27 Okt

Bulgarien (2) – Tram in Sofia

Sofia – Stadt mit 2 Tramspurweiten! Hier in der Ulitsa Pirotska fahren aber nur noch die normalspurigen Linien 20 und 22, und die 3. Schiene wurde teilweise entfernt.

Von José Banaudo

Nach den Bildern vom Betrieb der Staatsbahn BDZ folgen in diesem 2. Teil ein paar Eindrücke aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia, die wir am 11. September besuchten. Das 154 km lange Tramnetz von Sofia wird von der Gesellschaft Stolichen Elektrotransport betrieben und besteht – wohl als Weltunikum – aus 11 Linien mit der ungewöhnlichen Spurweite von 1009 mm und 3 normalspurigen Linien. Letztere wurden ab 1987 eröffnet, um Vorstadtgebiete im Osten Sofias zu erschliessen. Auf einer längeren Strecke mit Dreischienengleis können ferner Trams beider Spurweiten fahren.

Im Gegensatz zu den Trams in Rumänien erhielt das 1009 mm-Netz von Sofia meistens neu gebaute Trams und verfügt – wohl wegen seiner Spurweite – über wenig Occasionsfahrzeuge aus dem Ausland. Auf dem 1009 mm-Netz ist vor allem der Typ T6 A2, Serien 2000 und 3000 anzutreffen, gebaut zwischen 1990 und 1999 bei ČKD Tatra. Auf dem obigen Bild verlässt der Wagen 2034 auf der Linie 3 die Station Centralna Gara vor dem Hauptbahnhof.

Auf einigen Linien verkehren die Tatra T6 A2 in Zweiereinheiten. Die Wagen sind miteinander elektrisch verbunden; der hintere Triebwagen fährt mit gesenktem Stromabnehmer. Hier der Wagen 2027 (vorne) auf der Linie 5 in der Ulitsa Aladin.

Der Dienstwagen T4M Nr. 85 im Bulevard Hristo Botev unweit des Hauptbahnhofs.

Die Gelenkwagen “Tramkar” des Typs T6M 700 (Serien 700 und 800) entstanden zwischen 1986 und 1988 in den eigenen Werkstätten des Trambetriebs von Sofia. Hier der Wagen Nr. 702 auf der Linie 6 im Bulevard Hristo Botev..

1999 wurden die zweiteiligen «Tramkar» T6M 700 mit einem Niederflur-Mittelteil in dreiteilige T8M 900 umgebaut. Dabei handelt es sich um die letzten, in Bulgarien gebauten Trams. Der Wagen 932 verlässt hier auf der Linie 6 die Haltestelle Centralna Gara.

Die Platsa Makedonia ist einer der belebtesten Orte des Tramnetzes von Sofia. Wir sehen den Wagen T8M 700 IT Nr. 2406 auf der Linie 5. 18 Wagen dieses Typs wurden 2008-2009 durch die tschechische Firma INEKON in Ostrava gebaut.

Der Wagen 2303, hier auf der Linie 7 in Centralna Gara, ist einer der 25 Trams des Typs „Swing“ der polnischen Herstellers PESA (EA 9/13, 5/16). Es handelt sich gegenwärtig um die modernsten Fahrzeuge des Trams von Sofia. (Normalspurige Wagen dieses Typs fahren auch in Warschau, sh. Blog Warschauer Trambummel).

An der Kreuzung des Bulevard Hristo Botev mit der Ulitsa Aladin sehen wir hier auf der Linie 8 die Be 4/6 659 und 688 aus Basel. Die zwischen 1990 und 1991 bei Schindler Pratteln gebauten Wagen wurden 1997-99 mit einer niederflurigen „Sänfte“ ergänzt. 2017 kamen die 28 Wagen (659 – 686, Übernamen „Guggumere“) als Spende des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft SECO nach Sofia und haben dort, dank ihrem sehr guten Zustand, auch die grüne BVB-Lackierung behalten. Ob für die Spurweite 1009 mm Anpassungen nötig waren, ist mir nicht bekannt. (EA 3/17, 12/17, 9/18)

Nun folgen noch Bilder der drei 1) Wagentypen, die auf den Normalspurlinien eingesetzt werden: Hier die Wagen 4134 und 4118 am Ende des Bulevard Stefan Stamboliev auf der Linie 20. Diese, 1988 von ČKD Tatra gebauten T6 B5 bilden eine Serie von 37 Fahrzeugen (Serie 4101 – 4137).

Der ČKD Tatra T6 A5 Nr. 4142, zusammen mit einem Wagen des gleichen Typs, auf der Linie 22 in der Ulitsa Pirotska. Dieser Wagen wurde 1995 gebaut und 2016-2017 in einer Lieferung von 30 Wagen von den Prager Verkehrsbetrieben übernommen (Serie 4140 – 4169).

Und hier meine Lieblingsfahrzeuge: Der ČKD Tatra T4 DM Nr. 4067 von 1981 und der Beiwagen B4D Nr. 4768 kamen 2010 mit einer Lieferung von 15 Trieb- und 15 Beiwagen aus Leipzig. Wir sehen ihn hier in der Kurve des „Zhenski Pazar“ , Женски пазар (= Frauenmarkt), im historischen Zentrum.

