich eingesetzt hat und auch in Zukunft einsetzen wird.
Am 29. April 2022 fand als offizieller Startschuss zur bevorstehenden Saison und aus Anlass der Wiederaufnahme des regulären Bahnbetriebs der Achenseebahn ein grosser Publikumsfestakt mit verschiedenen Aktivitäten auf dem Gelände der Achenseebahn in Jenbach statt. Zwischen 14 und 18 Uhr konnten die Gäste an einem umfangreichen Unterhaltungs- und Kinderprogramm teilnehmen. Für Speis und Trank war bestens gesorgt, ebenso für die musikalische Unterhaltung durch den Original Almrauschklang.
Zwischen Jenbach und der ca 1,4km entfernten Haltestelle „BURGECK“ fanden regelmässige Schnupperfahrten statt. Zudem öffnete die Achenseebahn den interessierten Besucherinnen und Besuchern ihre Tore der Fahrzeughalle, damit die Lokremise besichtigt werden konnte.
Es folgen 6 Fotos von Gunter Mackinger, welcher die Sanierungsarbeiten verfolgt hat:
Die D1 wurde im Jahr 1948 bei SCHÖMA in Diepholz bei Bremen gebaut und 1949 an die ehemalige ostfriesische Inselbahn auf Langeoog (ostfriesisch für lange Insel) geliefert. Sie erhielt die Bezeichnung Kö3. Im Jahr 1995 erwarb die Achenseebahn diese kleine Diesellok. Sie wird bis heute fast ausschliesslich für Rangierfahrten im Depotbereich in Jenbach eingesetzt. Einsätze im Bauzugdienst bei der Schiffsanlegestelle am Achensee kamen auch vor, allerdings musste die D1 mit einem Tieflader auf dem Strassenweg dorthin gebracht werden.
Der Personenwagen 5 entstand 1903 durch den Umbau von zwei Gaisbergbahnwagen. Wagen 7 – gebaut 1889 von der Maschinenfabrik Esslingen AG – stammt ebenfalls von der Gaisbergbahn und trug dort die Nummer 8. Die Gaisbergbahn (1887 – 1928) war eine Zahnradbahn (Zahnstangensystem „Riggenbach“, Meterspur) in der Stadt Salzburg. Die Zahnradbahn fuhr vom Salzburger Stadtteil Parsch auf die Gaisbergspitze und überwand bei einer maximalen Neigung von 250‰ und einer Streckenlänge von 5,309km eine Höhendifferenz von 846m.
Es folgen Fotos von Richard Fuchs, Salzburg, aufgenommen am 1. Mai 2022, am zweiten Betriebstag der Saisoneröffnung.
Leider war das Wetter zu Beginn etwas trüb, trotzdem vermitteln diese Fotos einen guten Eindruck vom wieder aufgenommenen fahrplanmässigen Bahnbetrieb der Achenseebahn.
Lok 4 „HANNAH“.
Eine Zugbegleiterin und ein Rangierer stellen den Zug für die erste Fahrt bereit. Abfahrt ist um 11:00 Uhr. Die Fahrt von Jenbach bis Achensee Seespitz dauert 50 Minuten.
In Eben wird die schiebende Lok für die Flachstrecke bis nach Achensee Seespitz an die Spitze des Zuges umgestellt. Nach Ankunft in Achensee Seespitz umfährt die Lok wiederum die beiden Wagen, damit sie für die Rückfahrt wieder auf der Talseite steht. Rechts neben der Lok erkennt man die Schiffsanlegestelle „Seespitz“.
Die MS „Stadt Innsbruck“ nähert sich der Anlegestelle „Seespitz“. Die Achensee-Schifffahrt GmbH stellt die Verbindungen, bzw die Anschlüsse von und nach an die Züge der Achenseebahn her und ist somit eine ideale Ergänzung, vor allem im Tourismus.
Der Zug steht abfahrbereit im einzigen Gleis innerhalb des Endbahnhofes „Seespitz“.