Alle Fotos: J. Banaudo, 11. 9. 2018

Übersetzung: C. Ammann

Hinweis 1) Von Patrick Rudin ist noch folgende Präzisierung eingetroffen: Auf dem Normalspurnetz fahren 4 Typen! Auf der Linie 23, die nicht das Zentrum befährt, sind Zweirichtungswagen eingesetzt und die Bonner GT8 (Duewag) noch unverzichtbar. Vier Stück müssten noch betriebsfähig sein (gemäss Wikipedia).

26 Okt

Besuch auf der “Palmrainbahn”

Das frühere Bahnhofgebäude Huningue, heute Apotheke, fotografiert vom Square Soustons aus. Nach Soustons war die Bevölkerung von Huningue bei Kriegsausbruch im September 1939 evakuiert worden.

 

Die Palmrainbahn führte einst nördlich des Basler Dreiländerecks vom badischen Weil über den Rhein nach Huningue und St-Louis im Oberelsass. Eröffnet am 11. Februar 1878 ist sie längst Geschichte. Ihr wechselvolles Schicksal ist im EA 10/16 (S. 434 – 443) beschrieben.

Überreste der Palmrainbrücke auf badischer Seite 1976..

An der Stelle der bereits am 3. April 1937 geschlossenen und danach abgebrochenen Eisenbahnbrücke steht heute die Palmrain-Strassenbrücke, eröffnet im September 1979. Rund 40 Jahre später sähe man es vielleicht anders? „Dann rollt die Tram übern Palmrain“ titelte die Badische Zeitung am 10. Juni 2017. Und der damals nach 25 Jahren verabschiedete Weiler Tiefbauabteilungsleiter prophezeite die Verlängerung des Trams weiter in die Stadt hinein und über die Palmrainbrücke nach Hüningen in vielleicht 10, spätestens 20 Jahren, also die Vision eines Ringschlusses durch die Region.

Bahnhof Huningue heute. Blick vom ehem. Freiverladeplatz Richtung ehemaliges Aufnahmegebäude. Kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs fuhren hier sogar direkte Schnellzüge Konstanz – Schaffhausen – Basel Bad Bf – – Mülhausen vorbei.

Bahnhof Huningue 1976.  Im Hintergrund stehen noch Güterwagen auf den heute völlig in der Vegetation versunkenen Freiverladegleisen.

Doch ganz verschwunden ist die Palmrainbahn immer noch nicht. SBB Cargo sorgt auf Reststücken noch für etwas Bahnbetrieb: Seit 2010 ist der französische Hafen Huningue Bedienpunkt von SBB Cargo. Im Einsatz steht dafür seit 2017 die Mietlok 276 006 der evb  Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser [NVR-Nummer: 92 80 1276 006-4 D-EVB]. Die Bedienzeiten sind von Montag – Freitag zwischen 14:35 und 15:10. Von SBB Cargo wird auch der Hafen Weil am Rhein bedient, unweit des früheren deutsch-französischen Grenzbahnhof Palmrain gelegen.

Am 15. Oktober 2018 schlossen sich in Huningue kurz vor 13 Uhr die Barrieren am Niveauübergang beim ehemaligen Bahnhof. Doch “Künstlerpech” für den Fotografen: Statt der vermuteten Lokfahrt kam ein Zug mit Tagnpps- Güterwagen…

Etwa eine Stunde später dann mehr Fotoglück bei der Rückfahrt, nun mit etwa 10 Silowagen. Dann kehrte wieder Ruhe ein auf der ehemaligen Palmrainbahn….

Über die Dreiländerbrücke ging es nun zu Fuss wieder nach Weil und von dort per Tram nach Basel. Denn wohl erst in 10 – 20 Jahren “rollt die Tram übern Palmrain“…

Alle Fotos: C. Ammann

25 Okt

Augenschein in Boll-Utzigen

Mandarinli im heutigen Bahnhof Boll-Utzigen – beides ist bald “historisch”…

Wie im EA 5/18 auf Seite 213 angekündigt, wird die Worblentallinie des RBS ab 2019 im Bereich des Bahnhofs Boll-Utzigen über knapp 0,5 km neu trassiert.

Gemäss Info des RBS ist die Umfahrung Boll-Sinneringen Bestandteil eines entsprechenden Richtplans. Bereits bei der Projektierung der Worblentalbahn im Jahre 1912 war eine Umfahrungsvariante geprüft worden. Wohl aus Kostengründen wurde dann aber eine Streckenführung in bzw. unmittelbar neben der Strasse gebaut. In den 1950er-Jahren wurden Studien mit Varianten erstellt, 1985-1990 im Rahmen der Ortsplanungsrevision der entsprechende Platz freigehalten.

Der Bau des neuen Bahnhofs und der Umfahrungslinie soll – sofern die Plangenehmigung noch bis Ende 2018 eintrifft – im Frühling 2019 beginnen und er dauert voraussichtlich bis Sommer 2020. Für den neuen Bahnhof sind für beide Richtungen je ein 130 m langer Perron mit einem zentralen, mit Barriere gesicherten Zugang geplant. Die Kosten belaufen sich auf knapp 25 Mio. Franken . Das Gebiet “Kern Boll Süd”, zwischen Kantonsstrasse und neuer Bahnstrecke, wird komplett neu überbaut werden. Das bisherige Bahnhofsgelände wird an einen Investor verkauft.

Das bis heute erhaltene, kleine Aufnahmegebäude von Boll-Utzigen ist das letzte von ursprünglich vier baugleichen Stationsgebäuden der ehemaligen Worblentalbahn aus dem Jahr 1913 (Ittigen, Bolligen, Deisswil und Boll-Utzigen). Allerdings gab es Unterschiede in der Anordnung der Güterschuppen: Boll-Utzigen und Ittigen Seite Bern, Deisswil und Bolligen Seite Worb Dorf. Das Stationsgebäude in Deisswil wurde bereits 1948 durch einen durch die Kartonfabrik mitfinanzierten Neubau ersetzt. Der Güterschuppen blieb allerdings bis auf den heutigen Tag bestehen. Die Stationsgebäude Ittigen und Bolligen wurden 1974 bzw. 1978 abgebrochen (EA 8/13 – 100 Jahre Worblentalbahn von Jürg Aeschlimann.)

Der ursprüngliche Riegelbau in Boll-Utzigen hat 1969 eine Eternitverschalung erhalten. In der Zwischenzeit sind im Parterre auch diverse Fenster und Türen geschlossen worden. Auch die gleisseitige Rampe ist verschwunden.

Alle Fotos: C. Ammann,

23 Okt

Erinnerungen an das internationale Pfadfinderinnenlager Goms 1957

Vom 20. Juli bis zum 2. August 1957 fand im Goms (Oberwallis) ein internationales Pfadfinderinnenlager statt. Die Furka-Oberalp Bahn hatte den Hin- und Rücktransport von über 6000 Pfadfinderinnen und zahlreichen Angehörigen zu bewältigen: Sie führte insgesamt 36 Extrazüge und verstärkte die fahrplanmässigen Züge bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit. Als am 22. Juli rund 850 Leute aus etwa 25 Nationen anlangten und im Goms an allen Stationen und Haltestellen der FO in international buntgemischten Trupps abgesetzt wurden, herrschte noch regenkühles Wetter. Aber die berühmte Walliser Sonne war dann auch den Pfadfinderinnen wohlgesinnt.

Der “Gommer-Express”, bestehend aus vier alten Zweiachsern der Rhätischen Bahn und einer FO-Dampflok, Baujahr 1913, war von der FO zu den Selbstkosten zur Verfügung gestellt worden und wurde von der Lagerleitung in Regie betrieben. Er verkehrte als Pfadi-Pendelzug zwischen Niederwald und Oberwald. Ein mit Fr. 1.- bezahltes Spezialbillet für Lagerteilnehmer berechtigte zu drei Fahrten.

Ein aus dem Jahre 1898 stammender Personenwagen der Gornergrat-Bahn, der später umgebaut werden soll, diente in Biel (Goms) als lokales Pfadfinderinnen-Büro, an der Seitenwand hingen die improvisierten Briefkästchen der verschiedenene Dienstzweige und in einem kleinen Zelt neben dem Wagen war die Küche für das Büropersonal.

(Quelle: VST Revue)

(Bilder: F.A. Volmar, Bern)

21 Okt

Das Automationsprojekt «Ein-Personen-Rangierbetrieb» bei SBB Cargo

Eine Leistung mit hoher Wertschöpfung erbringt die Re 430 370 und ihr Lokführer am 20.9.2018: Mit 1194 t bzw. 698 m fährt sie als WLV-Ferngüterzug 60065 ohne Rangieren über mehr als 220 km von Lausanne Triage nach Basel RB. Zwischen Deitingen und Wangen an der Aare ist auch die Strassenkonkurrenz unterwegs. Foto: S. Frei

Einleitung

Im Wagenladungsverkehr sind die Sammel- und Verteilphasen aufwändige Teilprozesse mit einer geringen Wertschöpfung (kurze Distanzen), welche aber viele Ressourcen (Personal, Triebfahrzeug) binden. Der Strassenverkehr kennt diese Prozesse praktisch nicht. In der Schweiz machen die beiden Phasen aufgrund der kurzen Gesamtdistanzen im WLV zeitlich und damit auch bei den Kosten einen sehr hohen Anteil aus. Er muss also möglichst wirtschaftlich abgewickelt werden. Rangierteams bestehen heute aus 2 oder 3 Personen.

Der Rangierarbeit ist körperlich anstrengend und erfordert Tag- und Nachtarbeit. Aufgrund der Altersstruktur werden bei SBB Cargo in den nächsten 10 Jahren ein Grossteil des Rangierpersonals pensioniert. Die Rekrutierung von Nachwuchs ist schwierig.

SBB Cargo arbeitet seit längerem an der Rationalisierung des Rangierens. Ein erster Schritt war die Funkfernsteuerung der Rangiertriebfahrzeuge, welche heute bei den Eem 923, Am 843 und Tm 232 verfügbar ist.