Das weisse Spitzensignal der Hinfahrt am Wagen 4 hat nun für die Rückfahrt in ein rot-weisses Schlusssignal gewechselt (siehe Foto mit dem Bahnhof Jenbach).
Kurz vor, bzw nach dem Endbahnhof besteht eine Umfahrungsmöglichkeit. Man beachte den perfekten Oberbau mit neuen Schienen und neuen Weichen. Die Schienen sind verschweisst und gewährleisten einen angenehmen Fahrkomfort.
Am Tag der Eröffnung am 8. Juni 1889 bestand damals zwischen dem Endbahnhof der Achenseebahn und der Schiffsanlegestelle eine „Lücke“ von 400m. Für den Gepäcktransport wurde deshalb eine Rollbahn erstellt. Doch im Jahr 1916 wurde diese durch die österreichische Militärverwaltung abgerissen und die Bahnstrecke wurde um 400m verlängert und beträgt seitdem 6,763km. Die neue Endstation Seespitz/Achensee bekam ein neues Bahnhofgebäude und eine neue Schiffsanlegestelle.
Abschlussfoto mit der Lok 4 „HANNAH“, kurz nach Ankunft in Jenbach bei leichtem Sonnenschein. Da das Umfahren in Eben bei der Rückfahrt entfällt, beträgt die Fahrzeit nur noch 42 Minuten.
Ein Dankeschön für die Unterstützung geht an:
Richard Fuchs, Obmann „Die rote Elektrische“, Salzburg
Gunter Mackinger, österreichischer Experte für Eisenbahnwesen
Gregor Watzl, Medieninhaber und Redaktionsleiter “Austria-In-Motion“
Ich wünsche im Namen zahlreicher Eisenbahnfreunde der Achenseebahn viel Erfolg und eine gute Fahrt in die Zukunft.
Das in den früheren Werkhallen von Tuchschmid eingerichtete Kompetenzzentrum für die Revision, Modernisierung und Reparatur von Schienenfahrzeugen von Stadler Rail in Frauenfeld gibt Gelegenheit zur Begegnung mit Fahrzeugen, die man sonst nur aus Bildern kennt.
So weilen seit Mitte April zwei Teile des Breitspur-Flirts 2233 von ELRON in Frauenfeld. Der Triebwagen war am 11. März auf der Fahrt von Tartu nach Valga an einem Niveauübergang in Ülenurme-Külitse mit einem Lastwagen kollidiert und entgleist. 8 Personen wurden verletzt.
Zu den Flirt in Estland noch ein paar Ergänzungen von José Banaudo:
Estland ist das einzige europäische Land, wo der gesamte Inland-Personenverkehr von ELRON (Eesti Liinirongid) derzeit mit einem Fahrzeugtyp abgewickelt wird. Zwischen Juli 2013 und Juni 2014 lösten 38 Stadler Flirt alle bisherigen Fahrzeuge aus sowjetischer Zeit ab. Allerdings unterzeichnete ELRON im Februar 2021 einen Vertrag zur Lieferung von 6 elektrischen Zügen des Typs Panter des Konsortiums Škoda Vagonka und Škoda Transportation mit einer Option für weitere 10 Einheiten.
Auf den 132 km langen, mit 3000 V Gleichstrom elektrifizierten Strecken um die estnische Hauptstadt Tallinn stehen 18 Stadler-Triebwagen im Einsatz:
– 12 dreiteilige Züge (Serie 1300)
– 6 vierteilige Züge (Serie 1400)
Für weitere Relationen auf dem nicht elektrifizierten Netz Richtung Osten (Tapa, Narva) und Süden (Tartu, Valga) sind 20 Dieseltriebwagen der folgenden drei Serien vorhanden:
– 6 zweiteilige Züge (Serie 2200),
– 8 dreiteilige Züge (Serie 2300),
– 6 vierteilige Züge (Serie 2400).
Bereits am 16. April 2014 ereignete sich eine Kollision eines praktisch neuen Flirt der Serie 2300 mit einem Lastwagen an einem Niveauübergang in Raasiku (Strecke Tallinn–Tapa).