Aufgrund der Fortschritte in der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) strebt SBB Cargo mit drei weiteren Systemen den Ein-Personen-Betrieb im Rangieren an.

 

Automatische Kupplung

Im Test am «5L»-Demonstratorzug setzte sich die automatische Kupplung von Voith gegen jene von Faiveley (ehemals Schwab) durch.

CargoFlex-Kupplung am Sgnss 81 85 4552 002. Der Containertragwagen gehört zum 5L-Demonstrator-Zug und rollt testweise auf Drehgestellen RC25 NT-D der Eisenbahnlaufwerke Halle (ELH) mit Scheibenbremsen von Faiveley. Es bietet eine zweistufige Federung und eine Radsatzkoppelung für eine gute Radialstellung im Gleisbogen und hohe Stabilität in der Geraden. Foto: S. Frei

Voith entwickelte zusammen mit SBB Cargo auf der Basis der bewährten Scharfenberg-Kupplung Typ 10 den Typ CargoFlex. Sie funktioniert im Prinzip wie jede Scharfenberg-Kupplung, ist aber an die Anforderungen im Güterverkehr angepasst: hohe Zug- und Druckkräfte, geringe Wartung, geringes Gewicht. Gegenüber der Schraubenkupplung mit seitlichen Puffern gemäss UIC bestehen weder bei Zug- noch bei Druckkräften Einschränkungen. Das Gewicht wurde um ein Drittel reduziert sowie wartungspflichtige Schraubenverbindungen im Lastpfad eliminiert. Die Wintertauglichkeit (ohne Heizung) wurde berücksichtigt. Die Geschwindigkeit beim Kuppeln darf maximal 5 km/h betragen.

SBB Cargo setzt eine halbautomatische Version ein, die beim automatischen Ankuppeln neben dem mechanischen Kraftschluss auch selbsttätig die Hauptleitung (HL) verbindet und sich manuell von der Fahrzeugaussenseite wieder öffnen lässt. Sie kann mit der Hochdruck-Speiseleitung, einer Signal- oder Stromübertragung und/oder einem automatischen Entkupplungssystem ergänzt werden, um die pneumatische oder elektrische Versorgung von Verbrauchern, die Durchleitung von Signalen bzw. vollautomatische Funktionen zu ermöglichen.

Für die Ausrüstung von Triebfahrzeugen liefert Voith eine ebenfalls Vollbahn-taugliche «Hybridkupplung», eine Kombination der Schraubenkupplung mit Bügel und Spindel, aber ohne Zughaken, sowie der (halb-)automatischen Kupplung CargoFlex. Letztere kann nach Bedarf mit einer kleinen elektrischen Seilwinde hoch- oder runtergeklappt werden. Damit ausgerüstete Loks sind uneingeschränkt mit beiden Kupplungstypen einsetzbar. Die Puffer bleiben bei der Hybridkupplung natürlich montiert.

Am 843 064: Frontsichten der Hybridkupplung mit gesenktem (oben) bzw. gehobenem (unten) CargoFlex-Teil. Aarau, 18.8.2018. Foto: S. FreiHLL = Hauptluftleitung 5 bar (in Schweiz: Hauptleitung)
HBL = Hauptluftbehälterleitung 10 bar (in der Schweiz auch [Hochdruck-]Speiseleitung)

Re 420 280, Werk Bellinzona, 2.8.2018: Seitliche Sichten der Hybridkupplung mit der kleinen Seilwinde und dem eingesteckten Sicherungsstift. Fotos: J.D. Lüthard (oben), C. Waldis (unten)

Mitte August waren die Re 420 280 und die Am 843 064 als «Prototypen» umgerüstet. Am 22.9.2018 wurde die Re 420 277 im Werk Bellinzona gesichtet. Für einen Feldtest rüstet SBB Cargo bis Ende 2018 gesamthaft aus:

  • 75 Sgns mit der CargoFlex
  • 12 Re 420 und 10 Am 843 mit der Hybridkupplung
  • 3 Tm 232.2 mit der Rangierkupplung.

Mit diesem Rollmaterial wird SBB Cargo den Linienverkehr des eigenen Binnen-UKV ab Januar 2019 betreiben. Es handelt sich dabei zwar nicht um klassischen WLV mit zahlreichen Kupplungsvorgängen, doch werden auch bei diesem Verkehr Wagengruppen unterwegs rangiert.

Ausführliche Übersicht der automatischen Kupplungssysteme im Schienengüterverkehr: http://www.innovative-freight-wagon.de/wp-content/uploads/TIS-uebersicht-Kupplungssysteme.pdf

SBB Cargo wirbt bei den Partnerbahnen, der Industrie und den Verbänden für ein gemeinsames und zügiges Vorgehen bei der automatischen Kupplung und weiteren Innovationen, z.B.  am «Automatic Coupling Day» (DB, SNCF, ÖBB, Lineas) im Herbst 2017 in Zürich oder beim Führungsgremium von Xrail, der Produktionskooperation für den europäischen Wagenladungsverkehr (SBB, DB, ÖBB, CFL, Lineas, Green Cargo), im Sommer 2018 in Basel.

 

Automatische Bremsprobe

Die automatische Bremsprobe entwickeln SBB Cargo und RCA (Rail Cargo Austria, ÖBB-Tochter) zusammen mit PJ Messtechnik (PJM, Graz). Seit Frühling 2018 beteiligt sich auch MIR (Mercitalia Rail, FS-Tochter).

Bei der herkömmlichen Bremsprobe an einem Güterzug müssen die Bremsen von einem Mitarbeiter direkt an den Wagen auf ihre Funktionalität (Bremsen, Lösen) überprüft werden. Dies kann bei einem 500 m langen Güterzug bis zu 40 Min. dauern. Die automatische Bremsprobe soll in 10 Min. vollzogen werden. Man rechnet auch mit höherer Zuverlässigkeit und damit höherer Sicherheit.

Die automatische Bremsprobe ist eine der vielen Telematikanwendungen an Güterwagen, welche auf eine Energieversorgung angewiesen ist.

Auf den Wagen montiert SBB Cargo den WaggonTracker Advanced von PJM: Er besteht aus zwei lagerlosen Nabengeneratoren, welche in die Radsatzlagergehäuse eingebaut sind, zur Stromversorgung sowie einem Elektronikkasten, der am Rahmen montiert ist. Dieser umfasst eine zentrale Elektronik, die GPS-Ausrüstung zur Standortbestimmung, die Mobilfunk-Ausrüstung, Anschlüsse für 10 Sensoren sowie einem Akku. Die Nabengeneratoren liefern Strom ab etwa 20 km/h.Nabengeneratoren an einem Drehgestell des Sgns 81 85 4552 014. Aarau, 18.8.2018. Foto: S. Frei

Für die Bremsprobe messen Sensoren den Druck im Bremszylinder und im Bremsgestänge, d.h. in einem vierachsigen Wagen also im (einzigen) Bremszylinder und im Bremsgestänge je Drehgestell. Die Prüfung der Bremssohlen/der Bremsklötze auf einen vorschriftsgemässen Zustand ist ein Teil der Nachweisführung.

Die Daten werden regelmässig mit einer M2M-Lösung über GSM Public an einen zentralen Server der SBB Informatik übermittelt. Die Machine-to-Machine-Lösung ist eine reine und damit günstige Datenübertragung (ohne Sprachübermittlung) für das «Internet der Dinge» (zwischen Geräten).

Die Daten werden vom zentralen Server an die App auf dem Tablet des Mitarbeiters übermittelt. Die App führt den Mitarbeiter durch die Bremsprobe und dokumentiert die Messwerte.

Manuelle Arbeiten wie Hemmschuhentfernung, korrekte Bremsstellung (P, G usw.) müssen vorher erledigt werden. Auch die Bedienung des Bremsventils auf der Lok oder der ortsfesten Vorbremsanlage in Rangierbahnhöfen ist nicht integriert.

Für einen Feldversuch rüstet SBB Cargo bis Ende Jahr jene 75 Sgns aus, welche auch die automatische Kupplung erhalten.

Die zentrale Einheit des WaggonTracker Advanced ist innen am Wagenrahmen montiert.

Die aussen am Wagenrahmen montierte Meldelampe des WaggonTracker Advanced zeigt mit unterschiedlichen Farben und Dauer-/Blinklicht auch Überladung, Radscheibenüberlastung und unzulässige Lastverteilung an. Aarau, 18.8.2018. Fotos: S. Frei

Kollisionswarnsystem

Das Projekt «Kollisionswarnsystem» soll als Ergänzung der Funkfernsteuerung das Rangieren mit Fahrwegüberwachung ermöglichen und im Rangierbetrieb mehr Sicherheit bieten und deutlich Zeit sparen. In einem ersten Schritt soll das Assistenzsystem Manöver auf Anschlussgleisen bis v max 10 km/h (2,8 m/s) unterstützen. SBB Cargo testet Systeme von zwei Lieferanten auf mehreren Rangierloks.

Eem 923 024 mit dem Kamerasystem. Aarau, 18.8.2018. Foto: S. Frei

Auf der Eem 923 024 wird seit einiger Zeit «Switch Yard RV200» des israelischen Unternehmens Railvision getestet:

Auf beiden Lokfronten sind Videokameras montiert: Zwei Kameras erfassen den Raum über etwa 70 m vor der Lok. Eine Bilderkennungs-Software erfasst den Fahrweg (gemäss Weichenstellung) und Hindernisse im Fahrweg, u.a. auch Hemmschuhe. Die Erkennung der Zwergsignalbegriffe ist ebenfalls nachgewiesen, wird aber erst in einem weiteren Schritt integriert. Die Übertragungstechnik zwischen Lok und Fernsteuerungsgerät ist noch nicht festgelegt (lokales WLAN oder öffentliches Mobilfunk-Netz 4G, allenfalls 5G).

Bei einer Gefahr löst das System eine optische Warnung aus. Wenn der Lokführer nicht innert weniger Sekunden reagiert, löst es eine Zwangsbremsung aus.