Ein Flirt-Zug Tapa–Tallinn mit 2234 an der Spitze am 5. September 2019 in Jäneda. Foto: J. Banaudo
Der Triebwagen 2238 wartet im « Balti jaam » (Baltischer Bahnhof) in Tallinn am 4. September 2019. Foto: J. Banaudo
Im Grenzbahnhof Valga an der lettischen Grenze wartet der Triebwagen 2236 am 3. September 2019 auf seinen nächsten Einsatz nach Tartu. Die General Electric-Lokomotive 1537 der Gesellschaft Operail ist für einen Güterzug aus Lettland bestimmt. Foto: J. Banaudo
Von einer früheren Reparatur eines norwegischen Flirt haben wir auch im EA 5/21 berichtet.
Vor über 40 Jahren erschien in den EA 12/79 und 1/80 eine umfassende Übersicht von Rudolf Schulter, Basel, über die italienischen Privatbahnen, genauer gesagt, regionale Eisenbahnen, die nicht der FS Italia – heute Trenitalia – angehören sondern durch regionale Verwaltungen betrieben werden.
Heute sind die beiden Artikel verkehrsgeschichtlich interessant, denn einige Bahnen sind verschwunden, andere haben sich völlig verändert; das damalige Rollmaterial ist meistens auf dem Schrottplatz gelandet. Rudolf Schulter hat sich bereiterklärt, uns hier in loser Folge einige seiner Reiseeindrücke zur Verfügung zu stellen.
Die LFI, La Ferroviaria Italiana, eine Normalspur-Regionalbahn mitten in der Toskana, besuchte er 1976. Sie ist mit 3000V Gleichstrom elektrifiziert und hatte damals eine interessante Vielfalt an Fahrzeugen. Aus Zeitgründen (die Reise damals ging noch weiter in Richtung Süden) konnten dieser Bahn nur wenige Stunden gewidmet werden. Es gelang aber doch die Mitfahrt. Dabei konnten zwar nicht, sämtliche der damals vorhandenen Triebfahrzeug-Serien im Bild festgehalten werden, zumindest aber einen grossen Teil davon.
Die Strecken Arezzo – Stia (45 km) und Arezzo – Sinalunga (40 km) werden heute mit modernem Rollmaterial durch «Trasporto Ferroviario Toscano» betrieben. Auf den Fotos begeben wir uns aber ins Jahr 1976!
Gepäcklokomotive EDz 11 mit „Treno Locale“ der LFI in Arezzo. Foto 1976, R. Schulter
Dieselbe EDz 11 bei Rangiermanövern mit Triebwagen-Wendezug in Porrena-Strada-Montemignaio. An jenen Tagen war die Reststrecke bis Stia wegen Bauarbeiten gesperrt. Hier endeten also vorübergehend die Züge. Foto 1976, R. Schulter.
Damals ein Einzelstück*), EBiz 10 der LFI, in Sinalunga. Foto 1976, R. Schulter
*) Diese Triebwagenbauart war, bei kleineren oder grösseren technischen Abweichnungen, auch bei andern Bahnen anzutreffen.
Etwas Besonderes waren die fünf Triebwagen-Wendezüge (TW+ Steuerwg.) M 1 bis 5: Die Wagenkasten aus rostfreiem Stahl, 1938 von Piaggio gebaut, überraschten etwas durch ihre Ästhetik. Foto in Arezzo 1976, R. Schulter
Gerne schliesse ich mich dem Blog von Christian Ammann an. Eine Gruppe von Eisenbahnfreunden folgte der Einladung von Migu Schneeberger (Verein Ostgleis, www.ostgleis.ch), vom 1. – 7.März 2014 durch Ungarn und den südwestlichen Teil der Ukraine zu reisen. Täglich wurden aber auch die Nachrichten über den Vorstoss der Russen auf die Krim und den Südosten verfolgt.
In Transkarpathien, also unmittelbar jenseits der ungarisch-ukrainischen Grenze, besuchten wir die Borzhatalbahn, ein einstmals ausgedehntes Netz in Schmalspur von 750 mm. Wir hatten das Vergnügen, an einem Markttag von Vynohradiv nach Chmilnyk mitzufahren.