Der Lokführer trägt ein (aktuell noch klobiges) Funkfernsteuergerät mit Bildschirm, auf dem er das von den Kameras aufgenommene Bild sieht. Über eine weitere Kamera kann der Lokführer wahlweise den Kupplungsraum beobachten.

Der Lokführer muss nicht mehr zur Lok gehen, wenn diese im Sinne der Rangierbewegung vorwärts fährt, sondern kann sie im Bereich des vordersten/hintersten Wagens steuern. So können insbesondere Sägefahrten mit Fahrrichtungswechsel rascher ausgeführt werden.

Die Lok soll demnächst wieder kommerziell eingesetzt werden, um das System einem dreimonatigen Praxistest zu unterziehen. Es wird parallel zur herkömmlichen Bedienung mitlaufen. Dabei soll v.a. das Systemverhalten bei schlechter Sicht wie Regen und Schneefall beobachtet werden.

 

Auf der Am 843 069 wurde bereits ab Mai 2017 das Kollisionswarnsystem des deutschen Unternehmens Bosch Engineering getestet. Es beruht auf dessen Kollisionswarnsystem für Stadt- und Strassenbahnen, bei welchem Radarsensoren Hindernisse bis etwa 180 m vor der Lok erfassen. Im Sommer 2017 wurde es auch auf der Am 843 086 installiert, je Fahrrichtung ergänzt von einer Videokamera (Cattron-Theimeg), welche den Gleisverlauf erfasst. Die Video- und Sensordaten werden kombiniert.

Das Kollisionswarnsystem von Bosch ist seit dem Frühling 2018 auch bei der BLT auf ihrem Be 6/10 180 im Einsatz (EA 5/18, NiK).

Alle Innovationsporjekte von SBB Cargo: http://sbbcargo.pageflow.io/innovation#72557

 

 

19 Okt

Adieu Appenzellerland – Servus Tirol! (1)

S22 am 27.09.2014 in Riethüsli, auf dem alten, am 2. April 2018 geschlossenen Trassee der AB. An der Spitze der ABt 111, am Schluss der BDeh 4/4 11 „St.Gallen“. Beide Fahrzeuge befinden sich bereits heute in Jenbach.

Text und Fotos von Armand Wilhelmi, EMF St.Gallen,

Bereits im Juni 2018 wurden die beiden BDeh 4/4 11 & 12 nach Jenbach zur Achenseebahn überführt. Am Mittwoch, 17. Oktober 2018 wurde nun der erste Steuerwagen – der ABt 111 – mit einem Tiefladewagen von Gais nach Jenbach gebracht.

 Der Verlad fand am Morgen früh noch in der Morgendämmerung statt. Um 07:30 Uhr traf pünktlich das Spezialfahrzeug für Schwertransporte ein. Dieser Tiefladewagen ist ausgerüstet mit Schienen für Meterspurfahrzeuge.

Zwischen dem Zugfahrzeug der Transportfirma Emil Egger AG und dem Sommerwagen By 251 erkennt man den „Tango“ ABe 8/12 4103|4003, bereit für eine Dienstfahrt nach Speicher.

Vorbereitung zum Abkuppeln des Zugfahrzeuges

Jetzt können die Spezialschienen angebracht werden, welche als Auffahrrampe dienen.

Zum allerletzten Mal schiebt der Tm 2/2 97 den ABt 111 auf AB-Schienen.

Das Fabrikationsschild mit Angabe des Baujahrs: 1981.

Mit der Stahlseilwinde des Zugfahrzeuges wird der Steuerwagen langsam auf den Tieflader gezogen. Anschliessend wird das Fahrzeug mit Ketten und Keilen gesichert. Die vier Türen des ABt werden ebenfalls so blockiert, damit sie sich während der Fahrt nicht öffnen können, da die Druckluft fehlt.

Die Hilfsschienen (Auffahrrampe) werden wieder entfernt und das Zugfahrzeug verbringt mittels Hydraulik den Tieflader wieder in seine richtige Transporthöhe. Anschliessend wird nochmals genau vermessen: Gesamthöhe ab Strasse und grösste Breite.

Zwei Vertreter der Achenseebahn sind extra angereist, um den Transport eines ihrer zukünftigen Fahrzeuge miterleben zu können.

Rechts im Bild der BDeh 4/4 15, der Höhe wegen bereits ohne Stromabnehmer. Bis gegen Ende Oktober 2018 wird auch dieser Triebwagen in seine zukünftige Heimat überführt.

Alles ist bereit zur Abfahrt: Das Begleitfahrzeug der Firma Mare macht die Spitze. Auf dem Dach sind diverse Warnsignale eingeschaltet, bzw. hochgeklappt, welche die entgegenkommenden Fahrzeuge warnen. Das Begleitfahrzeug der Firma Emil Egger AG macht den Schluss. Alle drei Chauffeure sind mit Funkgeräten verbunden. Der Begleiter im hinteren Fahrzeug kontrolliert laufend die Abstände zu allfälligen Hindernissen links und rechts vom Schwertransportfahrzeug. Die hinteren drei Achsen können sich individuell mit mehr oder weniger Einschlag der Situation anpassen. Dazu braucht es den hinteren Begleiter.  

Der Konvoi setzt sich in Bewegung Richtung Dorfplatz von Gais.

Auf diesen Fotos befindet sich der Schwertransport auf der Stossstrasse Richtung Altstätten SG hinunter.

Hier kreuzt der Konvoi die AB-Bahnlinie Gais-Altstätten Stadt bei der Haltestelle „Kreuzstrasse“

Und weiter geht es Richtung Städtchen Altstätten. Oft wird es eng und lässt keinen Gegenverkehr mehr zu. Aufnahme oben unmittelbar hinter dem Bahnhof Altstätten Stadt.

Und wenn es nicht anders geht, wird auch auf die linke Strassenseite ausgewichen. Das vordere Begleitfahrzeug sorgt dafür, dass der Gegenverkehr bei solchen Situationen rechtzeitig gestoppt wird.

Überquerung der SBB-Linie bei Altstätten SG

Wir befinden uns nun bereits auf der A13. Nach der Ausfahrt 3 bei Widnau geht es zum Kreisel Richtung Diepoldsauerstrasse.

Auf der Hohenemserstrasse kurz vor der Rheinbrücke.

Das erste Etappenziel ist erreicht: Zollamt Diepoldsau. Bei den beiden Zollämtern Diepoldsau (CH) und Hohenems (A) müssen noch diverse Formalitäten erledigt werden.

Hier passiert der Schwertransport soeben das Zollamt Hohenems und befindet sich bereits auf österreichischem Boden. Das Begleitfahrzeug der Firma Emil Egger AG kehrt wieder nach St.Gallen zurück. Ein zweites Begleitfahrzeug der Firma Mare übernimmt auf österreichischer Seite die Schlussbegleitung.

Ab wann diese AB-Fahrzeuge (BDeh 4/4 11-15 und ABt 111-115) auf der Achenseebahn verkehren werden, ist noch sehr ungewiss. Entschieden ist im Moment, dass die Achenseebahn elektrifiziert werden soll (1500V=). Damit würden die AB-Fahrzeuge traktionsmässig passen.

Bis am 26. Oktober 2018 werden die restlichen Fahrzeuge die Schweiz verlassen. Dann sind alle 5 Trieb- und 5 Steuerwagen in Jenbach angekommen. Für die Triebwagen wird jeweils vorne beim Tieflader eine zusätzliche Achse benötigt: für 44 t statt nur für 18 t, wie bei den Steuerwagen.

Der Triebwagen 15 und der Steuerwagen 115 werden auf einem neu erstellten Gleisstück auf dem Gelände der Achenseebahn werbewirksam aufgestellt.

Alle Fotos: A. Wilhelmi am 17. 10. 2018

17 Okt

Delle – Belfort

Der “Countdown” an der Tafel im TGV-Bahnhof Belfort-Montbéliard läuft, sekundengenau!

Hier ein paar Impressionen von einem Besuch am 12. Oktober 2018.

RE nach Ankunft aus der Schweiz in Delle.

Der RE nach Biel-Bienne verkehrt in Delle bereits ab Gleis 2 am neu erstellten Mittelperron  (12.10.18 um 11.19h)

Neues Gleis 2 in Delle mit abfahrbereitem RE nach Biel-Bienne.

Die Werbetafel im Buffet des Bahnhofs Delle zeigt einen Probezug bei Danjoutin.

Das ehemalige Bahnhofgebäude von Grandvillars mit der imposanten, neuen Überführung

Fertig erstellte Perrons des Kreuzungsbahnhofs Grandvillars

Aus der Presse ist ferner zu entnehmen, dass probeweise 6 Monate lang die Schweizer Züge doch in Morvillars anhalten werden. Nachdem Versuche seit Juni gezeigt haben, dass entgegen der Computersimulationen dieser Halt innerhalb des Fahrplans doch möglich wäre, haben sich SBB und SNCF zu diesem Schritt bereiterklärt. Diese Chance ist für die Gemeinde Morvillars als Wohnort vieler Grenzgänger sehr wichtig. Morvillars hofft dank der wiedereröffneten Bahn auch auf eine wirtschaftliche Entwicklung.

Am alten Aufnahmegebäude Morvillars hängt noch eine ursprüngliche Stationsanschrift.

Morvillars war einst aus Richtung Delle Abzweigbahnhof nach Montbéliard und Belfort. Gemäss den damaligen fahrdienstlichen Vorschriften (Abzweigbahnhof mit zwei Einspur- und einer Doppelspurstrecke) hielten in Morvillars vor dem Ersten Weltkrieg alle Züge, auch die internationalen Expresszüge.

Fotos: M. Germann, 12. 10. 2018

16 Okt

Zurück von der InnoTrans 2018

Erst am 1. Oktober kam unser Blog über die Überfuhr des SOB Traverso 201 und des RBS-Worbla 02 vom 10. September 2018 nach Berlin “aufs Netz”. Ausgerechnet an diesem 1. Oktober 2018 fotografierte Johannes Toppius bereits die Rückkehr der beiden “Exponate” von der InnoTrans 2018.  Weil der Extrazug nur mit v max 60 km/h fahren konnte, musste er in Frauenfeld in Gleis 3 auf eine Überholung warten. Als EVU in der Schweiz fungierte erneut Swiss Rail Traffic SRTAG.