Auf der Schmalspurseite dagegen das volle Marktleben- und über die Weiche im Vordergrund wird nach der Rückkehr umfahren !
Der bereitstehende Zug…
Für Hoffnung auf Obst und Beeren wurde ebenfalls gesorgt.
Beschauliche Dorfpassage in Shalanky. .. Übrigens: Die Wagen sind blau, das Schwärzliche ist aus der Lok „entflogenes“ Dieselöl.
Der Lokführer ist immerhin froh, dass seine Maschine läuft.
Und wir fahren vorne mit.
Umfahren in Chmilnyk.
Für die nachmittaglichen Marktrückkehrer braucht es eine dritten Wagen – einen ölfreien.
Auf dem Rückweg macht der Fahrplanzug für uns einen Fotohalt.
Verladen auf freier Strecke.
Im Güterbahnhof Berehove (noch immer russisch angeschrieben: Beregovo) gähnender Stillstand – ausser ein paar Bahnliebhabern.
Am nächsten Tag noch einmal ein Blick auf die Schmalspurbahn – ist aber nichts passiert …
Nächstes Ziel war Korolevo, wo der Baudienst im Einsatz war…
… aber auch das Triebwagendepot liegt – hier das Personalhaus.
Und hier das saubere Gleisfeld.
Ein Blick ins Innere des D1 769-3.
Dann führt man uns eine halbe Stunde durch die ganze Werkstätte – hier nur ein Bild.
Weiterfahrt nach Kolotschawa – abseits jeder Bahn, aber mit einem Freilichtmuseum mit einigen Metern Schmalspurgleis und der einzigen in Transkarpatien erhaltenen Dampflok auf 750 mm. (sh. NiK, EA 6/21)
Auch eine Sanitätsdraisine steht dort, vermutlich von einer Waldbahn.
Habe ich «Waldbahn» geschrieben ? Unsere Reise geht über die Karpaten nach Vyhoda, Dort steht nicht nur ein solides Denkmal mit Schmalspurlok PT4 274, sondern auch noch aktive Gefährte, unter anderen ein TU6P.
Mit diesem Gefährt befahren wir eine Strecke von 21 km, erst über Land, dann durch ein unwegsames Tal zu den Holzverladeplätzen…
…wo sich seltsame Rückefahrzeuge tummeln.
Einfahrt eines Leerzuges mit einer TU8 und einer Ladung neuer Schwellen, nicht imprägniert …
… und mit einem Caboose.
Vor der Talfahrt ergibt sich ein kompliziertes Wendemanöver über ein Gleisdreieck.
Diesen Bahnhof kennen unterdessen alle, allerdings jetzt voll mit flüchtenden Menschen: L’wiw.
Auf Gleis 1 ist der Zug 86 nach Simferopol auf der Krim angezeigt.
Hier ist der Zug – am 5. März 2014 – ob er sein Ziel noch erreicht hat ?
Unsere Gruppe hatte das Glück, dass wir uns der Sonderfahrt einer literaturbegeisterten Gruppe (wohl Studenten und Professoren) anschliessen konnten, die den 200. Geburtstag des ukrainischen Nationaldichters Taras Shevtchenko feierten.
Wir erlebten die ukrainische Liebe zur Literatur,
aber auch die Liebe zu alter Technik.
Die Lok L 3535 (Achsfolge 1E) zeigte sich von der besten Seite.
Unsere kleine Gruppe durfte anschliessend auf dem Tender bis ins Lokomotivdepot mitfahren und sich dort vom edlen Zugpferd verabschieden.
Eine Extra-Strassenbahn holte uns am Bahnhof ab.
… und brachte uns zum Depot, wo wir den wenige Monate alten Prototyp 1179 besichtigten, der von einem Hersteller in L’wiw (Elektrotrans, sh. auch EA 8/13) stammt.
Am gleichen Abend nahmen wir im Nachtzug nach Budapest Abschied von der Ukraine.