Fotos: J. Toppius in Frauenfeld, 1. 10. 2018

09 Okt

Impressionen von der Bio-Rübenkampagne Frauenfeld

WRSCH 430 115 und 421 381 vor Rübenzug aus Bayern, abends am 3. Oktober 2018 in Islikon.

Derzeit läuft in Frauenfeld noch die Verarbeitung der Bio-Rüben, die mehrheitlich aus Bayern stammen. Im internationalen Verkehr arbeitet Schweizer Zucker AG mit ChemOil Logistics, einer Tochterunternehmung von SBB Cargo zusammen, die ihrerseits verschiedene EVU für den Transport in Deutschland und der Schweiz beauftragt hat: WRSCH holt die Bio-Rüben bereits in Bayern ab, die Eisenbahndienstleister GmbH (EDG) übernimmt die Züge in Basel RB von Raildox.

WRSCH-Rübenzug auf dem Anschlussgleis zur Übergabegruppe Zuckerfabrik, ganz links erkennbar die Fahrleitungsmasten der Thurtalstrecke nach Frauenfeld.  2. Oktober 2018

Weil die Importzüge bis zu 2400 t Anhängelast führen (bis zu 32 Wagen), sind bei WRSCH zwei Re 421 oder Re 421 + Re 430 im Einsatz, während sich EDG zur Miete der Re 420 154 und 134 von SBB Personenverkehr und zur Verstärkung mit dem RBe 540 074 von DSF entschieden hat, um mit diesen Lasten die 12 ‰Steigungen auf dem Weg von Basel nach Frauenfeld zu meistern.

WRSCH 430 111, 115 und 421 381, dahinter die an SRTAG vermieteten 620 043 und 420 178 für die am 11. Oktober beginnende Kampagne der “konventionellen” Rüben. Frauenfeld, Samstag, 7. Oktober 2018

Die Schnappschüsse vom 2. – 7. Oktober zeigen den Betrieb im Raum Islikon – Frauenfeld. Nähere Informationen und besseres Bildmaterial ist für den EA 11/2018 NiK bereit.

WRSCH 421 373 und 381 vor Rübenzug aus Nördlingen am 2. Oktober 2018 unterwegs von Islikon zur Zuckerfabrik. Auf diesem 18 ‰ steilen Anschlussgleis fanden übrigens Mitte September 1989 Probefahrten mit DPZ der Zürcher S-Bahn statt. (VSt).

Ein Nachschuss auf die Anhängelast.

Leerwagenzug von EDG mit 420 154, RBe 540 074 (DSF) und 420 134 aus der Übergabegruppe Zuckerfabrik kommend in Islikon, 2. Oktober 2018

Der RBe ist in der Mitte der Triebfahrzeuge gereiht, damit er nie an den Schluss (der drei Tfz) kommt. Dann würde die gesamte Zugkraft der beiden Re 420 durch den RBe geleitet werden. Die Spitzenposition wäre für den RBe die vorteilhafteste, würde aber beim Umfahren „Kaisermanöver“ erfordern…

 

Alle Fotos: C. Ammann

08 Okt

Nachschuss zum EA-Artikel “Alter Hauenstein” (10/2018)

B 3/4 1319 in Trimbach, 17. 11. 1947

Von Johannes Läubli, Bibliothekar EMF St. Gallen

Albert Baumberger aus Wil SG war vor Jahrzehnten in seiner Freizeit mit seiner Leica unterwegs, um alles Mögliche auf den Film zu bannen. Er entwickelte seine Bilder selber und führte minutiös Buch. Leider hat er nur relativ kleine Kopien abgezogen. Die Negative sind verschwunden, ebenso sein Bilderverzeichnis.

Einen Nachbarsbuben hat er in die Geheimnisse seiner Tätigkeit eingeführt. Als Baumberger verstarb, gelang es seinem unterdessen erwachsenen Nachbarn, einige Fotoalben aus dessen Nachlass zu erhalten, denn darin war ja seine eigene Nachbarschaft aufs Beste dokumentiert. Inzwischen ist letzterer selber 81 Jahre alt. Das die kleine Vorgeschichte. Die Bilder erlauben keine grosse Auflösung, man darf sie also nicht zu gross wiedergeben.

B 3/4 1319 in Trimbach, 17. 11. 1947 und unterwegs Richtung Hauenstein-Tunnel

An einem trüben Novembertag des Jahres 1947 stand Albert Baumberger aus nicht mehr eruierbaren Gründen an der Haltestelle Trimbach und fing mit seiner Leica ein, was da von Olten heraufdampfte: die B 3/4 1319 mit einem kleinen Güterzug sowie die Eb 3/5 5807, mutmasslich mit dem nachfolgenden Personenzug.

Eb 3/5 5807 in Trimbach, 17.  11. 1947

Fotos: Slg.Dr. N. Widmer

 

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